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5 Fragen an...

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Deshalb sind eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung sowie Prävention besonders wichtig.

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Herr Prof. Dr. Krüger, welche Behandlungsmöglichkeiten bieten Sie hier in der Helios Klinik Schleswig an?

 

In unserem Krankenhaus verfügen wir über alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Kardiologie, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv behandeln zu können. Für unsere Patienten stehen eine leistungsstarke Notaufnahme sowie Brustschmerzversorgungseinheit (chest pain unit), bedarfsweise auch eine moderne Intensivstation zur Verfügung. Mit gleich zwei Herzkatheterlaboren, in denen sieben Fachärzte für Kardiologie und ein erfahrenes OP-Team arbeiten, können wir Durchblutungsstörungen des Herzens von der stabilen Angina pectoris bis zum Herzinfarkt zeitgerecht untersuchen und behandeln. Dazu zählt auch die Notfallbereitschaft zur Behandlung von Herzinfarkten und wiederbelebten Patienten rund um die Uhr. Selbstverständlich können auch alle Herzklappenfehler und Herzmuskelerkrankungen diagnostiziert und behandelt werden. Falls sich hieraus trotz einer medikamentösen Behandlung die Notwendigkeit einer herzchirurgischen Operation ergibt, überweisen wir die Patienten an die Universitätsklinik Kiel, unserem langjährigen Kooperationspartner, oder wunschgemäß auch an ein anderes herzchirurgisches Zentrum. In den letzten Jahren ist es uns zudem gelungen, eine umfassende Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen in unserem elektrophysiologischen Labor anzubieten. Hierzu zählen alle Formen der Ablationsbehandlung mithin auch die moderne Kryoablation bei Vorhofflimmern. Nicht zuletzt können wir in unserem Hause alle Arten von Herzschrittmachern und Defibrillatoren implantieren. Rund 500 Patienten profitieren jährlich davon. 

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Welche Vorteile bringt eine Herzkatheteruntersuchung mit sich?

 

Die Herzkatheteruntersuchung erlaubt die exakte Klärung der Ursache von Herzbeschwerden wie Brustschmerzen, Luftnot, Schwindelgefühl und Ohnmachtszuständen. Durchblutungsstörungen, die Ursache und das Ausmaß von Herzmuskelerkrankungen und mögliche Herzklappenfehler können rasch und umfassend untersucht werden. Engstellen von Herzkrankgefäßen können unmittelbar anschließend mit einer Gefäßaufdehnung, bei verschlossenen Gefäßen auch mit einer Wiedereröffnung, behandelt werden. In der Regel werden in den verengten Segmenten der Herzkranzadern Gefäßstützen, sogenannte Stents, implantiert. Der technische Fortschritt und die Materialentwicklung machen es möglich, dass wir heute sehr schnell und effektiv helfen können, ohne unsere Patienten einem unangemessenen Eingriffsrisiko aussetzen zu müssen.

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Können eigentlich alle Gefäßerkrankungen am Herzen mit Stents behandelt werden?

 

Im Laufe der letzten Jahre haben wir gelernt, auch Patienten mit einer Vielzahl von Verengungen der Kranzgefäße mit Stents anhaltend erfolgreich zu versorgen. Manchmal muss die Behandlung einer sogenannten „Mehrgefäßerkrankung“ auf mehrere Eingriffe verteilt werden. Falls die Verengungen zu zahlreich werden, oder Gefäßverschlüsse nicht wiedereröffnet werden können, besteht für diese Patienten die Möglichkeit der Bypassoperation durch die Kollegen der Herzchirurgie. Die operativen Möglichkeiten der Herzchirurgie haben sich in den Jahren ebenso erfreulich weiterentwickelt, sodass auch früher noch als problematisch eingeschätzte Patienten heutzutage mit vertretbarem Risiko erfolgreich operiert werden können.

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Welche Risiken gibt es bei der Behandlung einer koronaren Herzerkrankung?

 

Das Risiko einer Versorgung mit Stents oder auch das Risiko einer Bypassoperation sind sehr gut bekannt und daher kalkulierbar. Die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Komplikation ist erfreulich gering geworden, aber bleibt naturgemäß bestehen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Risiko abzuwägen und für unsere Patienten die bestmögliche Behandlung zu wählen. Die Entscheidung, welche Behandlung schließlich erfolgt, trifft am Ende der von uns umfassend informierte Patient.

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Sie erwähnten vorhin die Chest Pain Unit. Was verbirgt sich dahinter?

 

Die Chest pain Unit (CPU) dient der Versorgung von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Bereits seit 2009 betreiben wir diese kardiologische Notfallaufnahme und Überwachungsstation für herz- und kreislaufkranke Patienten, die von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie geprüft und zertifiziert ist.