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Da Vinci-Operation an der Prostata: Symptome und Warnzeichen bei einer vergrößerten Prostata

Eine wachsende Prostata betrifft im Alter nahezu jeden Mann – auch König Charles war davor nicht gefeit. Prof. Dr. med. Mark Schrader, Chefarzt der Urologie im Klinikum Berlin-Buch, informiert über Anzeichen sowie Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Prostatavergrößerung. 

06. Februar 2024
DaVinci OP von Prof. Mark Schrader

Etwa 85 Prozent der Männer über 60 Jahre sind in Deutschland von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Ist die Prostata deutlich vergrößert, drückt sie auf die Blase und die Harnröhre. Bei starken Beschwerden und in Fällen, in denen die Einnahme von Medikamenten nicht die erwünschte Besserung bringt, ist eine Operation notwendig. So auch beim Britischen Staatsoberhaupt König Charles, der erst in der vergangenen Woche nach einem Eingriff an der Prostata aus einer englischen Klinik entlassen und bei dem nun eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde.

Fast jeder Mann leidet im Alter an einer vergrößerten Prostata

Die Größe einer Prostata ähnelt bei jüngeren Männern dem Volumen einer Walnuss. 

Helios Klinikum Berlin-Buch

Chefarzt Urologie

Nach dem 40. Lebensjahr nimmt das Risiko für eine Vergrößerung der Prostata merklich zu. Die Intensität und Schwere der Symptome variieren stark unter den betroffenen Personen

Häufig wird eine Prostatavergrößerung über einen längeren Zeitraum nicht erkannt, da sie zu Beginn nur unspezifische Beschwerden bei manchen Betroffenen verursacht. Da die Prostata unterhalb der Blase liegt und die Harnröhre umschließt, erhöht sich durch eine zunehmende Prostatavergrößerung der Druck auf Harnröhre und Blase.

Das kann zu verschiedenen Problemen führen:

  • Harndrang tritt häufiger und stärker in Erscheinung.
  • Häufig nächtlicher Harndrang und nächtliches Wasserlassen.
  • Das Wasserlassen zu beginnen dauert länger.
  • Der Harnstrahl ist schwächer und das Wasserlassen dauert in der Regel länger als früher.
  • Urin tropft auch nach dem Wasserlassen nach.
  • Die Blase fühlt sich nicht richtig leer an.
  • Im späteren Verlauf kann es zu unkontrolliertem Harnverlust und Inkontinenz kommen.

Betroffene sollten bei diesem Problem immer die hausärztliche Praxis oder Urolog:innen aufsuchen. Die Ursachen für eine vergrößerte Prostata sind vielfältig. Je älter der Patient, desto höher jedoch das Risiko.

 Da Vinci-Operation hat enorme Vorteile gegenüber anderen Verfahren.

„Wenn Patienten unter erheblichen Symptomen leiden und Medikamente keine ausreichende Linderung verschaffen, wird ein chirurgischer Eingriff erforderlich", erklärt Prof. Schrader. Dieser kann als Lasereingriff erfolgen, als Elektroresektion oder als Wasserdampfablation was ein sehr schonendes Verfahren darstellt. Während des operativen Verfahrens wird die Größe der Prostata reduziert, um die Verengung in der Harnröhre zu beheben und den Urinfluss wieder zu normalisieren. In Fällen, in denen ein Karzinom ursächlich für die Beschwerden ist – ein Prostatakarzinom -  wird der Tumor mittels da Vinci-Operationsroboter entfernt.

Hierbei werden die Handbewegungen des Chirurgen mit außerordentlicher Präzision auf die chirurgischen Instrumente übertragen. Eine hochauflösende 3D-Kamera verschafft dem Operateur eine detaillierte Ansicht des Operationsgebiets, was das Ausführen von feineren und exakteren Schnitten ermöglicht. So können Gefäß-Nerven-Bündel in vielen Fällen erhalten und damit das Risiko einer Impotenz und Inkontinenz weiter minimiert werden. Die da Vinci-Technik wird speziell bei Patienten mit einer deutlich vergrößerten Prostata eingesetzt.

Prof. Schrader stellt die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie heraus: „Die Erfahrung zeigt, dass die robotergestützte Chirurgie in vieler Hinsicht eine schnellere Heilung ermöglicht. Durch minimalinvasive Zugänge können wir äußerst präzise, komfortabel und gewebsschonend operieren – auch in sehr enger Umgebung wie dem kleinen Becken. Die winzigen Instrumente, die sich um mehr als 360 Grad drehen lassen, bieten eine Flexibilität und Präzision, die jenseits der Fähigkeiten einer menschlichen Hand liegen.“

Der Prostatavergrößerung vorbeugen

Da es sich um eine altersbedingte Krankheit handelt und die Auslöser nicht eindeutig zu bestimmen sind, gibt es keinen hundertprozentigen Schutz, aber ein vitaler Lebenswandel mit ausreichender Bewegung, gesunder Ernährung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ist zielführend.