Im Rahmen der Tarifverhandlungen für die niedersächsischen Helios Kliniken hatte die Gewerkschaft ver.di Ende Juli eine Mitgliederbefragung in den betroffenen Häusern durchgeführt.
Diese hat ergeben, dass sich die ver.di-Mitglieder gegen eine Fortführung der Streiks auszusprechen. Unser Angebot beinhaltet eine Lohnerhöhung von 250 Euro in zwei Schritten, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um insgesamt 150 Euro, Laptops für Auszubildende und eine Corona-Sonderzahlung in 2022 in Höhe von 850 Euro (Azubis: 500 Euro). Zusätzlich erhalten Pflegekräfte auf intensivmedizinischen Stationen (ITS, IMC sowie Stroke) eine monatliche Zulage bis zu 250 Euro. Für den Standort Cuxhaven wird es zusätzliche Verbesserungen geben, die Laufzeit wird zwei Jahre betragen.
Durch ihr Votum haben die Mitarbeitenden allen zu verstehen gegeben, dass sie eine Verlängerung der Tarifauseinandersetzung nicht wollen. Im Ergebnis dessen steht nun ein Abschluss, der aus unserer Sicht für beide Seiten realistisch und tragbar ist.
Diese Einschätzung wird von den Verhandlungsführern der Gewerkschaft offensichtlich nicht geteilt, ver.di-Offizielle haben gegenüber den Medien von einem ungerechten Angebot gesprochen. Doch auch wenn das Ergebnis nicht im Sinne der Verhandlungsführer ausgefallen ist und sie deutliche Kritik an der Entscheidung Ihrer Mitglieder äußern, so bleibt es doch ein Votum, das für alle Seiten zu akzeptieren ist.
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Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.