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Knieoperationen

Hochspezialisierte OP-Techniken ermöglichen bei einer Vielzahl von Sportverletzungen oder Verschleißerkrankungen, eine gute und schmerzfreie Kniegelenkfunktion wiederherzustellen. Ein Großteil der Operationen kann arthroskopisch, also in Form einer Gelenkspiegelung, erfolgen.

Unser Behandlungsangebot

Typischerweise durch Verletzungen bei Risikosportarten (Fußball, Handball, Alpin-Ski etc.) kommt es zu Rissen meistens des vorderen Kreuzbandes. Das vordere und hintere Kreuzband sind entscheidend für die Stabilität des Kniegelenkes in den verschiedenen Positionen. Prognostisch bedeutend sind Begleitverletzungen wie Meniskus-, Knorpel- und Seitenbandläsionen.

 

Die häufigste bei uns verwendete Technik ist die arthroskopische Ein-Kanal-Technik zum Ersatz des vorderen Kreuzbandes. Als Transplantat werden überwiegend die Kniebeugersehnen (Semitendinosus- und Gracilis-Sehnen), alternativ auch Quadrizps- und Patellarsehne verwendet. Die Anlage der Bohrlöcher im Knochen und das Einbringen des Transplantates erfolgt nur vom Innenraum des Kniegelenkes (all-inside). Diese Technik ist knochensparend und über nur sehr kleine Hautschnitte durchführbar.

 

In Abhängigkeit von weiteren Verletzungen kann ein Ersatz des hinteren Kreuzbandes, eine Rekonstruktion des Innen- und Außenbandkomplexes oder eine Versorgung von Knorpel- oder Meniskusschädigungen erforderlich sein.

 

Zur zusätzlichen Stabilisierung bei hochgradiger Instabilität oder bei Re-Rupturen des Kreuzbandes etabliert sich zunehmend die Rekonstruktion des antero-lateralen Ligamentes (ALL), wir verwenden hierzu einen Teil des Tractus iliotibialis oder ein freies Sehnentransplantat.

 

Bei frischen Verletzungen operieren wie so früh wie möglich, wobei es bei einigen Patienten sinnvoll sein kann, den Rückgang der Schwellung abzuwarten. Jeder Patient bekommt ein Programm zur Nachbehandlung insbesondere für die Physiotherapeuten ausgehändigt. Oftmals wird zum Schutz des Transplantates für einige Wochen eine bewegliche Knieorthese getragen. In den ersten Wochen sind Gehstützen erforderlich.

 

Die Rückkehr zu den üblichen Belastungen muss individuell festgelegt werden. Prinzipiell ist eine freie und möglichst seitengleiche Kniefunktion Voraussetzung, um Risikobelastungen wieder aufzunehmen. Gerade im Leistungssport werden dazu 8-10 Monate benötigt. Ein Wechsel auf weniger risikoreiche Sportarten (Gerätetraining, Fahrradfahren, Rudern, Schwimmen, Laufen etc.) kann sinnvoll sein, um das Risiko eines erneuten Risses zu verringern. Ein auf Dauer angelegtes Trainingsprogramm kann ebenfalls das Verletzungsrisiko senken.

Meniskusschädigungen entstehen häufig durch Verschleiß, typisch sind Einrisse des Hinterhornes des Innenmeniskus, welches dann über eine Kniegelenkspiegelung entfernt werden kann. Eine Naht von Außen- oder Innenmeniskus ist bei bestimmten Rissformen möglich, meistens ist dieses jedoch nur bei Patienten unter einem Alter von 30 Jahren sinnvoll.

Knorpelfrakturen mit Aussprengung von Knorpel-Knochen-Fragmenten können stabilisiert werden. Bei kleineren Knorpeldefekten ist eine Knorpelglättung und eine Anbohrung des darunter liegenden Knochens möglich. Größere Defekte können durch Verpflanzung eines Knorpel-Knochen-Blockes therapiert werden. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose sind solche Maßnahmen jedoch häufig nicht sinnvoll.

Bestehen O- oder X-Beine mit entsprechenden Beschwerden, kann bei geeigneten Patienten eine operative Korrektur der Beinachse angezeigt, um Beschwerden zu lindern und um auf eine Prothese verzichten zu können. Häufig sind die hohen tibialen Osteotomien bei O-Beinen, hierbei wird der Knochen unterhalb des Kniegelenkes teilweise durchtrennt und begradigt, so dass die Belastung des Kniegelenkes wieder ausgeglichen ist. Am körperfernen Oberschenkel können Verbiegungen im Sinne eines X-Beines durch eine Korrektur der Beinachse korrigiert werden.

Eine Luxation der Kniescheibe ist häufig bei Jugendlichen und wird oftmals zunächst durch konservative Maßnahmen mit Muskelaufbautraining therapiert. Bleibt die Kniescheibe instabil, führen wir als Standardverfahren meistens eine Rekonstruktion des medio-patellofemoralen Ligamentes MPFL durch. DAs MPFL ist ein stabilisierendes Band an der Innenseite der Kniescheibe.

Bei einem Riss einer dieser Sehnen kann das Bein nicht mehr gestreckt oder belastet werden, es ist deshalb in der Regel eine operative Naht der Sehne erforderlich.

Eine Vielzahl von Brüchen oder Verrenkungsbrüchen sind im Bereich des Kniegelenkes und der Kniescheibe bekannt. Nach sorgfältiger Analyse durch Röntgen, Computertomographie oder gelegentlich Kernspintomographie kann entschieden werden, ob eine konservative Therapie möglich ist, oder ob eine operative Rekonstruktion erforderlich ist.