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Rundes Jubiläum in der Helios Klinik Müllheim

Dr. med. Hartmut Ehrle-Anhalt übernahm vor 25 Jahren die Position als Leitender Arzt mit geriatrischem Schwerpunkt am damaligen Kreiskrankenhaus Müllheim, der heutigen Helios Klinik Müllheim. Er blickt auf erlebnisreiche Jahre mit vielen Neuerungen zurück und zeigt sich trotz Corona dankbar.
17. Dezember 2020

Können Sie sich an den ersten Tag erinnern?

Ehrle-Anhalt: Ja, es war der 1.2.1995. Im Rahmen der Begrüßung durch den damaligen Verwaltungsleiter Herrn Nußbaumer wurde mir unter anderem mein neues, zentral gelegenes Arbeitszimmer gezeigt. Dabei haben wir festgestellt, dass ein Schreibtisch und ein Schreibtischstuhl fehlen. Kurzerhand fuhr Herr Nußbaumer mit mir zu einem Möbelhaus in Müllheim und wir suchten einen Schreibtisch aus, der am nächsten Tag geliefert wurde und an dem ich heute noch gerne sitze und immer wieder gerne mit Schmunzeln an den ersten Tag denke.

Was hat sich seit dieser Zeit alles verändert?

Ehrle-Anhalt: Sehr, sehr viel. Ich fing als Facharzt für Neurologie/Geriatrie zunächst alleine in dieser Fachabteilung an. Nach und nach konnte ich dann jedoch schon im ersten Jahr die Mitarbeiter gewinnen für den geriatrischen Schwerpunkt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz an der Klinik in Müllheim: Sekretärin, Ergotherapeutin und Logopädin, eine zusätzliche Sozialarbeiterin und eine Gesundheitspflegerin für das Entlassmanagement.

Mit der damaligen IAV-Stelle, vergleichbar mit den heutigen Pflegestützpunkten, haben wir einen „Runden Tisch der Geriatrie“ ins Leben gerufen. Drei bis vier Mal jährlich trafen sich die in der Versorgung geriatrischer Patienten tätigen Partner zu einem Erfahrungsaustausch. Das war der Grundstein zur notwendigen Vernetzung aller Geriatrie-Partner im Markgräflerland: Hausärzte, Vertreter von Rehakliniken, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Krankenkassenvertreter und Vertreter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen.

Ein weiterer Meilenstein war die erstmalige Zertifizierung unserer Stroke Unit im Jahr2001, welche zuletzt 2018 bestätigt wurde und 2021 zur Rezertifizierung ansteht. Das Team bestand anfangs aus zwei Neurologen. Mittlerweile sind wir fünf Kollegen, vier davon sind auch Geriater. Die gesamte Diagnostik und Therapie der Schlaganfallpatienten erfolgt in täglicher enger Kooperation mit der Inneren Abteilung des Hauses. Die Diagnostik ermöglicht uns ein CT inklusive Gefäß- und Perfusionsdarstellung rund um die Uhr. Die Therapie von Gefäßverschlüssen ergänzt unser Spektrum und wird durch die Teleradiologie und Teleneurologie unterstützt.

Ebenso bedeutend war der Aufbau einer akutgeriatrischen Station mit Frührehabilitation. Die intensive Betreuung geriatrischer Patienten verfolgt das Ziel, Patienten im Rahmen schwerwiegender internistischer oder chirurgischer Erkrankungen möglichst wieder die verloren gegangene Mobilität und Autonomie zu ermöglichen oder wiederherzustellen. Inzwischen zählt das Team neben der Physiotherapie drei Logopädinnen und fünf Ergotherapeutinnen, einen Psychologen und auch drei Mitarbeiter im Sozialdienst.

Von Anfang bis heute wurde ich bei der Planung und der Umsetzung der zahlreichen Veränderungen und Entwicklungen stets von der Klinikgeschäftsführung, und besonders in den letzten Jahren von Frau Dr. Beatrice Palausch, und von meinen Chefarzt-Kollegen unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wie haben Sie das vergangene (Corona-) Jahr erlebt?

Ehrle-Anhalt: Die Corona-Pandemie war und ist auch gerade für die Klinik eine besondere Herausforderung. Hier möchte ich gerne in der Funktion des Ärztlichen Direktors sprechen: Ein großes Lob an alle Mitarbeiter/innen, die von Beginn an umsichtig waren, immer wieder neue Regelungen erfolgreich umgesetzt haben und zusätzliche Belastungen ertragen und mitgetragen haben. Ich bin glücklich und dankbar, dass unsere Patientensicherheit nach wie vor sehr hoch und das Infektionsrisiko innerhalb der Klinik minimal ist, und auch, dass keine Mitarbeiter/innen schwerwiegend erkrankten bzw. Schaden genommen haben.

