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Illegale Böller: Schwere Verletzungen sind keine Seltenheit

Wie bereits im vergangenen Jahr ist auch in 2021 der Verkauf von Böllern und Feuerwerkskörpern offiziell verboten worden. Experten befürchten, dass sich daher viele Böllerwillige mit Knallkörpern aus dem Ausland eindecken. Doch wenn vermehrt sogenannte „Polenböller“ angezündet werden, steigt auch die Gefahr von Verletzungen, sagt Börries Habild-Besdo, leitender Oberarzt und Notfallmediziner der Zentralen Notaufnahme der Helios Kliniken Mittelweser. Diese reagieren schneller und heftiger – die sonst vorgeschriebene Verzögerungszeit wird oft nicht eingehalten.
30. Dezember 2021

Die Silvesternacht zählt zu Nächten des Jahres, in der in den Notaufnahmen der Krankenhäuser die höchsten Patientenzahlen zu verzeichnen sind. „Wir kümmern uns dann um doppelt, manchmal sogar um dreimal so viel Verletzungen wie zu normalen Zeiten, weiß Börries Habild-Besdo, leitender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme der Helios Kliniken Mittelweser. Gerade bei Böllern, die nicht nach deutschen Richtlinien zertifiziert sind, ist die Gefahr groß. „Bei illegalem Feuerwerk kann es passieren, dass es frühzeitig losgeht und die Betroffenen einen oder mehrere Finger oder sogar die ganze Hand verlieren“, erläutert der Notfallmediziner. Das Gefährliche an den illegalen Böllern: Sie reagieren deutlich heftiger und schneller. Dabei wird die bei legalen Böllern vorgeschriebene Verzögerungszeit oftmals nicht eingehalten. „Teilweise haben sie einen sogenannten Blitzknallsatz. Das kann man sich ähnlich vorstellen wie bei einer Explosion mit Sprengstoff. Oft bleibt keine Zeit mehr, sich nach dem Anzünden zu entfernen. Das kann zu gravierenden Verletzungen führen“, warnt Habild-Besdo. 

Hierzu zählen u.a. Knalltraumen der Ohren, Funken- oder Splitterverletzungen der Augen, Brand- und Explosionsverletzungen. Zusätzlich zu den nicht zugelassenen Böllern spielen auch übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum eine Rolle. „Die Menschen sind viel enthemmter, unvorsichtiger und gefährden dadurch sich und auch Unbeteiligte“, so Habild-Besdo. 

Wir empfehlen also jedem: Genießen Sie die Silvesternacht auch ohne Böller. Kleiner Bonus: Die Tiere freut es besonders!
 

Foto: Canva / Börries Habild-Besdo

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