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Ostern auf den Philippinen

Zu Weihnachten hatte uns unsere Kollegin Jessica Nomil schon mit ihren Erzählungen über das dreimonatige Weihnachtsfest auf den Philippinen beeindruckt. Doch auch das Osterfest wird nach ausgiebig und nach katholischem Brauch gefeiert. Besonders in Erinnerung ist ihr die Frühmesse geblieben, zu der sie als kleines Mädchen bereits um 4:00 Uhr morgens aufstehen musste und zu der – ganz traditionell -weiße Kleider getragen wurden.
14. April 2022

Auf den Philippinen ist der katholische Glaube vorherrschend – ca. 80 % der Bevölkerung sind katholisch. Nicht verwunderlich also, dass auch die katholischen Feste dort ausgiebig zelebriert werden. Zum jetzt anstehenden Osterfest dreht sich alles – wie auch schon an Weihnachten – alles um die Teilnahme an den feierlichen Gottesdiensten. 

Die Karwoche ist auf den Philippinen die einzige Woche, in der das gesamte Land sein Arbeitspensum herunterfährt. „Die Festivitäten beginnen am Palmsonntag (Linggo ng Palaspas) und erstrecken sich dann über Gründonnerstag und Karfreitag bis zum darauffolgenden Osterfest (Linggo ng Pagkabuhay)“, berichtet unsere Kollegin Jessica Nomil.  

Wie bei allen anderen praktizierenden Katholiken auch gilt der Karfreitag als der Tag, an dem Jesus Christus am Kreuze starb. Gerade für die ländlichen Filipinos spielt hier auch die Uhrzeit eine Rolle. Da Jesus Christus um drei Uhr nachmittags gestorben sein soll, werden bei vielen Menschen Reisen nicht fortgesetzt und Kinder werden davor gewarnt, draußen Lärm zu machen. Viele glauben, dass böse Geister umherstreifen und ihnen Schaden zufügen könnten, da Christus dann nicht zu ihrem Schutz anwesend ist.

Nach dem Karsamstag endet die Karwoche mit dem Ostersonntag, an dem in den katholischen Kirchen Messen gehalten und im Morgengrauen Prozessionen durchgeführt werden. Die bekannteste ist „Salubong“, bei der die Begegnung Jesu mit seiner Mutter Maria nachgestellt wird. „Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Kind schon morgens früh um vier Uhr zur Frühmesse aufstehen musste. Hierbei war es Tradition, dass wir Mädchen uns – wie Engel – weiße Kleider anzogen und dazu Blumenkränze im Haar trugen“, berichtet Jessica. In der Kirche wurde „Regina Coeli“ (bedeutet Königin des Himmels) gesungen. 

Doch auch das in Deutschland so beliebte Ostereiersuchen wird auf den Philippinen angeboten. Und was auf den Philippinen natürlich immer dazugehört, ist gutes Essen. „Ein voll gedeckter Tisch mit vielen Leckereien gehören einfach dazu“, lacht Jessica. Danach geht es an den Strand, wo sie die Sonne genießen, die Jessica hier in Deutschland so sehr vermisst. 

Darüber hinaus bietet sich die Karwoche auch für viele Filipinos für einen Kurzurlaub an. Gerade Nicht-Katholiken oder nicht praktizierende Katholiken nutzen diese Gelegenheit, um in den Urlaub zu fahren, was zu einer Hochsaison in den meisten philippinischen Touristenzielen führt. 

Danke an Jessica für das Interview und wir wünschen ihr auch in Deutschland ein frohes Osterfest!
 

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