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Vorteilhaft Leben: Alltagsgefahren für Kinder erkennen und richtig handeln

Tipps aus der Kinderklinik des Helios Klinikums Meiningen

Die ganz Kleinen sind neugierig und können das Gefahrenpotenzial noch nicht erkennen.

21. März 2024
Cute baby playing with bottle of detergent on floor at home. Dangerous situation,Cute baby playing with bottle of detergent on floor at home. Dan

Kinder sind von Natur aus sehr neugierig und erkunden aktiv ihre Umwelt. Doch gerade in den eigenen vier Wänden lauern zahlreiche Gefahren, die oft unterschätzt werden. Dr. Christoph Ehrsam, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik des Helios Klinikums Meiningen, rückt anlässlich des Tages des Vergiftungsschutzes für Kinder im Haushalt am 20. März 2024 die Themen Vergiftungen und Verschlucken in den Fokus und gibt wertvolle Tipps, wie Eltern im Ernstfall richtig handeln können. Vor allem Kinder im Alter von sieben Monaten bis vier Jahren sind besonders gefährdet, da sie ihre Umgebung intensiv erkunden und dabei potenziellen Gefahren ausgesetzt sind. Von bunten Flaschen mit Reinigungsmitteln bis hin zu herumliegenden Medikamenten oder giftigen Pflanzen können viele alltägliche Gegenstände für Kinder zur Gefahr werden. Dr. Ehrsam warnt vor den Anzeichen einer Vergiftung, die von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Bewusstlosigkeit und einem Herz-Kreislauf-Stillstand reichen können. Besonders tückisch ist, dass Vergiftungen auch zeitverzögert auftreten können und Symptome erst nach Stunden oder sogar einem Tag sichtbar werden. Im Ernstfall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, den Rettungsdienst unter 112 zu alarmieren und den Giftnotruf (Erfurt: 0361/730730) anzurufen. Es darf auf keinen Fall Erbrechen ausgelöst werden, da dies die Situation verschlimmern könnte. Zusätzlich empfiehlt Dr. Ehrsam, Milch als Erste-Hilfe-Maßnahme zu vermeiden, da sie die Aufnahme einiger Giftstoffe beschleunigen kann. Stattdessen sollte viel Wasser ohne Kohlensäure gegeben werden, um die giftige Substanz im Körper zu verdünnen. Um das Risiko einer Vergiftung zu reduzieren, sollten Chemikalien, Säuren, Medikamente und andere potenziell gefährliche Substanzen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, am besten in abgeschlossenen hochhängenden Schränken.

Ein weiteres Risiko stellt das Verschlucken von Gegenständen dar. Viele Fremdkörper sind primär keine Gefährdung und können den Magen-Darm-Trakt problemlos durchlaufen. Andere, wie zum Beispiel Knopfzellbatterien, müssen jedoch endoskopisch entfernt werden. Sie können schwere Verletzungen verursachen, wenn sie im Speiseröhrentrakt stecken bleiben. Auch beim Verschlucken mehrerer Magneten besteht durch deren gegenseitige Anziehung die potenzielle Gefahr von inneren Organverletzungen. Dr. Ehrsam appelliert aufgrund derartiger Fälle in seiner alltäglichen Praxis eindringlich an die Aufmerksamkeit der Aufsichtspersonen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es dennoch zu Vergiftungen oder Verschlucken kommen. In solchen Fällen sollten Eltern sofort einen Kinderarzt aufsuchen oder im Notfall den Rettungsdienst alarmieren. Die Experten in der Kinderklinik des Helios Klinikums Meiningen stehen bereit, um im Ernstfall schnell und kompetent zu helfen.