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Kopfschmerzen: Bei diesen Warnzeichen sollten Sie zum Arzt gehen

12. September 2022

Es sticht, hämmert oder drückt – Kopfweh! Allein in Deutschland leiden mehr als 70 Prozent der Menschen zeitweise unter Kopfschmerzen. Die Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Kopfschmerzarten. Anlässlich des europäischen Kopfschmerz- und Migränetag am 12. September erklärt Ralf Trogemann, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerztherapie der Helios Klinik Wipperfürth den Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne. Zudem verrät der Experte, wann Betroffene am besten einen Arzt aufsuchen sollten und wieso das eigentlich für die Schönheitschirurgie genutzte Mittel Botox eine wichtige Rolle in der Migränetherapie einnimmt.

Wie viele Arten von Kopfschmerzen gibt es?
Die internationale Kopfschmerzgesellschaft hat ein Ordnungssystem festgelegt, das alle Arten von Kopfschmerzen in zwei große Gruppen einteilt. Wenn der Kopfschmerz durch keine anderen organischen Ursachen hervorgerufen wird, spricht man von primären Beschwerden. Das gilt zum Beispiel für die beiden häufigsten Kopfschmerzarten: Spannungskopfschmerzen und Migräne. Wesentlich seltener sind die sogenannten sekundären Kopfschmerzen. Bei diesen ist eine andere Erkrankung die Ursache, die gesondert behandelt werden muss, wie zum Beispiel eine Grippe oder einer Hirnblutung.

Wann sollte ein Betroffener zum Arzt gehen?
Ein ganz neues heftiges Kopfweh sollte ärztlich untersucht werden, denn es kann auch etwas Ernstes dahinterstecken. Ebenso sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn weitere Symptome hinzukommen wie Schwindel, Fieber, hoher Blutdruck oder neurologische Ausfallsymptome. 

Zum Hausarzt oder gleich zum Spezialisten – zu welchem Arzt gehen Betroffene bei Kopfschmerzen?
Der Hausarzt ist ein kompetenter erster Ansprechpartner. Er kennt die typischen Symptome, weiß, wie diese häufigen Kopfschmerzerkrankungen behandelt werden und kann bei unkomplizierten Verläufen in aller Regel helfen. Bei Problemen sollte ein Neurologe hinzugezogen werden. Der Neurologe ist als Facharzt für Erkrankungen des Nervensystems auch Experte für Kopfschmerzerkrankungen.

Und wie läuft der Arztbesuch ab?
Der Arzt wird dem Betroffenen einige Fragen stellen. Besonders hilfreich ist es, die Kopfschmerzen dafür über eine längere Zeitspanne aktiv zu beobachten und in einem Kopfschmerztagebuch zu dokumentieren. Ausschlaggebend ist für den Arzt, neben der Häufigkeit der Beschwerden, die Information, wann und wie sich die Schmerzen äußern. Im Anschluss an das Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Sie soll den allgemeinen gesundheitlichen Zustand abklären. Ist der körperliche Befund unauffällig, handelt es sich bei den Kopfschmerzen um eine primäre Form, das heißt, dass es keine erkennbare Ursache gibt. Findet sich hingegen eine körperliche Auffälligkeit, ist es möglich, dass die Kopfschmerzen Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung sind. Es erfolgen neurologische sowie weitere fachärztliche Untersuchungen.

Wie erkenne ich als Patient den Unterschied zwischen „normalen“ Kopfschmerzen und einer Migräne?
Wer über dumpf-drückende Schmerzen klagt, die sich wie ein Schraubstock anfühlen und sich unter Bewegung bessern, leidet häufig unter Spannungskopfschmerzen. Im Unterschied dazu äußert sich Migräne meist als pochend-pulsierender Schmerz. Zudem sind Begleiterscheinungen wie Lärm- und Lichtempfindlichkeit, ausgeprägtes Ruhebedürfnis sowie Sehstörungen oder Übelkeit bei Migräne sehr häufig. Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischer Migräne. Von einer chronischen Migräne wird gesprochen, wenn mindestens 15 Kopfschmerztage, davon mindestens 8 Migränetage und dies seit mindestens 3 Monaten vorliegen. Die Symptome sind oft einseitige, pulsierende, stechende, mittelstarke oder starke Kopfschmerzen, die durch körperliche Aktivität an Intensität zunehmen. Meistens ist eine Migräne begleitet von Übelkeit, Erbrechen auch Licht- und Lärmempfindlichkeit können Symptome sein. In vielen Fällen geht dem eigentlichen Kopfschmerz eine so genannte Aura voraus. Diese kann gekennzeichnet sein durch visuelle Symptome wie Flackern vor den Augen, Sprachstörung, Gefühlsstörungen oder auch Störungen in der Bewegung.

Bei solch starken Beschwerden ist der Gang zum Schmerztherapeuten oder Neurologen erforderlich. Im gemeinsamen Gespräch kann herausgefunden werden, ob und welche Form der Migräne vorliegt und wie diese behandelt werden kann.

Seit Kurzem bieten Sie in Ihrer Fachabteilung auch eine weitere Therapiemöglichkeit für Migränepatienten an. Dazu nutzen Sie Botox, eigentlich ein Mittel, welches eher aus der Schönheitschirurgie bekannt ist. Wie kommt das Medikament zum Einsatz?

Vor allem im Bereich der Faltenbehandlung im Gesicht ist das Nervengift zu weltweiter Bekanntheit gekommen. Doch nicht nur in der ästhetischen Medizin wird das Mittel verwendet, die Einsatzgebiete von Botox haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgeweitet. Richtig angewendet, sind die Nebenwirkungen von Botox sehr gering. Auch Patienten mit chronischer Migräne profitieren vom Einsatz des Medikamentes. Direkt in die Kopfhaut gespritzt, löst Botox eine komplexe Folge von Veränderungen in unserem Nervensystem aus, die zu einer Reduktion der Migräne führen. Seit 2011 ist Botox bei der Behandlung chronischer Migräne auch in Deutschland zugelassen und kommt jetzt auch bei uns in der Behandlung zum Einsatz.

Neues Angebot der Schmerzambulanz in der Helios Klinik Wipperfürth: Botox gegen Migräne

Ab sofort bietet die Schmerzambulanz der Helios Klinik Wipperfürth die Möglichkeit der Behandlung mit Botox bei chronischer Migräne. Interessierte können sich für ein erstes Gespräch in der Abteilung für Schmerztherapie anmelden: 02267 889 130.

6 Tipps, um Spannungskopfschmerzen zu lindern

  • Wasser trinken. Häufig steckt hinter leichten Kopfschmerzen ein Flüssigkeitsmangel. Ein großes Glas Wasser kann Abhilfe schaffen.
  • Bewegung. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann Wunder wirken, denn dadurch wird die Durchblutung verbessert.
  • Wärme. Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen. Dafür eignet sich ein Kirschkernkissen im Nacken oder ein Wärmepflaster.
  • Pfefferminzöl. Schläfen, Stirn und Nacken großzügig mit Minzöl einreiben.
  • Kräutertee. Auch andere Pflanzen können Kopfschmerzen lindern. Dazu zählen Rosenblüten, Lavendel, Weidenrinde, Melisse oder Mädesüß. In der Regel werden die getrockneten Pflanzen als Tee aufgegossen.
  • Kaffee. Das Koffein im Kaffee hemmt die sogenannten Prostaglandine. Das sind Botenstoffe, die unter anderem dafür sorgen, Schmerz freizusetzen.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Janine Schulze

Unternehmenskommunikation

Telefon: (02267) 889-7031

E-Mail: janine.schulze@helios-gesundheit.de

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