Hinweisschilder zur Händedesinfektion und Abstandsregelungen sowie Schutzkleidung und das Tragen eines Mundschutzes für alle Mitarbeiter sind nur einige der Maßnahmen. „Sobald ein Patient mit Verdacht auf COVID-19 zu uns kommt, wird die Schutzkleidung noch deutlich verstärkt“, erläutert Clausing. Auch wurden unlängst gemeinsam mit dem Landkreis vier Container zur isolierten Erstuntersuchung vor der Notaufnahme platziert, in denen Patienten mit Verdacht auf COVID-19 gleich isoliert und unter Einhaltung der entsprechenden Schutzmaßnahmen untersucht werden.
Im Ernstfall zählt jede Minute – das wissen auch Dr. Martin Bästlein, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Dr. Christian Heer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. „Immer wieder erleben wir Patienten, die bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zögern, den Rettungsdienst über die Nummer 112 zu rufen“, so Bästlein. Dabei gilt: Je früher ein Patient medizinisch versorgt wird, umso besser sind die Chancen, dass er einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ohne größere Beeinträchtigungen übersteht. Daran hat sich auch in Zeiten von Corona nichts geändert. „Wir müssen den Menschen die Angst nehmen, sie müssen wissen, dass sie im Ernstfall in unserem Krankenhaus gut und richtig versorgt werden“, ergänzt Heer.
Achten Sie auf diese Anzeichen:
Typische Anzeichen für einen Herzinfarkt sind heftige Schmerzen im Brustkorb, die länger als 15 Minuten anhalten und in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen können. Viele Patienten spüren außerdem ein Engegefühl oder heftigen Druck oder Brennen im Brustkorb. Weiterhin können Atemnot, Übelkeit, Brechreiz, Angst, Schwächegefühl, blasse Gesichtsfarbe, kalter Schweiß und Bewusstlosigkeit auftreten. „Auch bei atypischen Beschwerden, die bei körperlicher Ruhe mehr als fünf bis zehn Minuten anhalten, sollte der Rettungsdienst informiert werden“, so Heer. Denn: Während die Brustschmerzen bei Männern meist in die linke Körperhälfte ausstrahlen, haben Frauen eher Beschwerden im rechten Arm oder im rechten Schulter-/Rückenbereich. Bei Frauen treten häufiger Schmerzen, Ziehen und Druckgefühl im Oberbauch auf. Auch bewegungsabhängige Brustschmerzen, die aus der Wirbelsäule ausstrahlen, können bei Frauen ein Anzeichen für einen möglichen Herzinfarkt darstellen.
„Bis der Rettungsdienst vor Ort ist, sollte man den Betroffenen nicht alleine lassen, ihn beruhigen und mit ihm sprechen,“ ergänzt Heer.
Bei Schlaganfallpatienten gilt: Dem Patienten auf gar keinen Fall etwas zu trinken oder zu essen geben. Infolge des Schlaganfalls kann das Schlucken beeinträchtigt sein, sodass der Betroffene im schlimmsten Fall ersticken könnte. „Zu den wichtigsten Symptomen, an denen man einen Schlaganfall erkennen kann, zählen eine plötzliche einseitige Lähmung, die eine gesamte Körperhälfte oder nur einen Arm, ein Bein oder eine Hand betreffen kann. Auch ein einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein oder Gesicht, ein einseitig herabhängender Mundwinkel und eine gelähmte Gesichtshälfte können auf einen Schlaganfall hindeuten“, so Bästlein. Darüber hinaus gehören Sehstörungen wie verschwommenes, doppeltes oder eingeschränktes Sehen, Sprech- und Schluckstörungen, Störungen des Gleichgewichtes (unsicherer Gang und Schwindel) sowie plötzlich auftretende, extreme Kopfschmerzen, die zum Teil von Übelkeit begleitet werden, zu den Anzeichen eines Schlaganfalls.