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Aus der Schreinerei in den Kreißsaal

Sich beruflich neu zu orientieren, erfordert Mut. Mit dem Beginn ihres Studiums für Angewandte Hebammenwissenschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) haben im Oktober vier junge Frauen aus der Region nicht nur einen neuen Lebensabschnitt begonnen, sondern zum Teil auch eine komplett andere berufliche Laufbahn eingeschlagen.
10. November 2021

Zwar haben sich Lea Mara Nikolai, Klara John, Tina Basler und Marina Jähnig schon immer für die Themen Schwangerschaft und Geburten interessiert, drei von ihnen sind jedoch komplette Quereinsteigerinnen: Die 24-jährige Lea Mara Nikolai ist gelernte Tischlerin und arbeitete in einer Schreinerei. Ihre Kommilitoninnen, die 32-jährige Tina Basler ist gelernte Bankkauffrau, die 36-jährige Marina Jähnig studierte Bankfachwirtin. Drei Studentinnen aus völlig unterschiedliche Bereichen und doch der gleiche Beschluss: Hebamme werden.
Quereinsteigerinnen sind nicht selten, bestätigt Christiane Walter, die die Studentinnen in ihren praktischen Phasen am Helios Klinikum und Siloah St. Trudpert Klinikum betreut und Koordinatorin der praktischen Hebammenausbildung ist. „Es gibt immer wieder Quereinsteigerinnen. Teils fühlen sich die Frauen erst später reif genug für den herausfordernden Beruf oder aber sie kommen erst durch eigene Kinder auf die Idee, Hebamme zu werden. Andere wollen Hebamme werden, um einen für sie sinnvolleren Beruf zu erlernen. Und wieder andere sehen den Beruf der Hebamme schlicht als Berufung“, so die Ausbildungsleiterin.

Bei Lea Mara Nikolai waren es die Schwangerschaften ihrer Mutter und ihre drei kleinen Geschwister, die das Interesse für den Beruf früh weckten. „Ich finde es sehr spannend, den biologischen Prozess einer Schwangerschaft zu begleiten, neuem Leben auf die Welt zu helfen und der Frau in einem so intimen Moment zur Seite zu stehen. Das alles macht für mich den Beruf der Hebamme so interessant“, beschreibt die Studentin, für die es jetzt direkt aus der Schreinerei in den Siloah-Kreißsaal geht.

Marina Jähnig kennt die Arbeit im Kreißsaal schon sehr gut: Sie war bereits als Pflegehelferin am Helios Klinikum Pforzheim tätig und hat eine Ausbildung als Doula - eine Geburtsbegleiterin ohne medizinischen Hintergrund. Dieses Wissen wird Sie nun mit dem Studium ergänzen: „Jetzt, mit 36 Jahren, geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich kann endlich den Beruf der Hebamme studieren“, freut sie sich.

Mit dem Beruf der Hebamme bereits in Berührung waren auch Klara John und Tina Basler. Die 21-jährige Klara John bestärkte ein Praktikum in ihrem Berufswunsch. Bei Tina Basler, waren es die Geburten ihrer drei Kinder, die ihren Wunsch verstärkten, einen neuen Beruf als Hebamme zu ergreifen.

Der Beruf der Hebamme, jahrzehntelang ein Ausbildungsberuf, wurde mit der Verabschiedung des Hebammenreformgesetzes akademisiert. Wer Hebamme werden möchte, kann ab sofort studieren. Das duale Studium umfasst sieben Semester und schließt mit dem Bachelor of Science ab. Der praktische Teil hat einen hohen Stellenwert und wird in Kooperation mit Praxis-Einrichtungen wie Geburtskliniken durchgeführt. Die Studentinnen lernen Kreißsäle sowie Mutter-und-Kind-Einheiten kennen und gewinnen intensive Einblicke in die Hebammenarbeit: Etwa im Perinatalzentrum Level I des Helios Klinikums, das direkt an die Kinderklinik angeschlossen ist und dessen Kreißsaal, der auf Basis des salutophysiologischen Hebammenbetreuungsmodell arbeitet. Genauso wie in die „Babyfreundliche Geburtsklinik“ des Siloah St. Trudpert Klinikums, die den Fokus auf eine natürliche und familienorientierte Geburt legt sowie auf eine optimale Unterstützung beim Stillen. Auch die Begleitung von Hebammen, die freiberuflich tätig sind, z. B. in der Wochenbettbetreuung oder auch in Geburtshäusern ist ein Teil des Studiums, der durch außerklinische Einsätze vermittelt wird. In freiwilligen Einsätzen auf Palliativstationen, in Schreiambulanzen oder in der Stillberatung lernen die Studentinnen weitere Aspekte und Bereiche des Hebammenberufes kennenlernen.

Die DHBW Karlsruhe bietet das Studium Angewandte Hebammenwissenschaft in Zusammenarbeit mit Dualen Partnerkliniken an. Als Partner der DHBW sind das Siloah St. Trudpert Klinikum und das Helios Klinikum Pforzheim für die Ausbildung in der Praxisphase verantwortlich. Nach dreieinhalb Jahren wird das Studium mit der staatlichen Prüfung zur Hebamme abgeschlossen.

Weiterführende Informationen zur Ausbildung finden Sie auf der Homepage der DHBW Karlsruhe: https://www.karlsruhe.dhbw.de und auf den Homepages der Kliniken.


Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Etwa 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden knapp 21.000 Patienten stationär und rund 55.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr knapp 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 90 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 53 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Christina Schwara
Tel.: 07231/969-45679
E-Mail: christina.schwara@helios-gesundheit.de