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Erweiterung des Portfolios durch Diabetesberaterin

Seit Anfang April verstärkt Anja Bannick als Diabetesberaterin das Team der Helios Kliniken Mittelweser. Dies ist ein weiterer Schritt zur optimalen Versorgung unserer Patienten. Die beiden wichtigsten Punkte: Früherkennung und die richtige Einstellung der Medikation.
20. Mai 2020
In Deutschland gibt es mehr als 7 Millionen Menschen mit Diabetes. Jeden Tag gibt es fast 500 Neuerkrankungen. Doch von diesen 7 Millionen wissen ca. 2 Millionen noch nicht von ihrer Erkrankung.

Auch in unserer Klinik erleben wir Diabetes häufig als Nebendiagnose – eine Erkrankung, die nicht immer sofort zur stationären Aufnahme führt, sondern oft auch mitgebracht wird. Das Tückische: Diabetes kann auch Einfluss auf andere Erkrankungen haben. So können unter anderem die Wundheilung oder auch die allgemeine Entwicklung von Heilungsverläufen negativ beeinflusst werden, wenn die Diabeteserkrankung nicht richtig behandelt wird.

„Doch häufig kommt es auch vor, dass Patienten von ihrer Diabeteserkrankung wissen, aber mit der medikamentösen Einstellung nicht zufrieden sind“, erläutert Markus Bauer, Chefarzt für Gastroenterologie und Innere Medizin.

Um alle Diabetespatienten optimal versorgen zu können, haben die Helios Kliniken Mittelweser nun die Stelle der Diabetesberaterin neu geschaffen. „Dies war genau der richtige Schritt, um für unsere Diabetiker eine hohe Betreuungsqualität gewährleisten zu können“, betont Bauer.

Anja Bannick, seit April 2020 in dieser Position, hat umfängliche Erfahrungen in diesem Bereich. Die diplomierte Oecotrophologin mit Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG hat bereits im Capio Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf das Diabeteszentrum mit aufgebaut.

„Das rechtzeitige Erkennen der Diagnose Diabetes bzw. die richtige Behandlung eines bestehenden Diabetes mellitus ist auch im Krankenhaus essenziell“, so Bannick. Daher erscheint auf ihrem Bildschirm jeden Morgen die Liste der Patienten, die einen zu hohen Blutzuckerwert aufweisen. „Bei Aufnahme der Patienten wird der Blutzucker gemessen und wenn der über 200 mg pro Deziliter ist, erscheint der Patient in meiner Übersicht. Im ersten Schritt spreche ich dann persönlich mit den Patienten, ob sie vielleicht schon von einer Diabeteserkrankung wissen und ob sie mit ihrer Therapie zufrieden sind. Im Bereich Diabetes haben wir den großen Vorteil, dass wir die Therapie an den Menschen anpassen können – nicht umgekehrt“, erläutert Bannick.

Wenn der Patient von keiner Diabeteserkrankung weiß, wird zur Überprüfung nochmals ein Langzeitwert ermittelt. „Diabetes tut nicht weh“, betont Anja Bannick. Wenn man etwas merkt, sind meistens schon Spätfolgen des Diabetes vorhanden. Deshalb ist die Früherkennung das A und O.

Zum Aufgabenbereich der Diabetesberaterin Anja Bannick zählt auch die Schulung des hauseigenen Personals. Neben der Basisschulung für das Pflegepersonal werden auch pro Station zwei Mitarbeiter intensiver geschult. „Es fängt schon bei den kleinen Dingen an wie z.B. einem Notfallkörbchen. Aber auch die Insulintherapie und der Einsatz der technischen Hilfsmittel wollen gelernt sein“, so Bannick.

„Bei Diabetespatienten arbeiten wir eng mit den Spezialisten der angrenzenden Fächer wie der Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Kardiologie zusammen. Dies ist bei uns im Haus optimal möglich“, erläutert Bauer. Ziel sei es unter anderem, bei den Patienten Durchblutungsstörungen an den Füßen frühzeitig entgegenzuwirken und Amputationen zu verhindern.

Hintergrund: Die Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels, bei der die Aufnahme des Zuckers in die Körperzellen nicht richtig funktioniert. Insulin spielt hier eine zentrale Rolle und steuert die Zuckeraufnahme in die Körperzellte. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Diabetes: Beim Diabetes Typ 1 bildet die Bauchspeicheldrüse überhaupt kein Insulin mehr, beim Diabetes Typ 2 hingegen ist die Wirkung des Insulins beeinträchtigt. Durch einen Blutzuckertest beim Hausarzt, Internisten oder Diabetologen, bei dem der Blutzucker aus dem Blut der Fingerspitze gemessen wird, kann die Erkrankung diagnostiziert werden. Liegen die nüchternen Werte dabei mehrfach bei über 126 mg/dl steht die Diagnose fest: Diabetes. Damit die Blutgefäße durch den hohen Blutzucker nicht beschädigt und damit die Sauerstoffversorgung des Herzens und des ganzen Organismus nicht beeinträchtigt werden, sollte Diabetes dingend behandelt werden. Sonst drohen Langzeitfolgen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Erkrankungen der Netzhaut, der Nieren und der Nerven.

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