Auf der Intensivstation liegen Sie immer dann, wenn Sie eine komplexe Pflege und Therapie rund um die Uhr brauchen.
Auf unserer Intensivstation werden Patient.innen von einem fachübergreifenden Team aus Ärzt:innen, Fachpflegekräften und Therapeut:innen betreut. Je nach Schwere der Erkrankung oder Verletzung kommen dabei eine Vielzahl technischer Geräte zur Beatmung, Kreislaufunterstützung oder Organersatztherapie zum Einsatz.
Die Gründe, warum Sie auf unserer Intensivstation liegen können vielfältig sein:
- Sie hatten eine große und aufwändige Operation
- Sie hatten einen schweren Unfall mit inneren und äußeren Verletzungen
- Sie haben schwere Begleiterkrankungen während einer Behandlung bekommen
Werden Sie als Patient:in nach einem großen operativen Eingriff auf die Intensivstation übernommen, werden Ihnen beim Vorgespräch zu Ihrer Operation die wesentlichen Merkmale Ihres Aufenthaltes auf der Intensivstation mitgeteilt. Bitte reden Sie auch mit Ihren Angehörigen darüber, damit diese sich schon auf diese Situation einstellen können.
Unsere Intensivstation (ITS) bietet:
- 15 Beatmungsbetten
- alle modernen intensivmedizinischen Verfahren
- ein Team aus Ärzt:innen der Kliniken für Innere Medizin, Anästhesie und Chirurgie, sowie speziell geschulte Pflegekräfte
- rund und um die Uhr Versorgung
- bei Bedarf können sofort Expert:innen aller anderen Fachbereiche hinzugezogen werden
- ein Einsatzteam zur Behandlung innerklinischer Notfälle
- eine speziell eingerichtete Weaning-Station für langzeitbeatmete Patient:innen. Dort kümmern sich Ärzt:innen aus dem Fachbereich Lungenerkrankungen gemeinsam mit Atemtherapeut:innen, Pflegekräften, Physiotherapeut:innen und Logopäd:innen darum, die Patient:innen langsam vom Beatmungsgerät zu entwöhnen.
Dem gesamten Team der Intensivstation ist der enge Austausch mit den Angehörigen wichtig. Der Patientenwillen wird immer berücksichtigt und es werden für jeden Tag Therapieziele definiert.
Die IMC (Intermediate Care Station) ist das Bindeglied zwischen der Normalstation und der Intensivstation. Auf ihr liegen Patient:innen, die nicht intensivmedizinisch betreut werden müssen, aber deren Vitalfunktionen weiterhin überwacht werden.
Auf unserer IMC Station werden internistische Patient:innen sowie frisch operierte, chirurgische Patient:innen betreut, die noch nicht fit genug für die Normalstation sind, aber auch nicht auf die Intensivstation müssen. Im Helios Klinikum Pforzheim sorgen spezialisierten Pflegekräfte dafür, dass sich unsere Patient:innen unter kontinuierlicher Überwachung nach der Operation stabilisieren.
Unsere Intermediate Care Station (IMC) bietet:
- 34 Betten
- eine Überwachung am Monitor für alle Patient:innen, bei denen eine künstliche Beatmung oder Kreislaufunterstützung nicht notwendig ist
- ein Team aus Ärzt:innen und Pflegepersonal, die einen hohen Überwachungs- und Betreuungsaufwand gewährleisten
- rund um die Uhr Versorgung
Telefon IMC: (07231) 969 -2853
Bei akutem Lungenversagen können wir als einzige Klinik im Enzkreis mit der Lungenersatzmaschine ECMO die Lungenfunktion oder den Kreislauf unterstützen. Die Behandlung mit einer solchen Methode erfordert viel Erfahrung und einen engen Austausch aller Beteiligten.
Am Helios Klinikum Pforzheim kümmert sich ein multiprofessionelles Team aus Ärzt:innen und Pflegekräften um Patient:innen mit akutem Lungenversagen (ARDS). Hierunter versteht man eine rasch fortschreitende Verschlechterung der Lungenfunktion, beispielsweise ausgelöst durch Entzündungen, Unfälle oder die Inhalation von Rauch oder Giftgas. Ein akutes Lungenversagen erfordert eine qualitativ hochwertige intensivmedizinische Behandlung. Am Helios Klinikum Pforzheim sind wir dafür sehr gut aufgestellt.
Bei uns kommen alle modernen Verfahren der Kreislaufüberwachung und Organersatztherapie zum Einsatz. Wenn sich trotz optimaler Bedingungen die Funktion der Lunge nicht verbessert, kann es durch Sauerstoffmangel oder ein Überangebot von Kohlenstoffdioxid im Blut zu einer akut lebensbedrohlichen Situation kommen. Die extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) kann hier unterstützen und die Funktion der Lunge zeitweise übernehmen. So wird oft Zeit gewonnen, um die zu Grunde liegende Erkrankung zu heilen. Die Behandlung mit einer solchen hochtechnisierten Methode erfordert viel Erfahrung und einen engen Austausch aller Beteiligten, auch mit den Patient:innen und deren Angehörigen.
