Dieses Thema wurde bei dem vom Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) organisierten Digitalen Fachtag am 25. Februar 2021 „Auf Vielfalt eingestellt – Chancen der Fachkräfteeinwanderung in Gesundheit und Pflege“ diskutiert. Dr. Franka Köditz, Klinikgeschäftsführerin der Helios Fachkliniken Hildburghausen, und Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privatkliniken Thüringen e. V. (VPKT), nahm neben Kirstin von Graefe, Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung, Diana Lehmann, Mitglied des Landtages und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, und Helge Fischer, Mitarbeiter des IBS, an der Podiumsdiskussion teil.
Dr. Franka Köditz informierte hierbei über die Petition „Hilferuf aus Thüringen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse muss beschleunigt werden“, die vom VPKT im Sommer letzten Jahres mit mehr als 1.500 Unterschriften eingereicht worden war. Das Ziel war und ist (die Petition liegt aktuell noch beim Petitionsausschuss des Landtags) darauf aufmerksam zu machen, dass nach Meinung der Mitgliedshäuser die Arbeitsweise des Thüringer Landesverwaltungsamtes bei der Bearbeitung der Anerkennungsanträge ausländischer Ärzte nicht ausreichend transparent und effizient wahrgenommen wird (https://petitionen.thueringer-landtag.de/petitions/1881). Dies hat in den letzten drei Jahren dazu geführt, dass sich kaum noch Ärzte aus Drittstaaten in Thüringen bewerben.
Schnellere Verfahren in anderen Bundesländern
In anderen Bundesländern gelten andere Verfahrenswege und das Anerkennungsverfahren kann dort schneller durchlaufen werden. Hier verliert der Freistaat Thüringen potenzielle Fachkräfte für Gesundheits- und Pflegebereiche an andere Bundesländer. Deshalb muss der Arbeits- und Lebensort Thüringen attraktiver gemacht werden, und dies beginnt nicht zuletzt beim Anerkennungsverfahren.
Franka Köditz stellte fest: „Die Aufgabe jetzt ist es, die Aktivitäten der unterschiedlichen Akteure zusammenzuführen. Die Schaffung einer Willkommenskultur sehen wir als gemeinsame Verpflichtung. Der VPKT würde es begrüßen, wenn das IBS das Thema weiter befördern kann und wir sind gern bereit, uns aktiv einzubringen.“