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Wir machen uns auf den Weg

Wir, das sind 14 mechanische Handprothesen, zusammengebaut von 41 Mitarbeitenden der Einrichtung der Behindertenhilfe der Helios Fachkliniken in Hildburghausen. Für diese 14 Handprothesen ist der nächste Halt Uganda, wo sie Bedürftigen angepasst und übergeben werden.
31. Mai 2021

Die Hände bestehen aus über 50 hochwertigen Kunststoff- und Metallteilen, welche die Teams, die zuvor mittels Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurden, mit Hilfe einer Bauanleitung erfolgreich zusammenbauten. Der Clou: Die Teilnehmenden trugen während des Baus eine Handabdeckung, sodass sie selbst nur eine Hand für den Zusammenbau zur Verfügung hatten. Als Team sollte der Bau aber dennoch kein Problem darstellen. Dies erweckte auch bei den Mitarbeitenden ein gesteigertes Bewusstsein, wie es ist, mit einer Behinderung zu leben, welches die Mitarbeitenden täglich in ihrer Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Helios Fachkliniken einbringen.

Die Hände sind zu 100% mechanisch, d.h. es sind keine elektrischen Teile verbaut. Die Prothesen werden von der Nutzerin oder dem Nutzer mit der verbleibenden Hand bedient. Das macht die Handhabung sehr einfach und die Prothesen sind sehr robust. Dies ermöglich sogar bilateral Amputierten, d.h. Personen ohne eine Hand, die Prothesen zu bedienen, denn die Bedienung ist auch durch Gegenstände, wie das Drücken gegen eine Tischkante, möglich. Die Hände werden als Einheitsgröße gefertigt und sind passend für Kinder sowie Erwachsene. Mit der Prothese können die Empfängerinnen und Empfänger beispielsweise schreiben, essen oder sogar Motorrad fahren: Vieles, das wir für selbstverständlich halten. Die Qualität ihres Lebens wird sich dadurch deutlich verbessern.

Auch die Stofftaschen werden von den Empfängerinnen und Empfängern gerne genutzt, sei es für den Transport der Prothese oder als Andenken an das Geschenk, welches sie darin erhalten haben. Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeitenden hier mit der Verzierung besonders viel Mühe gemacht. Auch die Taschen wurden von Behindertenwerkstätten in Deutschland gefertigt.

Gemeinsam mit einer Postkarte und einem Foto der Teams wurden die Taschen gepackt und versendet. Vom ersten Arbeitsschritt bis hin zur verpackten Prothese wurden circa drei Stunden benötigt. Drei Stunden für eine Prothese, die eine andere Person über Jahre begleiten wird. „In dieser Zeit hatte ich wirklich das Gefühl etwas sehr Sinnvolles zu tun und gleichzeitig bin ich in den Austausch mit meinen Kollegen gekommen. Wir sind so noch näher zusammengewachsen, da profitieren wir auch im Arbeitsalltag. Ich habe diesen Nachmittag wirklich sehr genossen und wir werden uns noch lange an diesen Tag zurückerinnern.“, sagte eine Teilnehmerin der Veranstaltung. Mit dieser Initiative konnten die Mitarbeitenden der Einrichtung der Behindertenhilfe noch enger zusammenwachsen und diese Energie kann direkt Anwendung finden, um anderen etwas Gutes zu tun.

Wir machen uns auf den Weg