Hand in Hand für Ihre Gesundheit
Wenn die Genesung der Lunge gelingt, folgt für unsere Patient:innen ein langer Weg, auf dem eine intensive Betreuung erforderlich ist. Hierbei arbeiten die Ärzt:innen und Pflegekräfte der Intensivmedizin von Anfang an eng zusammen mit Lungenspezialist:innen, Atmungstherapeut:innen, Herzspezialist:innen, Physio- und Ergotherapeut:innen sowie unserem Sozialdienst. Die Klinik ist Mitglied im ARDS-Netzwerk Deutschland.
Die Indikation zur ECMO wird für jede:n Patient:in individuell festgelegt und hängt von vielen Faktoren ab. Prinzipiell ist es immer ratsam, bei einem akuten Lungenversagen (ARDS) frühzeitig Kontakt mit einem spezialisierten Zentrum aufzunehmen. Im Bedarfsfalle kann dann eine entsprechende Übernahme zu uns organisiert werden.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an.
Iris Kemm-Beckmann
(07231) 969-2228
Informationen für Angehörige
Hygienevorschriften
Sie dürfen gerne die Hand Ihres Angehörigen halten, denn Sie spielen für den Genesungsprozess Ihres Angehörigen eine wichtige Rolle. Bitte setzen Sie sich aber nicht auf das Bett. Bei bestimmten Erkrankungen müssen Sie zu Ihrem Wohl und dem Wohl des Patienten Kittel, Mundschutz und Handschuhe tragen. Unser Pflegepersonal wird Ihnen dabei behilflich sein. Beim Betreten oder Verlassen der Station müssen Sie die Hände im Eingangsbereich desinfizieren. Nutzen Sie dafür bitte die Desinfektionsspender.
Darf von Angehörigen etwas mitgebracht werden?
Gerne dürfen Sie persönliche Hygieneartikel mitbringen. Auch Bilder, Bücher, Unterhaltungsmedien sind aufgrund unserer neuen Behandlungsmethoden ausdrücklich erwünscht. Kleidung ist nicht erforderlich. Blumen sind aus hygienischen Gründen nicht gestattet.
Wertgegenstände
Wertgegenstände sollten nach Möglichkeit zu Hause gelassen werden. Alternativ können die Gegenstände dokumentiert und in unserem Stationssafe aufbewahrt werden. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bei Verlust keine Haftung übernehmen.
Telefonieren auf Station
Wir bitten Sie, die Station zum Telefonieren zu verlassen, um die Lautstärke so niedrig wie möglich zu halten. Dies dient der Erholung des Patienten.
Ein Besuch kann sehr anstrengend sein. Daher dürfen nur zwei Besuchspersonen gleichzeitig auf die Station kommen. Zu Ihrem eigenen Schutz dürfen Kinder unter 14 Jahren die Intensivstation nicht betreten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es zu Wartezeit oder Änderungen bei den Besuchen auf der Station kommen kann.
ITS: 12 bis 14 Uhr, 16 bis 18 Uhr
IMC: 14 bis 19 Uhr
Am besten ist es, wenn Sie innerhalb der Familie einen Ansprechpartner für die Arztgespräche festlegen. Dieser kann die Weitergabe der Informationen an Verwandte und Freunde übernehmen. Während der Besuchszeit ist nach Absprache ein Gespräch mit den zuständigen Ärzten möglich. Wir dürfen Ihnen aus Datenschutzgründen am Telefon leider nur dann Auskunft geben, wenn wir Sie zuvor persönlich kennengelernt haben.
Künstliche Beatmung ohne Betäubungsmittel
Patient:innen, die über einen Beatmungsschlauch beatmet werden, werden nicht mehr narkotisiert. Sie erhalten lediglich Schmerzmittel und sind somit wach, aber absolut schmerzfrei. Verständigen können sich die Patienten durch Kopfbewegungen und ein am Patientenbett liegendes Schreibbrett.
Das klingt für den Laien zunächst ungewöhnlich, hat aber für den/die Patient:in viele Vorteile. So kann der/die Patient:in selber aktiv am Behandlungsprozess teilnehmen, indem er oder sie beispielsweise selbständig physiotherapeutische Übungen durchführt. Dank eines mobilen Beatmungsgerätes kann sich die betroffene Person in einen Sessel setzen, oder sogar über den Flur laufen.
Warum ist das von Vorteil?
Es gibt weniger Komplikationen bei der künstlichen Beatmung. Da der/die Patient:in in der Lage ist, sich zu bewegen, entstehen seltener Lungenentzündungen, Muskelschwäche oder Wundliegen (sog. Dekubitus). Hinzu kommt, dass Patient:innen mit der sedierungsfreien Beatmung seltener Orientierungs- und Bewusstseinsstörungen (sog. Delir) haben und auch seltener eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
Wie empfinden das Angehörige?
Angehörige von Patient:innen mit einem kritischen Gesundheitszustand, haben oft Ängste und Sorgen. Der Besuch einer Intensivstation ist meist eine emotionale Ausnahmesituation. Patient:innen mit einer sedierungsfreien Beatmung werden von ihren Angehörigen als weniger krank wahrgenommen und die Angehörigen haben außerdem die Möglichkeit viele Teile der Behandlung mit dem/der Patient:in zu besprechen.
Gibt es auch Vorteile für das Pflegeteam der Intensivstation?
Natürlich, denn wache Patient:innen können Fragen beantworten und bei der Lagerung aktiv mithelfen.