Gezielte Hilfe für Diabetespatientinnen und -patienten: Die Helios Kliniken Mittelweser und das Helios MVZ Nienburg haben ein interdisziplinäres Kompetenznetzwerk zur Versorgung des diabetischen Fußsyndroms gegründet. Ziel ist es, durch eine enge Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten Amputationen zu verhindern und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus entscheidend zu verbessern.
Ins Leben gerufen wurde dieses Netzwerk durch Markus Bauer, Chefarzt der Gastroenterologie und Diabetologe DDG, Ameen Armoush, Oberarzt Gastroenterologie und Diabetologe DDG, Dr. Thomas Wagner, Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. Marko Todorovic, Sektionsleiter der Gefäßchirurgie, und Ole Tempelhof, Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Fußchirurg. Auch Sofyan Abu-Shareiah, Oberarzt Gefäßchirugie, ist als neuer Kollege seit Kurzem Teil des Teams. Die enge Zusammenarbeit der Fachbereiche ermöglicht eine strukturierte Versorgungskette: Von der Früherkennung über die ambulante Versorgung bis hin zur spezialisierten stationären Behandlung – alles unter einem Dach.
„Das diabetische Fußsyndrom gehört zu den schwerwiegendsten Komplikationen einer Diabeteserkrankung“, betont Tempelhof. Die chronische Erkrankung kann zu Nervenschäden und Durchblutungsstörungen führen – eine gefährliche Kombination: Druckstellen, kleine Verletzungen oder Fremdkörper im Schuh bleiben häufig unbemerkt. „Hierdurch entstehen schmerzlose, chronische Wunden, die sich rasch infizieren und im schlimmsten Fall zu einer Knocheninfektion führen können. Ohne rechtzeitige Behandlung droht die Amputation von Zehen, Füßen oder ganzen Gliedmaßen“, erläutert Wagner.
„Unser Ziel ist es, frühzeitig zu intervenieren und Amputationen unbedingt zu verhindern. Denn der Verlust beispielsweise eines Fußes bedeutet für die Betroffenen weit mehr als nur eine Einschränkung im Alltag: Er führt zu einem massiven Verlust an Lebensqualität, zu erheblichen seelischen Belastungen und nicht selten auch zu einer deutlich verkürzten Lebenszeit,“ erläutert Diabetologe Bauer.
Der erste Schritt für Patientinnen und Patienten ist die gefäßchirurgische Beurteilung über die Sprechstunde im Helios MVZ Nienburg. Jedoch erfolgt die Terminkoordination grundsätzlich über das Sekretariat der Gefäßchirurgie. „Das Sekretariat hat hier eine Lotsenfunktion – je nach Beschwerden werden die Patientinnen und Patienten ggf. auch direkt in die Klinik vermittelt“, erläutert Wagner. Termine können werktäglich von 7.30 Uhr bis 13:00 Uhr telefonisch unter Nummer 05021-9210-3022 oder per E-Mail an diabetes-fuss.ni@helios-gesundheit.de vereinbart werden.
Nach der gefäßchirurgischen Erstbeurteilung im MVZ erfolgt gegebenenfalls eine Überweisung in die fußchirurgische Sprechstunde in der Klinik bei Fußchirurg Ole Tempelhof zur weiteren Diagnostik und Behandlung. Bei Bedarf ist auch eine individuelle, orthopädische Versorgung möglich – beispielsweise in Kooperation mit lokalen orthopädischen Schuhmachern.
Wagner betont: „Durch den Zusammenschluss dieser Kompetenzen ist die ideale Basis geschaffen, um das diabetische Fußsyndrom frühzeitig zu erkennen und schwere Verläufe effektiv zu verhindern.“
Link zur Webseite: www.helios-gesundheit.de/mittelweser/diabetes-fuss
Foto v.l.: Ameen Armoush, Oberarzt Gastroenterologie und Diabetologe DDG, Ole Tempelhof, Fußchirurg und Oberarzt Unfallchirurgie und Orthopädie, Markus Bauer, stv. ärztlicher Direktor und Diabetologe DDG, Sofyan Abu-Shareiah, Oberarzt Gefäßchirurgie, Dr. Thomas Wagner, Chefarzt Gefäßchirurgie, Dr. Marko Todorovic, Sektionsleiter Gefäßchirurgie