Was bringt das Jahr 2021 dem Fachbereich Neurologie/Geriatrie?

Ehrle-Anhalt: Wir sind gerade dabei, unsere Klinik nächstes Jahr als Alterstraumazentrum zertifizieren zu lassen. Die neu verstärkte Unfallchirurgie mit Chefarzt Dr. Christof Klemt und unsere Geriatrie sind ideale Partner, um auch hier eine höhere Qualitätsstufe erreichen zu können. Zusätzlich werden wir im nächsten Jahr zusammen mit der internistischen Abteilung und mit Unterstützung durch unseren Belegarzt Dr. Bosch die endoskopische Schluckdiagnostik aufbauen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ehrle-Anhalt: Dass die Corona-Pandemie bald vorbei ist, ohne weiteren Schaden anzurichten, beruflich und privat! Dass die Politik die kleinen Häuser fördert, respektiert, auch nach Corona, und dass Restriktionen im Gesundheitswesen wie Mindestmengen, die in einzelnen Bereichen nachvollziehbar sind, nicht als die Lösung für alles betrachtet wird. Demzufolge: den Erhalt der Krankenhäuser im ländlichen Raum, da insbesondere auch im Rahmen der demographischen Entwicklung gerade für unsere ältere Bevölkerung eine gute stationäre Versorgung wohnortnah dringend geboten ist.

Für das Haus wünsche ich mir, dass die Entwicklung der letzten Jahre so positiv weitergeht und dass zukünftig weiterhin die teamorientierte kollegiale Zusammenarbeit gepflegt wird. Ich wünsche mir, dass wir ausreichend Menschen haben, die mit Freude in der Gesundheitspflege tätig sind, denn nur gemeinsam können wir unsere Patienten zufriedenstellend versorgen.

Für mich wünsche ich, dass ich auch das Jahr nach dem 25. Jubiläum gesund bleibe, dass ich der Klinik und den Mitarbeitern Impulse geben kann, dass mir die Arbeit weiter viel Freude und Zufriedenheit bringt wie bisher und dass mir es weiter so erfüllend gelingt mit Patienten und Mitarbeitern in Beziehung zu treten.

Was macht das Haus in Ihren Augen besonders?

Ehrle-Anhalt: Es sind die kurzen Wege, die täglichen persönlichen Kontakte zu Kollegen und allen Mitarbeitern, das direkte Ansprechen von Problemen und die meist schnelle Inangriffnahme der Lösung, es sind die Patienten und deren Angehörigen, von denen ich inzwischen viele kenne und die mit dem Haus verbunden sind.

Zur Person:

Dr. med. Hartmut Ehrle-Anhalt begann 1995 seine medizinische Tätigkeit als Leitender Arzt mit Geriatrischem Schwerpunkt am Kreiskrankenhaus Müllheim (heute Helios Klinik Müllheim). Seit 1999 ist er Chefarzt der Neurologie/Geriatrie und seit 2015 Ärztlicher Direktor der Klinik.

Sein Studium der Humanmedizin schloss er 1986 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ab. Seit 1992 ist er Facharzt für Neurologie. Ab 1992 ist er als Neurologe auch in der Klinischen Geriatrie tätig und erhielt 2009 die Weiterbildungsbefugnis im Bereich der Klinischen Geriatrie. Er ist Mitglied im Fachausschuss Geriatrie der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) und Vorstandsmitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft der Geriatrie. Beruflichen Ausgleich findet der Mediziner beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen und in der Natur beim Fahrradfahren und Wandern.


Die Kliniken Breisach, Müllheim und Titisee-Neustadt gehören seit 1998 zu Helios. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hält seit der Privatisierung der Kliniken 26 Prozent an der gemeinsamen Trägergesellschaft. Als Helios Kliniken Breisgau-Hochschwarzwald stehen sie für die wohnortnahe und kompetente medizinische Versorgung rund um Freiburg im Breisgau. Die Kliniken behandeln zusammen jährlich etwa 21.000 stationäre und 38.000 ambulante Patienten. Insgesamt verfügen sie über 424 Betten und beschäftigen rund 1.000 Mitarbeiter.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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