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Was macht eigentlich eine pharmazeutisch-technische Assistentin?

Helios Berlin-Buch – das sind mehr als 60 Fachabteilungen, über 1.000 Betten und mehr als 20.000 Patientinnen und Patienten, die von unserem Team jährlich versorgt werden. Möglich machen den reibungslosen Klinikalltag unsere Ärzte, Ärztinnen, Pflegefachkräfte und jede Menge weitere spannende Persönlichkeiten. Eine von ihnen ist Stephanie Arlt, pharmazeutisch-technische Assistentin. Tagtäglich hat sie viel zu tun – aber was genau sind eigentlich Stephanies Aufgaben?
06. September 2023

Stephanie arbeitet bereits seit 13 Jahren als pharmazeutisch-technische Assistentin im Helios Klinikum Berlin-Buch. Noch dazu ist sie ausgebildete pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und war vor ihrem Job im Bucher Klinikum lange Zeit in einer öffentlichen Apotheke tätig. Sie weiß somit ganz genau, wovon sie spricht, als sie uns in unserem Interview von ihrem spannenden Arbeitsalltag und den verschiedenen Aufgabenbereichen und Positionen in der Klinik-Apotheke erzählt.

Wie bist Du zu Deinem Job als pharmazeutisch-technische Assistentin gekommen?

Die PTA Ausbildung ist eine 2-jährige schulische Ausbildung. Im Anschluss findet ein halbes Jahr Praktikum statt. Diese Ausbildung muss meistens selbst finanziert werden. Da ich lieber gleich Geld verdienen wollte, habe ich mich erst für die PKA Ausbildung entschieden. Diese Ausbildung dauert 3 Jahre und es findet ein Wechsel mit Berufsschule und der Apotheke statt. Nach der PKA Ausbildung war mir schnell klar, ich möchte mehr Kontakt mit den Kunden in der Apotheke haben. Somit schloss ich die PTA Ausbildung gleich an.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Also es kommt erstmal darauf an, wo man eingeteilt ist. Wir haben mehrere Bereiche. Im Büro bin ich zum Beispiel, wenn ich in der Labordiagnostik eingeteilt bin. Das bedeutet, ich kümmere mich dort um die Bestellung für die Labore, für die Mikrobiologien, für die Pathologien. Wir bekommen keine Ware hierher, es wird alles direkt dorthin geliefert und demzufolge habe ich eben mit der Bestellung zu tun, mit dem Wareneingang und mit den Rechnungen - auch, wenn das keine PTA-typischen Aufgaben sind.

Und wenn ich nicht hier eingeteilt bin, dann bin ich in der Arzneimittelausgabe. Das bedeutet, ich beliefere Stationen, packe Arzneimittel und Betäubungsmittel. Wir haben auch eine Telefonhotline, wo Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und generell medizinisches Personal anrufen und ihre Fragen stellen können.

Außerdem bekommen wir unter anderem über einen Großhandel Ware. Das sind meist dringende Arzneimittel, die die Patientinnen und Patienten sehr zeitnah brauchen. Das wird meistens vorab durch eine PKA bearbeitet und wir PTAs kontrollieren dann nochmal, ob alles richtig ist. Um hier den Unterschied zur PKA noch einmal aufzuzeigen: PKAs dürfen nicht abgeben, das dürfen nur die PTAs und die Apothekerinnen und Apotheker.

Jede PTA hat noch eine Sonderaufgabe. Eine Kollegin kümmert sich um die Betäubungsmittel, für die wir immer eine Unterschriftsprobe vom Arzt benötigen. Eine andere PTA hat dann die Blutprodukte als Aufgabengebiet. Bei mir ist es so, dass ich zusätzlich die Dienstpläne von allen PTAs und PKAs in der Arzneimittelausgabe erstelle. Ich teile also ein, wer wann wie wo tätig ist. Das wird immer wochenweise festgelegt.

Und dann gibt es innerhalb unserer Apotheke noch den Herstellungsbereich, der aber räumlich getrennt ist. Dort arbeiten sehr viele PTA`s in verschiedenen Bereichen. Es werden einerseits Zytostatika, also Medikamente für die Krebspatientinnen und -patienten, und andererseits Babynahrung und Nahrung für Patientinnen und Patienten, die nichts anderes vertragen, hergestellt.  Die PTAs, die in der Zyto tätig sind, schleusen sich morgens in ihren Bereich mit ihrer entsprechenden Reinraumkleidung ein und arbeiten dann ab, was an dem Tag hergestellt werden muss. Die Kolleginnen und Kollegen sitzen dafür an Sicherheitswerkbänken die eine Öffnung zum Arbeiten haben. Diese bieten optimalen Personen -und Produktschutz. Dann stellen sie ihre Infusionen mit dem Medikament her, welches anschließend an die Patientinnen und Patienten geht. Das ist der eine Bereich.

Der andere Bereich ist, die Nahrungsherstellung für die Säuglinge oder Frühchen. Und dann gibt es noch die Rezeptur. Das sind individuelle, auf die Patientin oder den Patienten angepasste Rezepturen für Salben, Suspensionen, Zäpfchen, Kapseln und vieles mehr.

Ihr merkt: Wir PTAs sind sehr flexibel und vielseitig einsetzbar.

Was begeistert Dich an deinem Job?

Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, im Homeoffice allein zu arbeiten. Ich bin ein Mensch, der Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen braucht. Ich finde gut, dass ich als PTA total flexibel bin, wo ich arbeite. Ich habe 10 Jahre in einer öffentlichen Apotheke gearbeitet – von daher kenne ich diesen Bereich eben auch. Ich könnte im Außendienst arbeiten, ich könnte nur in der Herstellung tätig sein. Man legt sich nicht gleich vollständig fest, was man machen möchte, sondern kann sich ausprobieren und dann entscheiden, wo es hingeht. Das finde ich richtig gut. Und ich würde mich auch immer wieder dafür entscheiden.

Ich habe hier außerdem sehr gute Arbeitszeiten und das hätte ich in einer öffentlichen Apotheke zum Beispiel nicht. Für mich und mein Lebensmodell mit Familie habe ich deshalb den idealen Job gefunden.

Was braucht man für Deinen Beruf?

Auf jeden Fall naturwissenschaftliches Interesse. Wir haben in der Ausbildung sehr viel Chemie und sehr viel Bio durchgenommen. Den mittleren Schulabschluss braucht man auch. Es kommt dann aber drauf an, wofür man sich entscheidet – in einer öffentlichen Apotheke ist der Umgang mit Menschen wichtig, das muss man mögen. Aber das gilt eigentlich auch für jeden unserer Bereiche. Ein generelles Interesse an Menschen sollte man schon mitbringen und zusätzlich am besten noch gerne dienstleistungsorientiert arbeiten.

Was sind die größten Herausforderungen in Deinem Job?

Die Arbeitszeiten in einer öffentlichen Apotheke können schon herausfordernd sein – unter der Woche bis 20:00Uhr, am Samstag auch und manchmal waren wir auch am Sonntag im Einsatz. Deshalb würde ich sagen, die größte Herausforderung kann die Vereinbarkeit mit der Familie sein – das ist aber abhängig davon, wo man eingesetzt ist.

Ist dir ein bestimmtes Ereignis bei der Arbeit besonders im Gedächtnis geblieben?

Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen, die zwischendurch einfach mal Danke sagen – das merkt man sich. Es sind halt nicht immer ganz viele oder große Sachen, sondern die kleinen, alltäglichen Dinge, über die man sich mal eben so freuen kann.

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