Suchen
Menü
Schließen

Was macht eigentlich ein Pflegefachmann in Ausbildung?

Helios Berlin-Buch – das sind mehr als 60 Fachabteilungen, über 1.000 Betten und mehr als 20.000 Patientinnen und Patienten, die von unserem Team jährlich versorgt werden. Möglich machen den reibungslosen Klinikalltag unsere Ärzte, Ärztinnen, Pflegefachkräfte und jede Menge weitere spannende Persönlichkeiten. Eine von ihnen ist unser Auszubildender Christoph. Tagtäglich hat er viel zu tun – aber was genau sind eigentlich seine Aufgaben? 

05. Februar 2024
Jobanamnese Pflegeausbildung

Christoph absolviert eine Ausbildung zum Pflegefachmann und pendelt dafür zwischen dem Helios Bildungszentrum und den Stationen des Bucher Klinikums. Seine Passion für die Pflege hat er über (berufliche) Umwege entdeckt und ist sich mittlerweile dafür umso sicherer: Er hat seinen Traumjob gefunden. Wir haben nachgefragt, wie sein Berufsalltag aussieht und wie er seinen Job und das Familienleben mit seiner kleinen Tochter stressfrei miteinander vereinbart.

Wie bist Du darauf gekommen, die Ausbildung zum Pflegefachmann zu machen?

Größtenteils durch meine Familie. Meine Mutter arbeitet schon lange als Krankenschwester und mein Vater ist Arzt. Meine Schwester ist auch im Krankenhaus tätig – also habe ich so einige Berührungspunkte. Ich habe aber trotzdem erstmal eine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten gemacht und ganz lange im Büro gearbeitet. Irgendwann habe ich gemerkt, dass das nicht unbedingt mein Steckenpferd ist. Ich habe mich eher unterfordert gefühlt. Die Pflegeausbildung ist für mich die richtige Mischung aus körperlicher und geistiger Herausforderung.

Du bist ja auch Vater. Wie schaffst Du es, Berufs- und Privatleben miteinander zu vereinbaren?

Genau, meine Tochter ist 2,5 Jahre alt. Das klappt schon alles ganz gut. Es ist manchmal schwierig, weil man ja auch am Wochenende arbeitet und ab und zu auch Spätdienst hat. Aber mit der Mutter meiner Tochter kann man sich immer absprechen, muss man ja auch, das funktioniert ja gar nicht anders. Und wenn ich zum Beispiel Frühdienst habe, nehme ich mir die Zeit und hole meine Tochter auch oft aus der Kita ab oder bringe sie abends ins Bett. Da muss man dann immer gucken, wie es passt - man hat ja manchmal auch statt am Wochenende unter der Woche frei. Und meine Partnerin hat auch Schichtdienst, weil sie ebenfalls in der Pflege arbeitet. Mit viel Kommunikation klappt das aber schon alles.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus – sowohl im Bildungszentrum als auch hier vor Ort?

Im Bildungszentrum beginnt der Unterricht morgens und ist dann in Blöcke unterteilt, wie man das aus der Schule kennt. Wir sind meist von 8:15 bis 15:30 vor Ort und haben immer verschiedene Module mit verschiedenen Lerninhalten, die wir über einen gewissen Zeitraum durchnehmen. Am Ende des Moduls steht dann immer eine Prüfungsleistung an, meistens eine Klausur oder ein Vortrag, den man erarbeiten muss. In der Klinik ist es so, dass der Frühdienst morgens um 6:00 beginnt und wir dann eine kurze Übergabe machen. Dann haben wir die Morgenrunde, da verteilen wir zum Beispiel Medikamente, unterstützen die Patienten und Patientinnen bei der Körperpflege, messen die Vitalwerte. Dann bringen wir sie zu ihren verschiedenen Diagnostiken und Therapien, verteilen zur Mittagsrunde wieder Medikamente, hängen die Infusionen an, wenn ein Patient oder eine Patientin diese braucht. Zwischendurch erkundigen wir uns auch immer nach dem Befinden der Patienten und Patientinnen. Wenn irgendwas ist, sind wir dann natürlich auch immer zur Stelle, kümmern uns um Zugänge, um Abgänge, um Patientenaufnahmen, Beratungsgespräche – also eigentlich die ganze Palette.

Bist Du auch schon allein im Einsatz oder immer mit Praxisanleiter?

Ich bin auch schon selbstständig unterwegs. Grundsätzlich ist es aber so, dass ein Praxisanleiter oder eine Praxisanleiterin immer mitlaufen. Zumindest bei den Aufgaben, die ich zum ersten Mal übernehme. Es überzeugt sich also immer erstmal jemand von unseren Fähigkeiten, bevor wir Aufgaben ohne Aufsicht ausführen. Wenn man sich aber gut anstellt, wird einem auch viel Verantwortung übertragen, sodass man dann durchaus auch eigenständig unterwegs ist, solange alles abgestimmt ist und kontrolliert wurde.

Gibt es Aufgaben, die Dir besonders viel Spaß machen – oder auch Aufgaben, die Du nicht gerne übernimmst?

Ich mache gerne Verbandswechsel und finde alle Aufgaben, die mit Wunden zu tun haben, spannend – sei es Fäden ziehen oder eben einen Verbandswechsel machen. Ich arbeite grundsätzlich sehr gerne am Patienten, weil man dann auch das Miteinander hat. Gibt es etwas, was ich so gar nicht gerne mache? Vielleicht ein wenig die Dokumentation. Das ist einfach nicht so mein Steckenpferd.

Hast Du Deinen Traumjob gefunden?

Ja.

Weißt Du schon, in welche Fachrichtung Du später gehen möchtest?

Ich habe die Idee, Fachpflege für Anästhesie / Intensivmedizin zu machen. Aber man kann das jetzt noch gar nicht so genau sagen. Ich habe noch etwa die Hälfte meiner Ausbildung vor mir und würde mich gerne erstmal so ein bisschen in allen Bereichen umschauen.

Für Deinen Beruf braucht man vor allem…

Man sollte Selbstbewusstsein haben und sich seines Wissens und seiner Fähigkeiten immer sicher sein, damit sich sowohl die Patienten und Patientinnen als auch die Kollegen und Kolleginnen darauf verlassen können. Manchmal braucht man auch ein bisschen Durchhaltevermögen. Und man sollte früh aufstehen können. Es gibt aber auch viele schöne Momente – zum Beispiel die Dankbarkeit der Patienten und Patientinnen.