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Sport und Hitze - Was geht und was sollte man lassen?

Die Sonne strahlt vom Himmel und die Temperaturen nähern sich der 30-Grad-Marke. Bei diesem Wetter genießen viele den Sommer am liebsten draußen. Mit leichtem Ausdauersport bleiben Sie auch bei Hitze fit und stärken Ihr Herz-Kreislauf-System.
22. Juli 2020

Dr. med. Panagiotis Bouklas ist Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie und Sportmediziner an der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt. Als Sportler gibt er Tipps für die richtige Bewegung im Sommer.

Jeder Sportler reagiert auf körperliche Leistungen bei Hitze anders. Manche vertragen hohe Temperaturen besser, andere weniger. „Um die Kerntemperatur des Körpers in einem Bereich um 37 Grad Celsius konstant zu halten, sondert er den nötigen Schweiß ab, der wiederum für die nötige Verdunstungskälte sorgt. Diese Prozesse sind für den Körper anstrengender als eine normale sportliche Tätigkeit“, erklärt Dr. Panagiotis Bouklas. Glücklicherweise ist die Hitzeverträglichkeit hauptsächlich eine Gewöhnungssache. Auch wenn die Sonne motiviert: Jetzt ist garantiert nicht der Moment, neue Bestzeiten anzustreben und an sein Limit zu gehen. „Bei hohen Temperaturen ist die Leistungsfähigkeit herabgesetzt. Damit Sie dem Körper nicht schaden, sollten Sie Ihr Trainingspensum so weit reduzieren, dass Sie auch danach noch Kraftreserven verspüren“, so der Chefarzt weiter.

Sport und Hitze - Was geht und was sollte man lassen?

Im Hochsommer sind die Temperaturen meist in den frühen Morgenstunden am niedrigsten. Die Luft noch vergleichsweise kühl und frisch. Auch die Ozonbelastung ist dann am geringsten. Wer abends joggen gehen will, sollte so spät wie möglich loslegen. „Versuchen Sie die Mittagssonne zu meiden. Trainieren Sie im Schatten oder tragen reichlich Sonnenschutz auf. Fetthaltige Cremes sind für Sportler allerdings ungeeignet. Sie können die Poren verstopfen und das Schwitzen behindern. Besser sind leichte Lotionen oder fettfreie Gele“, rät der Sportmediziner. Vergessen Sie beim Sport in der Sonne auch nicht die Sonnenbrille und Kappe. So schützen Sie Augen und Kopf. 

Perfekt für den Sport bei Hitze ist Kleidung aus Funktionsfasern. Sie leitet den Schweiß von der Haut schnell nach außen ab und kann im Idealfall sogar noch etwas kühlen. Außerdem ist sie leicht und luftig. „Sportler sollten möglichst schon vor dem Training trinken. Der Körper hat bei Hitze durch die Absonderung von Schweiß einen höheren Flüssigkeitsbedarf. Am besten ist Mineralwasser mit einem höheren Magnesium- oder Natriumgehalt“, erklärt Dr. Bouklas. Versuchen Sie regelmäßig kleinere Mengen zu trinken. Jedoch kein eiskaltes Getränk, denn um die kalte Flüssigkeit zu erwärmen, wird der Stoffwechsel aktiviert. Der Körper arbeitet und schwitzt noch mehr. 

„Die Außentemperatur hat keinen Einfluss auf die Muskeln. Deshalb sollten Sie sich immer vor dem Sport dehnen und aufwärmen, sonst besteht die Gefahr einer Zerrung“, so der Hobby-Basketballer. „Nach dem Sport sollten Sie nicht direkt unter die eiskalte Dusche springen, denn das kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Besser ist es, die Nachschwitzphase von etwa fünfzehn Minuten abzuwarten und mit einer als angenehm empfundenen Wassertemperatur zu duschen“, rät Dr. Panagiotis Bouklas zuletzt.