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Broken-Heart-Syndrom - Diagnose: gebrochenes Herz

Am 14. Februar ist Valentinstag, Tag der Verliebten. Für Menschen, die an Liebeskummer oder einem gebrochenen Herzen leiden, nicht der beste Tag. Was die Wenigsten wissen: Das Herz kann nicht nur im übertragenden Sinn brechen. Was genau steckt dahinter?

08. Februar 2024
Brokenheart Syndrom

Beim sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“ bricht das Herz nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich. Es ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, die oft durch starken Stress oder Schmerzen ausgelöst werden kann. 

In vielen Fällen geht dem Broken-Heart-Syndrom eine große gefühlsbetonte Belastung oder ein schmerzhaftes Ereignis voraus. Dadurch kann eine Verkrampfung der Herzadern (Koronarspasmus) ausgelöst werden. Auch wenn die Bezeichnung Broken-Heart-Syndrom auf Liebeskummer schließen lässt, können auch Erlebnisse wie Trennungen, Verluste oder Streitigkeiten das plötzlich eintretende Krankheitsbild begünstigen.

Helios Klinik Jerichower Land

Ärztlicher Direktor, Chefarzt Kardiologie

Das können beispielsweise Trennungen oder der Tod eines geliebten Menschen sein. Auch schwere Operationen mit komplizierten Verläufen oder andere Erkrankungen können mögliche Auslöser sein, aber auch der klassische heftige Streit.

Sogar positiver Stress kann ein Broken-Heart-Syndrom verursachen: Freudige Ereignisse wie eine Hochzeit oder ein Lottogewinn sind ebenso mögliche Gründe für diese Form der Herzmuskelerkrankung, wenn auch wesentlich seltener als negativer Stress. 

 

Die Erkrankung betrifft meistens weibliche Patientinnen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren. Warum das so ist, wissen die Mediziner:innen bislang nicht. „Eine ungesicherte Vermutung ist, dass der verringerte Östrogenspiegel Frauen nach der Menopause anfälliger für Stresshormone macht“, erläutert Dr. Giesler.

 

Symptome, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt

Häufig wird das Broken-Heart-Syndrom zunächst für einen Herzinfarkt gehalten, da es die gleichen Symptome auslöst. Die Betroffenen leiden an Atemnot und verspüren ein Engegefühl in der Brust, teilweise begleitet von Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen.

Im Gegensatz zum Infarkt findet man bei den Betroffenen aber keine Verengung oder Verschluss eines Herzkranzgefäßes“, sagt Dr. Giesler. Das Broken-Heart-Syndrom ist somit weniger lebensbedrohlich als ein Herzinfarkt, dennoch können ernsthafte Komplikationen auftreten. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen und ein kardiogener Schock. Zu einem kardiogenen Schock kommt es, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut in den Körper zu pumpen, um eine ausreichende Versorgung der Organe mit Sauerstoff zu gewährleisten.  

 

Wie wird ein Broken-Heart-Syndrom festgestellt?

Für die genaue Diagnosestellung sind oft mehrere Untersuchungen nötig, um einen Herzinfarkt von einem Broken-Heart-Syndrom unterscheiden zu können. Oftmals sind die Ergebnisse des Elektrokardiogramms (EKG) und des Bluttests beim Broken-Heart-Syndrom und beim Herzinfarkt gleich. Deshalb wird meistens direkt im Anschluss eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Im Gegensatz zum Herzinfarkt ist beim Broken-Heart-Syndrom kein Verschluss eines Herzkranzgefäßes sichtbar.

Ein Herzultraschall oder eine Magnetresonanztomographie des Herzens (Kardio-MRT) geben schließlich Gewissheit, welches Krankheitsbild genau vorliegt. Hier kann sich die typische Verformung des Herzmuskels, begleitet von einer Herzschwäche zeigen.

 

Gute Heilungschancen für „gebrochene Herzen“

Nach ausführlicher Diagnostik wird zunächst die Herzschwäche behandelt. „Das gelingt mit ACE-Hemmern, Betablockern und/oder einer Blutdruckeinstellung“, sagt Dr. Giesler. Nach ein paar Tagen erfolgt ein Kontroll-Ultraschall des Herzens oder ein Kardio-MRT. Typisch für das Syndrom ist, dass es sich unter der Therapie wieder bessert, also reversibel ist. Ist die gefährliche Akutphase des Syndroms überstanden, sind die Aussichten für die Genesung recht gut. Aber auch nach einer vollständigen Normalisierung der Herzfunktion bleibt ein erhöhtes kardiales Risiko, so dass diese Patienten nachbetreut werden sollten.