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Schwanger im Sommer - So kommen werdende Mütter gesund durch die heiße Jahreszeit

Dieser Tage klettert das Thermometer wieder auf sommerliche Temperaturen. Während sich die meisten über warmes Sommerwetter zu dieser Jahreszeit freuen, kann die Hitze mit Babybauch – egal, ob frisch schwanger oder kurz vor dem Entbindungstermin – ganz schön anstrengend sein. Dipl.-Med. Heidemarie Thiele, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios Klinik Köthen, weiß, wie sich werdende Mütter für hohe Temperaturen wappnen können.
22. Juli 2020

Dicke Beine und geschwollene Füße – Wassereinlagerungen stellen typische Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft dar. „Sommer-Schwangere sind besonders belastet, wenn durch die Hitze noch Ödeme dazu kommen. Diese entstehen durch Veränderungen der Flüssigkeit-Rückführung in Blut und Lymphgefäßen – es bleibt mehr Flüssigkeit im Gewebe und eher weniger Flüssigkeit in den Blutgefäßen“, weiß Dr. Richter. Für Schwangere gilt in der Sommerhitze deshalb einmal mehr: Viel trinken! Zum einen beugt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unangenehmen Schwindelattacken und Kopfschmerzen vor, zum anderen sorgt sie mit dafür, dass das Kind gut versorgt wird. Der Chefarzt erklärt: „Dies ist wichtig, denn je weniger Wasser dem Körper zur Verfügung steht, desto schlechter sind die Fließeigenschaften des Blutes. Das bedeutet auch, dass die nötige Flüssigkeitszufuhr für das Kind, das über den Mutterkuchen versorgt wird, schwieriger wird“. Aber Vorsicht bei Eistees, Fruchtsäfte und Softdrinks: Sie enthalten viel Zucker, der einen Schwangerschafts-Diabetes fördern und nebenbei dick machen kann. 

Körperliche Aktivität zur kühleren Tageszeit
Leichte Bewegung kurbelt den Kreislauf und regt die Venenpumpe in den Beinen an, sodass das Blut wieder leichter zum Herzen zurück transportiert wird. Hier bewährt sich auch das regelmäßige kalte Abduschen nach der heißen Dusche am Morgen – nicht nur an heißen Tagen. Zudem beugt Bewegung einem neuen Flüssigkeitsstau vor. Schwimmen birgt im Sommer noch weitere Positiveffekte: Das Wasser sorgt für angenehme Kühlung und das schwerelose Gefühl ist für müde Beine ebenfalls eine Wohltat. Aber auch ein Spaziergang in der Morgenfrische oder am Abend, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, tut Mutter und Kind gut. Dr. Richter hat auch Tipps, wenn die Hebamme oder der Arzt körperliche Schonung empfohlen hat: „Dann fördert das Hochlagern der Beine den Blutrückfluss zum Herzen. Kalte Beingüsse sowie gymnastische Bewegung der Beine mit abwechselnder An- und Entspannung und leichtes Fußkreisen stellen weitere sehr effektive Maßnahmen dar.“ 

Langsam machen
Durch die zusätzliche Kreislaufbelastung der Wärme und schnelle Bewegungen, kann nicht nur schwangeren Frauen schnell schwarz vor Augen werden. Bei hochsommerlichen Temperaturen gilt also: Langsam machen. Deshalb für Besorgungen und Termine im Sommer mehr als ausreichend Zeit einplanen, sodass kein Stress aufkommt und auch Pausen möglich sind. Als weiteren Vorteil einer entspannten Tagesplanung nennt Dr. Richter: „Werdende Mütter kommen nicht von Schweiß durchnässt am Ziel an. Denn in der Schwangerschaft sorgen oft bereits kleine Anstrengungen für Schweißausbrüche.“ 

Sonne nur leicht dosieren
Genauso wie alle anderen Menschen sollten Schwangere auf ausreichend Sonnenschutz achten, denn in der Schwangerschaft reagiert die Haut noch sensibler und verbrennt schneller. „Zudem sind manche Schwangere aufgrund der hormonellen Veränderung etwas dunkler pigmentiert – insbesondere auf Stirn, Wangenknochen, Brust und der Linie zwischen Bauchnabel und Schambein. Diese Regionen können bei ungeschützter Sonneneinwirkung noch dunkler werden“, sagt der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Ist das Baby erst einmal da, haben sommergeborene Babys einen Vorteil durch das große Angebot an Licht: Das lebenswichtige Vitamin D wird besser bereitgestellt als bei Lichtmangel im Winter und die Neugeborenen-Gelbsucht tritt seltener auf. 

Snacks stabilisieren den Kreislauf 
Mineralstoff- und wasserreiche Snacks helfen, kleine Mängel auszugleichen, die beim Schwitzen aufgrund hoher Temperaturen schnell entstehen. Gleichzeitig sind Obst und Gemüse leicht verdaulich und belasten dadurch den Kreislauf weniger. „Schwangere Frauen dürfen aber nicht vergessen, dass sie trotz Sommerhitze einen höheren Kalorienbedarf haben. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel macht nicht nur schlapp und müde, er kann besonders bei Wärme auch Kreislaufprobleme begünstigen“, so Dr. Richter. „Werdende Mütter sollten demnach immer mit Snacks wie Nüsse oder Trockenfrüchte für eine schnelle Kohlenhydratzufuhr ausgestattet sein.“ Gerade bei der Sommerhitze sollten Schwangere auch immer ein Getränk dabeihaben: Wenn der Kreislauf abfällt, hilft oft auch bereits ein Schluck Wasser.
 

Schwanger im Sommer - So kommen werdende Mütter gesund durch die heiße Jahreszeit
Die Helios Klinik Köthen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Klinik hat ein zertifiziertes Traumazentrum und ein zertifiziertes Endo-Prothetik-Zentrum. In der modernen Geburtsabteilung kommen jedes Jahr rund 450 Kinder zur Welt. Über 400 Mitarbeiter versorgen jährlich 11.000 stationäre und ca. 13.000 ambulante Patienten. Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro. In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.