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Wir machen unsere Arbeit mit Herzblut

Die Arbeit im Krankenhaus ist herausfordernd, aber sehr erfüllend – und wir machen sie mit Herzblut! Über die Arbeit in unserer Klinik ist viel von anderen geschrieben worden. Wir haben daher unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen selbst zu Wort kommen lassen. Lesen Sie hier ihre Originalstatements.
20. Juni 2023

Kevin Dos Santos Costa, Pflegefachkraft, Station Innere

„Ich höre jeden Tag von den Patienten, wie schön es hier bei uns ist. Wie oft sagen Angehörige: Wir sind froh, dass unsere Mutter oder unser Vater hier in Rottweil liegt. Dann in der Zeitung so viel Negatives über die Klinik zu lesen, das ist verletzend“, sagt Kevin Dos Santos Costa. Er ist seit knapp zwei Jahren als Pflegefachkraft in Vollzeit auf der Station Innere Medizin tätig. „Wie soll die personelle Situation dann besser werden? Wie sollen sich die Pflegekräfte für eine Stelle bei uns interessieren, wenn nur Negatives kommt? Natürlich gibt es Schichten, die besonders anstrengend sind. Manchmal denke auch ich: Wie soll ich das schaffen? Ich muss bei Ausfällen häufig einspringen, ich komme manchmal auch an meine Grenzen, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber es ist in jeder Einrichtung so. Ich kenne viele, die in anderen Krankenhäusern kündigen – nur in der Zeitung steht davon nichts.“ Zu den ausländischen Pflegehelfern bezieht er ganz klar Stellung: „Wir sind glücklich, dass wir sie haben. Das sind gute Fachkräfte. Wir haben zum Teil Leute, die in ihren Heimatländern Medizin studiert haben. Sie besuchen Deutschkurse und machen sprachliche Fortschritte.“

Katharina Riemer, Stationssekretärin

Diesen Aspekt greift auch Katharina Riemer auf. Sie ist Stationssekretärin und seit sieben Jahren in der Rottweiler Klinik tätig. „Der Fachkräftemangel in der Pflege ist da, den schaffen wir als Helios Klinik Rottweil nicht aus der Welt, es ist überall so. Aber die Klinik unternimmt doch was dagegen! Deswegen haben wir ja auch ausländische Pflegekräfte in Anerkennung und Pflegehelfer da. Und wir halten alle zusammen, wir sind alle aufeinander angewiesen und unterstützen einander. Aber wenn immer wieder rufschädigende Schlagzeilen kommen, dann machen irgendwann alle Pflegehelfer und Bewerber einen großen Bogen um unser Haus. Das kann doch nicht das Ziel sein!“

Veronika Mauch, Funktionsdienst

Veronika Mauch arbeitet im Bereich Endoskopie und hält dem Haus schon seit über 35 Jahren die Treue. „Helios ist nicht das Krankenhaus. Das Krankenhaus sind die Menschen, die hier arbeiten. Und denen tut es weh, immer nur Negatives in der Zeitung zu lesen. Und es macht wirklich nichts besser. Man wird darauf angesprochen, man muss sich rechtfertigen – und viele Patienten, die zufrieden sind mit der Behandlung und mit dem Aufenthalt bei uns, sind entsetzt über das, was veröffentlicht wird. Ich frage mich: Was passiert, wenn das Krankenhaus schließt? Was würde das für die Patienten bedeuten, vor allem für ältere Patienten, die nicht mehr so mobil sind? Sie bleiben dann auf der Strecke. Für mich ist das Krankenhaus fast wie Familie. Und diese Debatte macht mich nur traurig.“

Maria Cmok, Funktionsdienst

Fast drei Jahrzehnte ist Maria Cmok in der Endoskopie tätig. „Ich fühle mich hier heimisch. Ich kenne jede Ecke im Krankenhaus. Wir sind als Team zusammengewachsen, da guckt einer nach dem anderen, dass es einem gut geht. Das ist das, was die Arbeit ausmacht. Man fühlt sich wie zu Hause, und diese ständige Kritik in der Öffentlichkeit zieht einen einfach runter. Ich weiß, auf viele wirkt Helios wie ein rotes Tuch. Aber wir möchten unser Krankenhaus verteidigen! Klar ist es manchmal anstrengend, vor allem in der Pflege ist es nicht einfach – aber es ist nicht nur in unserer Klinik so.“

