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Am 29. September ist Weltherztag

Am 29. September ist Welthertztag. Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen seit Jahren unangefochten die Todesstatistiken an – und doch wissen die Deutschen erschreckend wenig über das Thema Herzgesundheit. Die gute Nachricht: Jeder hat tagtäglich aufs Neue die Chance, etwas für die Herzgesundheit zu tun.
29.09.2020 Lesedauer: - Min.

Mit regelmäßiger Bewegung leistet man einen großen Beitrag für die Herzgesundheit. Medizin- und Fitness-Apps sind dabei eine große Chance in der Gesundheitsprävention. Gesundheitsapps und Fitnesstracker auf dem Smartphone werden immer beliebter. Prof. Dr. med. Guido Matschuck, Chefarzt Kardiologie in der Helios Klinik Köthen dazu im Interview.   

Welchen Beitrag können Fitness-Apps leisten?
Prof. Matschuck: Grundsätzlich ist alles, was individuell funktioniert und motiviert gut: Medizin- und Fitness-Apps sind eine große Chance in der Gesundheitsprävention. Regelmäßiger Sport und Bewegung sind wichtig und alles, was dabei unterstützt, können wir nur gutheißen. Dafür gibt es unzählige Fitness-Apps, die qualitativ immer besser werden und auf spielerische Art und Weise an das Thema heranführen.
Als Kardiologe empfehle ich mindestens 30 Minuten leichtes Training am Tag, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, sowie um den Gesundheitszustand von Herzpatienten zu stärken. Studien zeigen, dass leichte sportliche Betätigung an mindestens fünf Tagen in der Woche einen deutlich positiven Effekt auf die Herzgesundheit hat und das Sterberisiko senkt.  
Für weniger technikaffine kann ein „Schrittzähler“ als Fitness-Armband oder die Lauf-App auf dem Handy ein guter Einstieg sein, um sich ausführlicher mit der eigenen Gesundheitsprävention zu beschäftigen und sich an den Trainingsplan zu halten. Hier gibt es auch kostenlose Versionen in den App-Stores. 

Manchmal kann auch ein gewisser „Placebo-Effekt“ bei der Nutzung von Fitness-Apps wirken: wenn man beispielsweise durch „Schlaf-Tracking“ besser schläft, egal, ob wissenschaftlich nachweisbar oder nicht, dann ist das Ziel erreicht.

Spielen Medizin- und Fitness-Apps in Ihrem Klinikalltag eine Rolle?
Prof. Matschuck: Auf jeden Fall. Wir bemerken in den letzten Jahren, dass in der Kardiologie zunehmend mehr Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen uns den Ausdruck ihrer Apple Watch vorlegen. Große Studien haben insbesondere auf die Erkennung von bestimmten Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern gezeigt, dass dies mit einer Smart Watch zuverlässig gelingt. Digitale Vorreiter und sehr engagierte Patienten finden sich aber beispielsweise auch in der Diabetologie. Hier gibt es gute Erfahrungen mit jungen Diabetes-Erkrankten, die per App ihren Blutzucker über so genannte kontinuierliche Blutzuckermessverfahren immer im Blick haben.

Und in Zeiten von Corona – wie können Apps helfen?
Prof. Matschuck: Ich glaube, dass während des Lockdowns, als die Fitness-Studios geschlossen hatten, vielen ihre Fitness-App geholfen hat, für zu Hause einen Trainingsplan zu erstellen und den Alltag etwas abwechslungsreicher zu strukturieren oder einfach nur den Tag mit der morgendlichen Yoga-Übung als Video-Tutorial zu beginnen.
Nicht zu unterschätzen ist die Corona-Warn-App der Bundesregierung als ein Baustein, um sein eigenes Infektionsrisiko einzuschätzen und Infektionsketten nachzuweisen. Eine Installation der App auf dem Handy kann ich jedem nur anraten.
Der positive Nebeneffekt der Coronapandemie ist, dass die Akzeptanz von Gesundheits- und Fitness-Apps sowie anderen digitalen Angeboten gestiegen ist. Patienten und Ärzte erkennen zum Beispiel immer mehr die Vorteile einer Hausarzt-Online-Sprechstunde oder ähnlicher digitaler Lösungen.
 

Am 29. September ist Weltherztag
Die Helios Klinik Köthen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Klinik hat ein zertifiziertes Traumazentrum und ein zertifiziertes Endo-Prothetik-Zentrum. In der modernen Geburtsabteilung kommen jedes Jahr rund 450 Kinder zur Welt. Über 400 Mitarbeiter versorgen jährlich 11.000 stationäre und ca. 13.000 ambulante Patienten. Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro. In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.