Um den Eltern von Sternenkindern einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, wurde im Dezember 2015 durch eine Gemeinschaftsinitiative der Helios Klinik Köthen, den Seelsorgerinnen der Klinik und der Stadtverwaltung Köthen eine Gedenkstätte angelegt. Seitdem findet dort zweimal jährlich die Bestattung der Sternenkinder statt – so erneut am 30.10.2020, um 15 Uhr.
Was sind Sternenkinder?
Sternenkinder ist eine liebevolle Bezeichnung für Kinder, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz nach der Geburt sterben. In seiner ursprünglichen Bedeutung beschreibt der Name Sternenkind vor allem sehr kleine Kinder, die noch im Bauch während der ersten Wochen der Schwangerschaft versterben. Sie werden still geboren. „In meinem Beruf erlebe ich es immer wieder, dass der Tod ihres Kindes für die betroffenen Eltern ein sehr traumatisierendes Erlebnis sein kann. Den Eltern, die ein Kind so früh verlieren, wird dann oft keine Trauerzeit zugestanden“, sagt Dr. med. Daniela Kreft, Ärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Helios Klinik Köthen.
Auf dem Köthener Friedhof ist ein Ort für die Sternenkinder geschaffen worden, wo zweimal im Jahr die zu früh verstorbenen Kinder gemeinsam beigesetzt werden. In einer christlichen Trauerfeier, gestaltet von Pfarrer Kanzler-Stegmann, wird dem Abschied und der Trauer würdevoll Raum gegeben.
Die Stadt Köthen stellt das Gräberfeld zur Verfügung und beteiligt sich, wie auch die Klinik, organisatorisch und finanziell an der ökumenisch verantworteten Bestattung. Der Köthener Steinmetz Uwe Schöne hat die Sternenkinder-Grabstele gefertigt und gesponsert.
Hilfe für trauernde Eltern und Geschwister
Der Verlust eines Kindes verursacht intensive und langanhaltende Trauer. Im Falle eines Sternenkinds kommt hinzu, dass Außenstehende den Schmerz der Eltern oft nur schwer nachvollziehen können. Aber auch Geschwister können sehr unter dem Tod der kleinen Schwester oder des kleinen Bruders leiden. Ihre Trauer wird oft übersehen.
Verschiedene Anlaufstellen bieten Hilfe und Trauerbegleitung für Betroffene:
- Bundesverband Verwaiste Eltern und Geschwister e. V.
- Bundesverband Trauerbegleitung e. V.
Weitere Anlaufstellen sind die Klinikseelsorge, der sozialpsychiatrische Dienst sowie Hospizvereine. Sie alle haben Erfahrung in der Betreuung von Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Darüber hinaus gibt es in vielen Städten Trauer- und Selbsthilfegruppen speziell für trauernde Eltern.
Die Helios Klinik Köthen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Klinik hat ein zertifiziertes Traumazentrum und ein zertifiziertes Endo-Prothetik-Zentrum sowie ein zertifiziertes Hernienzentrum. In der modernen Geburtsabteilung kommen jedes Jahr rund 450 Kinder zur Welt. Über 400 Mitarbeiter versorgen jährlich 11.000 stationäre und ca. 13.000 ambulante Patienten.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.