Patricia Bouza, Auszubildende

Patricia Bouza ist 47 Jahre alt, hat schon Zytologie studiert und sich dann bewusst für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft an der Berufsfachschule für Pflege in Rottweil entschieden. Jetzt im Mittelkurs hat sie regelmäßig praktische Einsätze in der Klinik. „Für mich ist es kein Job, es ist eine Berufung. Deshalb bin ich auch da. Ich habe meine Ausbildung angefangen, als das Thema Fachkräftemangel schon präsent war. Auch Rottweil habe ich bewusst gewählt. Ich finde die Größe des Hauses und das Angebot sehr attraktiv. Natürlich gibt es Momente, in denen man überfordert ist. Es gibt Situationen, die stressig sind, und jede Schicht ist anders. Aber ich habe bis jetzt immer jemanden gefunden, der mich unterstützt hat. Und die Patienten waren immer gut versorgt. Sehr viele haben sich bedankt. Auch Helios stellt für die Mitarbeiter viel auf die Beine: Aktionen, Feste, das muss man auch anerkennen. Dass ich mit 47 Jahren diese Ausbildung machen kann, für mich ist das ein großes Geschenk. Wenn ich einem Patienten gegenüberstehe und weiß, dass ich alles gegeben habe – was gibt es Besseres? Ich will nicht woanders hin, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin. Ich schäme mich nicht, in der Helios Klinik Rottweil zu arbeiten, ich bin stolz darauf!“

Anja Effinger, Praxisanleiterin, Station Chirurgie

Zu den „alten Hasen“ in der Klinik gehört Anja Effinger. Seit 1994 arbeitet sie im Krankenhaus, seit einiger Zeit ist sie als freigestellte Praxisanleiterin auf der chirurgischen Station tätig. „Ich komme immer gern zum Schaffen. Ich mache den Beruf aus Leidenschaft. Sonst hätte ich die Pflege ja nicht ausgesucht.“ In ihrer Arbeit mit den Auszubildenden stellt sie immer das Positive in den Fokus. „Die Auszubildenden schätzen es sehr, dass wir uns so intensiv um sie kümmern. Das sind ja unsere Pflegekräfte von morgen. Da hat sich schon viel bewegt. Und unsere Patienten sind tiptop versorgt. Wir bekommen tolle Rückmeldungen.“ Die Berichterstattung und die negativen Schlagzeilen verfolgt Anja Effinger nicht. „Aber es macht natürlich was mit einem“, sagt sie. Auch ihr ist bewusst, dass der Druck manchmal zu viel wird. Vor allem für die Spätdienste ist die Planung auf Stationen herausfordernd – das hängt unter anderem mit der Betreuungssituation zusammen. Anja Effinger selbst fühlt sich in ihrer Rolle als Praxisanleiterin wohl: „Für mich ist es Heimat.“

Cosmin Curelariu, Oberarzt Kardiologie

Die negativen Schlagzeilen haben nicht nur auf den Pflegebereich Auswirkungen. Auch die Ärztinnen und Ärzte spüren die Folgen. „Man muss das Vertrauen der Patienten wiedergewinnen. Wir machen hier gute Medizin – müssen uns aber rechtfertigen, weil die Patienten durch die Schlagzeilen verunsichert sind“, schildert Cosmin Curelariu, Oberarzt in der Kardiologie.

