Rund 65.000 Kinder kommen jährlich in Deutschland vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Solche zu früh geborenen Babys werden im Perinatalzentrum Level 1 des Helios Klinikum Pforzheim versorgt – so wie auch Frühchen Isaiah Erden. 13 Wochen vor seinem errechneten Geburtstermin erblickte er das Licht der Welt. Zu diesem Zeitpunkt wurde seine Mama Jüliyet bereits seit sieben Wochen wegen einer in den Geburtskanal vorgefallenen Fruchtblase im Helios Klinikum überwacht. Als sie Blutungen und einen Fruchtwasserabgang hatte, musste ihr Sohn – mit gerade einmal 990 Gramm – per Kaiserschnitt entbunden werden.
Auf der Kinderintensiv-Station wurde Isaiah zunächst im Inkubator versorgt. Während die Frühgeborenen bis vor wenigen Jahren lange isoliert und ohne Elternkontakt im Inkubator liegen mussten, ist heute bereits wenige Tage nach der Geburt der Haut zu Haut Kontakt mit den Eltern, das sogenannte Känguruhen, unverzichtbar. „Als Isaiah das erste Mal auf meiner Brust lag, waren die Schläuche und Kabel ungewohnt, aber uns wurde alles genau erklärt, das hat mir sehr geholfen. Zu Beginn war es eine schwere Zeit für uns alle. Aber Isaiah hat das von Anfang an toll gemacht“, erinnert sich Jüliyet Erden. Jeden Tag waren sie und ihr Mann abwechselnd von morgens bis spät abends zu Besuch im Krankenhaus. Sie nutzten oft auch die Möglichkeit, nachts auf Station anzurufen. „Alle waren super empathisch und sehr liebevoll, sodass ich mit der Zeit mit einem beruhigten Gefühl abends heimgehen konnte“, sagt Jüliyet Erden.
Isaiahs große Schwester Jolina wartete indes zu Hause sehnsüchtig auf ihr Brüderchen. „Die Eltern unserer Patienten machen eine extreme Ausnahmesituation durch: die Sorge um das Frühgeborene, gleichzeitig für ein größeres Geschwisterchen da zu sein und dazu noch zur Arbeit zu gehen – das ist eine enorme emotionale und psychische Belastung“, weiß Heike Bitzer, Elternberaterin. Sie und ihre Kolleginnen von der Elternberatung sind für die Mütter und Väter der Frühgeborenen da – oft bereits vor der Geburt bis nach der Zeit im Krankenhaus. Ziel ist, den Eltern schon im Voraus Stress und Angstbilder zu nehmen, sie zum Beispiel an die Größe eines Frühchens heranzuführen. Die enge Betreuung soll auch dabei helfen, eine drohende verfrühte Geburt so weit wie möglich hinauszuzögern. „Ab der 24. Schwangerschaftswoche haben Frühgeborene gute Überlebenschancen, aber jeder weitere Tag im Mutterleib senkt das Risiko für Komplikationen“, betont Dr. Kai Siedler, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Pforzheim.
Bei Isaiah waren die Ärzte von Beginn an optimistisch: „Bis auf eine anfängliche Atemunterstützung hat sich unser kleiner Patient ohne Komplikationen toll entwickelt – ein richtiges Vorzeigefrühchen“, berichtet Marion Weber, leitende Oberärztin der neonatologischen Intensivstation. Vor der Entlassung werden Eltern im sogenannten Rooming-In auf das Nach-Hause-Kommen vorbereitet: Hierbei zieht die Mutter im Krankenhaus ein und betreut ihr Kind unter Anleitung der Pflegekräfte selbst. Isaiah konnte schließlich am 1. Oktober mit 2900 Gramm noch vor seinem errechneten Geburtstermin am 13.10. entlassen werden. „Endlich sind wir zusammen“ – so begrüßte die fünfjährige Jolina ihren kleinen Bruder und rührte ihre Mama damit zu Tränen.
Im weiteren Verlauf betreut die Entwicklungsneurologische Ambulanz des Helios Klinikum Isaiah und alle Kinder, die mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm auf die Welt gekommen sind sowie schwerkranke Neugeborene, bis zu ihrem zweiten Lebensjahr. Regelmäßig wird dort ausführlich untersucht, ob die Entwicklung, z. B. Bewegung, Sprache, Sehen und Hören etc. dem Alter des Kindes entspricht oder ob eine Förderung benötigt wird. Auch die Elternberatung ist bei Unsicherheiten oder Fragen weiterhin für die Eltern da.
Anlässlich des Weltfrühgeborenentages wird das Helios Klinikum Pforzheim heute Abend lila beleuchtet, um auf die jährlich 65.000 zu früh geborene Kinder in Deutschland aufmerksam zu machen.
Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Etwa 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich
dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden knapp 21.000 Patienten stationär und rund
55.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr knapp 1.600 Babys das Licht der Welt.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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