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Friedensdorf-Kind „Bibi“ im Helios Klinikum Meiningen operiert

Am 6. November 2023 ging die Anfrage der Organisation Friedensdorf International über die Behandlung eines 9 Jahre alten Mädchens aus Afghanistan mit Namen Bibi im Helios Klinikum Meiningen ein. Die Diagnose: Chronische Osteomyelitis am rechten Oberschenkel, d.h. eine durch Bakterien, Mykobakterien oder Pilze verursachte Entzündung und Destruktion des Knochens. 

06. März 2024
Friedensdorf-Kind „Bibi“ im Helios Klinikum Meiningen operiert

Seit vielen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Helios Klinikum Meiningen und dem Friedensdorf International, sodass die Entscheidung durch die Klinikgeschäftsführerin Claudia Holland-Jopp schnell getroffen wird: Ja, das Kind wird bei uns versorgt. Damit konnte die Reise für Bibi nach Meiningen beginnen. Bibi war eines von 74 kranken und verletzten Kindern, das am 9. November 2023 mit einem Charterflug aus dem Krisengebiet Afghanistan nach Deutschland kam.

Nach dem Eintreffen im Helios Klinikum Meiningen wurde durch ein interdisziplinäres Ärzteteam zügig eine individuelle Behandlungsstrategie für Bibi entwickelt. Dr. Matthias Liebl, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und Oberarzt Khaldoun Rekab operierten das Mädchen. „Bibi hatte eine großflächige Knochenentzündung in ihrem rechten Oberschenkelknochen, bei der sich eine große, eitergefüllte Fistel gebildet hatte.
Die Entzündung war weit fortgeschritten, so dass der Knochen schon begann sich aufzulösen“, erläutert Dr. Matthias Liebl. „Diese Art der Verletzungen sind fast immer auf äußere Verletzungen wie zum Beispiel Granatsplitter zurückzuführen. Welche Verletzung die Ursache für Bibis Knochenentzündung war, wissen wir nicht.“

Das Mädchen musste mehrfach operiert werden. Diese überstand Bibi sehr gut und die weitere Zerstörung ihres Oberschenkelknochens konnte gestoppt werden. Danach übernahm
Dr. Christoph Ehrsam, Chefarzt Kinder-und Jugendheilkunde die Weiterbehandlung von Bibis schwerer Knochenentzündung. Damit alle Keime beseitigt werden konnten, bekam Bibi eine langandauernde Antibiotikatherapie. Bibi musste mehrere Wochen isoliert werden, da die Bakterien und Keime hoch ansteckend waren. Begleitend wurde auch die Regeneration des Knochens unterstützt.

Bibi war sehr tapfer und hat den Aufenthalt in einer fremden Umgebung und mit fremder Sprache sehr gut gemeistert. Zur Unterstützung ihrer Sozialisierung wurde die weitere orale Therapie seit dem Jahreswechsel im Friedensdorf in Oberhausen durchgeführt. Mittlerweile neigt sich ihre dortige Reha-Zeit dem Ende. Bibi benötigt keine Medikamente mehr. Sie hat keine Schmerzen und kann ausgelassen spielen und rennen. So kann sie voraussichtlich im März wieder zurück zu ihrer Familie nach Afghanistan reisen.

 „Wir freuen uns sehr, dass wir Bibi helfen konnten und ihre Gesundheit wiederhergestellt ist. Die Unterstützung dieses Hilfsprojektes und damit der friedenspolitischen Arbeit des Friedensdorfes International war uns ein besonderes Anliegen, um ein Zeichen für humanitäres Bewusstsein, soziales Engagement und Weltoffenheit zu setzen“, so Claudia Holland-Jopp.

Das Friedensdorf International holt kranke und verletzte Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten nach Deutschland, die in ihrer Heimat keine Chance auf eine adäquate medizinische Versorgung haben, damit sie hier die notwendige Behandlung erhalten. Die Kinder werden im Friedensdorf in Oberhausen untergebracht. Dort erfolgt die postoperative Nachsorge und Rehabilitation, bevor die Kinder in ihre Heimat zurückkehren.