Sandra Brandauer, Oberärztin Anästhesie und Intensivmedizin

Sandra Brandauer ist Oberärztin Anästhesie und Intensivmedizin und viel als Notärztin unterwegs. „Ich finde es enttäuschend, dass unsere Klinik so negativ dargestellt wird. Wir geben uns jeden Tag Mühe – und dann müssen wir uns schlechte Kommentare von Außenstehenden anhören. Man fragt sich schon: Warum macht man das eigentlich? Die Öffentlichkeit hat ein komplett falsches Bild von uns. Und wenn die Patienten dann da sind und zufrieden sind, kommen Reaktionen wie: Sie sind ja total nett und machen so tolle Arbeit! Wir haben es ganz anders gehört.“ Sie betont: „Egal, wie stressig es ist, unsere Arbeit macht uns Spaß. Wir haben so gute Teams! Man verbringt so viel Zeit miteinander. Wir haben oft Extremsituationen und das schweißt natürlich zusammen. Bei uns ist sich keiner zu schade, mit anzupacken und auch die anderen Bereiche zu unterstützen. Wir schieben auch mal die Patienten vom Aufwachraum ins Zimmer, wenn es sein muss.“

Felix Babisch, Leitung Anästhesiepflege

Felix Babisch, Leitung Anästhesiepflege, sagt: „Mich stört es, dass durch die negative Berichterstattung der Eindruck entsteht, dass gegen den Personalmangel nichts unternommen wird. Für mich ist es ganz klar ein politisches Problem. Wir sind nicht das einzige Haus, das Schwierigkeiten hat, Personal zu bekommen. Es ist wirklich schade, wenn es so rüberkommt. Dabei haben wir so eine gute Zusammenarbeit im Team und auch zwischen den Teams. Wir tun unser Bestes, um neue Leute zu unterstützen und sofort mit einzubeziehen.“

Chalida Kern, Oberärztin Anästhesie und Intensivmedizin

Chalida Kern, Oberärztin Anästhesie und Intensivmedizin, ist wichtig zu betonen, dass Pflege- und Ärzteteams international sind und es absolut selbstverständlich ist. „Nicht die Herkunft ist entscheidend, sondern die fachliche Kompetenz. Wir sind ein multinationales Team.“ Für sie ist klar: „Ich finde es wichtig, dass das Thema Krankenhaus medial präsent ist. Aber wäre es nicht besser zu zeigen, wie wir arbeiten, wie die Abläufe bei uns sind, was wir alles anbieten? Man liest nur überall, dass es anstrengend ist. Aber die Arbeit macht einfach wahnsinnig Spaß! Wir machen OPs, wir haben einen Schockraum, wir versorgen Schwangere, wir haben eine starke Wirbelsäulenchirurgie und noch so viel mehr. Unsere Gefäßchirurgie ist überregional eine der besten Abteilungen überhaupt! Wir haben in der Pandemie tolle Arbeit geleistet und leisten sie auch jetzt. Wir bekommen so viel positives Feedback von unseren Patienten. Ich habe Briefe von den Patienten, sie sind so berührend, die lese ich immer mal wieder durch.“

Gergana Boneva, Funktionsoberärztin Gefäßchirurgie

Gergana Boneva ist Funktionsoberärztin und arbeitet seit zehn Jahren in der Abteilung Gefäßmedizin und –chirurgie in der Helios Klinik Rottweil. „Personalmangel gibt es schon seit Jahren, auch bei den Ärzten. Ja, die Situation spitzt sich manchmal zu. Es liegt nicht daran, dass die Stellen nicht existieren, sondern daran, dass die Stellen leider nicht besetzt werden können. Wir sind ein kleines Haus, wir liegen in der ländlichen Gegend – es ist schwer, Fachkräfte zu finden, für die es attraktiv ist, in Rottweil zu bleiben. Viele möchten in große Städte, in große Kliniken. In Deutschland werden durch Numerus Clausus einfach nicht genug Ärzte ausgebildet. Ein Teil geht dann in Großstädte, ein Teil in die Forschung und ein Teil auch ins Ausland – in die Schweiz oder nach Schweden zum Beispiel. Schon seit Jahren haben wir in der Klinik sehr viele ausländische Kräfte. Es sind gut ausgebildete Leute, die sich viel Mühe geben. Gleichzeitig bilden wir in der Klinik auch Ärzte aus – einige bleiben bei uns, manche lassen sich in der Gegend nieder und verstärken so den ambulanten Bereich. Auch das ist sehr wertvoll für die Versorgung der Patienten.“

Wir machen unsere Arbeit mit Herzblut