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Medizinische Premiere rettet Leben – Patient dank Wach-ECMO erfolgreich operiert

Ärzteteam des Helios Klinikums Hildesheim setzt erstmals Wach-ECMO bei Luftröhren-Operation ein – innovatives Verfahren bietet Patienten höchste Sicherheit 

25.09.2025 Lesedauer: - Min.
HEL-hildesheim-wach-ecmo-gruppe

Am Helios Klinikum Hildesheim ist den Expertinnen und Experten der Anästhesiologie und Thoraxchirurgie ein bemerkenswerter Erfolg gelungen: Erstmals wurde bei einem Patienten mit einer schweren Verengung der Luftröhre (Trachealstenose) eine sogenannte Wach-ECMO eingesetzt – ein selten angewandtes, komplexes Verfahren, das im Ernstfall lebensrettend sein kann.

Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) übernimmt vorübergehend die Aufgaben der Lunge und wird üblicherweise unter Vollnarkose angewandt. Am Helios Klinikum Hildesheim entschieden sich die Ärztinnen und Ärzte jedoch für einen anderen Weg: Die ECMO wurde bereits im wachen Zustand angeschlossen. So war der Patient von Beginn an stabil – eine entscheidende Voraussetzung für die anschließende Narkose, die Atemwegssicherung und die technisch anspruchsvolle Operation.

Das Verfahren wurde von einem interprofessionellen Team aus Anästhesiologie und Thoraxchirurgie durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Fachbereiche war ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.

„Es handelte sich um einen ausgeprägten Hochrisikofall, bei dem das übliche Vorgehen mit erheblichen Gefahren verbunden gewesen wäre. Durch die Implantation der ECMO im wachen Zustand konnten wir das Risiko für den Patienten deutlich verringern“, erklärt Dr. med. Christian Theis, MHBA, Direktor des Zentrums für Anästhesiologie und Ärztlicher Direktor am Helios Klinikum Hildesheim.

Auch die anschließende Operation stellte hohe Anforderungen an das thoraxchirurgische Team. Eine über 90 Prozent verengte Luftröhre musste in einem komplexen Eingriff entfernt und die Enden anschließend wieder verbunden werden – und das ohne künstlichen Luftröhrenschnitt (Tracheostoma), trotz bereits bestehender beidseitiger Stimmbandparese. „Dank der hervorragenden Vorbereitung durch die Kolleginnen und Kollegen aus der Anästhesiologie und die ECMO-Unterstützung konnten wir den Eingriff trotz mehrfacher Voroperationen sicher durchführen“, betont Armen Aleksanyan, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie.

Besonders eindrücklich beschreibt der Patient Rainer Wulf aus Gifhorn selbst seine Erfahrung:
„Ehrlich gesagt dachte ich nach der Diagnose zuerst, dass ich das nicht überlebe. Aber schon nach den ersten Gesprächen mit den Ärzten habe ich Vertrauen gewonnen und fühlte mich gut aufgehoben. Das Team hat großartige Arbeit geleistet. Heute bin ich erleichtert und dankbar, dass alles so gut gelaufen ist. Für mich ist das eine neue Chance“, sagt der 60-Jährige.

„Der Eingriff verlief erfolgreich. Der Heilungsprozess verläuft stabil und wir sind mit dem bisherigen Genesungsverlauf sehr zufrieden. Das zeigt, wie wirkungsvoll dieses Verfahren in schwierigen Fällen eingesetzt werden kann“, ergänzt Armen Aleksanyan, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie.

Für die Klinikleitung ist dieser Fall ein Beispiel für das hohe medizinische Niveau des Hauses: „Dieser Eingriff zeigt eindrucksvoll, wie wir am Klinikum mit Erfahrung, Präzision und guter Teamarbeit auch komplexe Situationen meistern. Ich bin stolz auf das gesamte Team“, sagt Geschäftsführer Sascha Kucera.

Mit der ersten Wach-ECMO bei Trachealstenose in Hildesheim unterstreicht das Helios Klinikum Hildesheim seine Rolle als Zentrum für spezialisierte Medizin – und als Krankenhaus, das Patientinnen und Patienten auch in schwierigen Situationen bestmöglich versorgt.

Medizinische Premiere rettet Leben – Patient dank Wach-ECMO erfolgreich operiert