Das Projekt „Schüler leiten eine Station“ zählt zu einer sehr erfolgreichen Institution in den Helios Kliniken Mittelweser. Auch in diesem Jahr hat der Kurs 19/22-2, bestehend aus 18 Schülerinnen und Schülern im dritten Ausbildungsjahr, eigenständig eine Station übernommen, und zwar die Station 4, auf der Patienten der Inneren Medizin und Kardiologie untergebracht sind.
„Ganz alleine waren wir dabei nicht, denn es waren immer eine examinierte Pflegekraft, eine Praxisanleiterin sowie eine Lehrerin des Bildungszentrums dabei. So konnten wir uns direkt rückversichern, wenn mal was nicht klar war“, so Michel Allermann, der gemeinsam mit Emily Kielmann die Stationsleitung des Projektes übernommen hatte.
Zu den täglichen Aufgaben gehörte der Rundgang, das Verteilen und Verabreichen von Medikamenten, das Messen und Beurteilen von Vitalzeichen, die Körperpflege und Wundversorgung, Entlassungen und Aufnahmen, das Führen der E-Akte, die Vorbereitung für spezielle Untersuchungen oder OPs, das Verteilen von Mahlzeiten sowie Gespräche mit Patienten, Angehörigen, Ärzten und weiteren beteiligten Berufsgruppen im Krankenhaus.
„Diese zwei Projektwochen sind für die Schülerinnen und Schüler eine sehr gute Vorbereitung auf das Examen“, erläutert Ina Richwien, Lehrkraft am Helios Bildungszentrum und Leiterin des Kurses 19/22-2.
Doch wie es so oft im Leben ist, tauchten auch plötzlich Dinge auf, die man sich im Vorfeld leichter vorgestellt hätte. „Eine absolute Herausforderung war das Zeitmanagement. Wir mussten erst einmal in unseren eigenen Ablauf hineinfinden. Dann gab es viele kleine Aufgaben, die wir nicht so vor Augen hatten, z. B. die Kommunikation mit dem Labor, wenn Medikamente umgestellt werden müssen, oder das Aktualisieren der Essenslisten“, so Schülerin Vanessa-Antoinette Schmidt.
Auf der anderen Seite waren da jedoch natürlich Punkte, die sich reibungsloser gestalteten als erwartet. „Hier ist auf jeden Fall die interdisziplinäre Kommunikation mit den unterschiedlichen Abteilungen und Bereichen im Krankenhaus zu nennen. Egal ob Ärzte, Patientenbegleitdienst, Physiotherapie oder Funktionsdienste, jeder hat mit uns auf Augenhöhe kommuniziert. Das hat einfach Spaß gemacht“, freut sich Schülerin Amelie Lisson.
Ein Fazit aus den zwei Wochen konnten sie für sich ziehen. „Zur Eigenständigkeit gehört, dass man Selbstvertrauen zeigt und keine Angst davor hat, Aufgaben mal zu delegieren. Denn manchmal können andere Kollegen bestimmte Dinge einfach schneller erledigen als wir. Da sollte man keinen falschen Ehrgeiz zeigen“, so Amelie.
„Alles in allem sind die Schülerinnen und Schüler glücklich und dankbar, dass sie aus dem Haus so große Unterstützung erhalten haben“, betont Janine Buschmann, Lehrkraft und auch Leiterin des Kurses. „Neben einer großen Portion mehr Eigenständigkeit wurde auch die ein oder andere Dankeskarte von den Patientinnen und Patienten an die Schüler verteilt, die das Engagement unserer jungen Kolleginnen und Kollegen einfach klasse fanden.“
Wir danken dem Kurs 19/22-2 und allen Beteiligten für diese großartigen zwei Projektwochen!