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Endlich geschafft! Eine Ausbildung zwischen Normalität und dem Wechselbad der Corona-Bestimmungen

Als unsere Auszubildenden im August 2018 gestartet sind, hätte wohl keiner von ihnen geahnt, was auf sie zukommen würde – denn nach nur eineinhalb Jahren Normalität wurde das Leben ein komplett anderes. Trotz allem haben unsere insgesamt 22 Azubis aus der Pflege, dem kaufmännischen und dem IT-Bereich durchgehalten und ihren Abschluss geschafft. Wir sagen aus vollem Herzen: Respekt und herzlichen Glückwunsch!
15. Juli 2021

Eine Ausbildung ist immer anspruchsvoll. Das Einfinden in neue Gegebenheiten, das Aneignen von theoretischem Wissen und dessen korrekter praktischer Anwendung, dazu vielleicht noch die eigenen Unsicherheiten „Schaffe ich das?“ - wenn man vielleicht gerade erst von der Schule kommt und noch gar nicht weiß, ob man für den Ernst des Lebens wirklich schon bereit ist. Das alles stand am Start der Ausbildung im August 2018 für unsere heute 22 Absolventinnen und Absolventen. Doch als ob das nicht schon genug wäre, deutete sich im Dezember 2019 das an, was uns alle im März 2020 in einer ersten Welle erreicht hat: Ein komplett verändertes Leben aufgrund von Corona. 

„Im ersten Lockdown mussten unsere Auszubildenden von jetzt auf gleich ins Homeschooling. Das Bildungszentrum war plötzlich nicht mehr die bekannte Anlaufstelle – denn anstelle von Schulunterricht fand man dort eine von uns Lehrkräften geführte Behelfs-Kita vor, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken ihre Kinder unterbringen konnten“, erinnert sich Anja Achilles, Leiterin des Kurses 18/21 zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Der Wechsel auf ein computerbasiertes Lernen, der plötzliche Abbruch von Kontakten nicht nur zu den Mitschülern, sondern auch den eigenen besten Freunden, hat vielen Auszubildenden sehr zu schaffen gemacht. „Man denke nur an seine eigene Jugend zurück – auf seine Freunde ein paar Tage zu verzichten, war damals undenkbar. Für unsere Auszubildenden jedoch war dies von heute auf morgen Realität“, so Bernd Pache, Leiter des Helios Bildungszentrums. 

Der Ausbildungsleistung hat dies dennoch keinen Abbruch getan. „Die beiden kaufmännischen Auszubildenden haben sogar um ein halbes bzw. ein ganzes Jahr verkürzt“, erläutert Cornelia Schmitz, Ausbilderin im kaufmännischen Bereich. Und auch im Bereich IT hat der Absolvent mit hervorragenden Noten abgeschlossen. 

Der Kurs 18/21 zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in konnte im Oktober 2020 sogar noch das Projekt „Schüler leiten eine Station“ auf der geriatrischen Station in Stolzenau durchführen, auf dessen Erfolg die Schülerinnen und Schüler auch sehr stolz waren. Auch der Schulunterricht war inzwischen wieder möglich gewesen. 

Doch kurz danach jedoch kam schon wieder der nächste Lockdown und klinikseitig immer größere Einschränkungen zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter, nicht nur in der praktischen Arbeit in der Klinik, auch im Unterricht „Zwischenzeitlich hat der gesamte Kurs mit FFP2-Masken in einem Raum gesessen, eine echte Herausforderung. Kurz danach kam das nächste Szenario, in dem der Kurs geteilt wurde. Und nur ein paar Tage später ging es dann wieder ins Homeschooling“, so Achilles. Anfang 2021, als die Inzidenz im Landkreis Nienburg auf einem traurigen Höhepunkt war, hatten auch die Schüler zu kämpfen. Einige Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern waren selbst erkrankt, andere in Quarantäne, und das Einspringen und Aushelfen war so wertvoll wie noch nie. „Es macht mich sehr stolz zu sehen, dass unsere Auszubildenden all diese Herausforderungen mit einer solchen Bravour gemeistert haben“, so Pflegedirektorin Şemsi Tüzün. 

Bei den Auszubildenden im Bereich Pflege gab es auch in der praktischen Prüfung ein echtes Novum, denn dies wurde an Puppen durchgeführt. Hierzu wurde eine komplette Station genutzt, auf der durch die Lehrer und Praxisanleiter Fälle entworfen wurden, die dann anhand der Puppen geprüft werden mussten. „Was auf den ersten Blick so einfach erscheint, ist in der Realität eine echte Herausforderung, denn letztendlich reagiert eine Puppe eben nicht so wie ein echter Mensch – und dennoch mussten die Auszubildenden dies korrekt einschätzen können“, erläutert Achilles. 

Von den insgesamt 22 Absolventinnen und Absolventen - 19 aus der Pflege, zwei aus dem kaufmännischen und einer aus dem IT-Bereich - werden mehr als zwei Drittel auch nach der bestandenen Prüfung den Helios Kliniken Mittelweser weiterhin als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. „Ich gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen zu diesem großartigen Erfolg und freue mich natürlich ganz besonders über die, die uns erhalten bleiben. Ungeachtet dessen wünsche ich der gesamten Gruppe alles Gute für ihre weitere berufliche Zukunft“, so Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann. 
 

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