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Schlaganfall: Symptome ernst nehmen und (das eigene) Leben retten

Alle sechs Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an einem Schlaganfall (Hirninfarkt). In Deutschland ist die plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns die dritthäufigste Todesursache, jährlich sterben hierzulande rund 70.000 Personen. Anlässlich des Weltschlaganfalltages/ World Stroke Day am 29.Oktober klärt Dr. med. Bert Hanke Mediziner der Helios Bördeklinik auf.
26. Oktober 2020

Keine Zeit verlieren! Die Symptome eines Schlaganfalls:

Erleiden Betroffene einen Schlaganfall, wird ihr Gehirn infolge einer Durchblutungsstörung oder einer Blutung plötzlich nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Dies hat zur Folge, dass bereits nach wenigen Minuten Nervenzellen absterben, die sich im Anschluss nicht mehr regenerieren. In diesem Fall zählt für die Patienten jede Sekunde. „Je früher wir Schlaganfall-Patienten medizinisch versorgen, desto eher können wir dauerhafte Schäden vermeiden. Wer Symptome oder Warnzeichen des Körpers ignoriert, der riskiert das eigene Leben“, sagt Dr. med. Dipl.-Pharm. Bert Hanke, Direktor des Zentrums für Innere Medizin in der Helios Bördeklinik.

Schlaganfall: Symptome ernst nehmen und (das eigene) Leben retten

Zu den typischen Symptomen eines Schlaganfalls zählen die einseitige Lähmung einer gesamten Körperhälfte, ebenso wie die plötzliche Lähmung eines Arms, eines Beins oder einer Hand. Aber auch ein einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein oder dem Gesicht, ein einseitig herabhängender Mundwinkel oder eine gelähmte Gesichtshälfte deuten auf einen Schlaganfall hin. Weitere Warnzeichen sind Seh-, Sprech- und Schluckstörungen, doppeltes oder nur eingeschränktes Sehen, ein unsicherer Gang und Schwindelgefühl sowie plötzliche, starke Kopfschmerzen, die mit Übelkeit einhergehen. Sobald eines dieser Symptome auftritt, sollten Betroffene oder deren Angehörige nicht lange zögern, sondern schnellstmöglich die Nummer des Notrufs 112 wählen.

Gut zu wissen! Die Risikofaktoren für einen Schlaganfall:

„Zu den bekanntesten Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen, zählen hoher Blutdruck, eine ungesunde Ernährung, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel. Im Gegensatz zu Alter und Geschlecht, die ebenfalls zu den Risikofaktoren zählen, kann man einzelne Faktoren durch Medikamente oder gesunde Lebensführung und Ernährung positiv beeinflussen und das eigene Schlaganfall-Risiko somit um bis zu 70 Prozent reduzieren“, erklärt der Mediziner. Und weiter: „Auch, wenn der Schlaganfall insbesondere ältere Menschen ab 60 Jahren betrifft, sollten alle auf Warnzeichen ihres Körpers achten und auch nur vorübergehende Funktionsstörungen ernst nehmen“. So sind Männer, die einen Schlaganfall erleiden, im Durchschnitt 68 Jahre alt, während Frauen mit im Durchschnitt 75 Jahren etwas älter, dafür aber auch stärker betroffen sind. Von den durchschnittlich 270.000 Schlaganfall-Patienten pro Jahr in Deutschland sind 55 Prozent Frauen. Es können aber auch jüngere Menschen betroffen sein. Risiken ergeben sich hier durch Gefäß- oder Bindegewebserkrankungen oder z.B. während einer Schwangerschaft oder die Einnahme von hormonellen Verhütungsmethoden wie der Anti-Baby-Pille insbesondere in der Kombination mit Rauchen.

Symptome richtig deuten mit dem FAST-Test

„Bemerken Angehörige, Freunde oder Bekannte Schlaganfall-Anzeichen bei einer anderen Person, so können sie mit Hilfe des FAST-Tests feststellen, ob der Betroffene einen Schlaganfall erlitten hat. Ist eine der Test-Komponenten auffällig, oder sind sie unsicher sollte sofort ein Notarzt verständigt werden“, erklärt Dr. Hanke.

  1. Face (Gesicht): Bitten Sie den Betroffenen um ein Lächeln. Verzieht sich das Gesicht einseitig, deutet das auf eine Gesichtslähmung hin.
  2. Arm (Arme): Bitten Sie den Betroffenen, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu halten. Sinkt der Arm ab oder dreht sich die Hand weist dies auf eine Lähmung hin.
  3. Speech (Sprache): Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Gelingt dies nicht oder nur undeutlich, ist dies als Warnsignal zu werten.
  4. Time (Zeit): Verlieren Sie keine Zeit und rufen Sie sofort den Notruf!

Um schnellstmöglich mit einer Behandlung beginnen zu können, führen wir in Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg die sogenannte Telemedizin durch“, so der Mediziner. Das bedeutet, dass mit dem Eintreffen in der Klinik mit der sofortigen Diagnostik begonnen wird, um andere Ursachen für die Ausfallerscheinungen auszuschließen. Dafür wird ein Neurologe aus Magdeburg über Videotelefonie zugeschaltet, der gemeinsam mit den Neindorfer Medizinern über das weitere Vorgehen entscheidet.

Die Helios Bördeklinik in Neindorf verfügt in fünf Fach- und zwei Belegabteilungen über 184 Betten. Rund 270 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 10.000 stationäre Patienten.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. Rund 19 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2018 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 9 Milliarden Euro.In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 126 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 10 Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 66.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 47 Kliniken, 57 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 13,3 Millionen Patienten behandelt, davon 12,9 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 34.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.