Dr. med. Sebastian Knauer arbeitet bereits seit 2005, also seit nunmehr fast 19 Jahren, im Helios Klinikum Berlin-Buch. Auf seinem beruflichen Werdegang hin zum Oberarzt für invasive Kardiologie hat er viele spannende Stationen durchlaufen und in ganz unterschiedlichen Städten gelernt, gearbeitet und gelebt. Wir haben nachgefragt, wieso er sich für seinen Fachbereich entschieden hat, was ihm in seinem Berufsalltag besonders viel Spaß macht und welche Tipps er ambitionierten Nachwuchsmedizinerinnen und -medizinern mit auf den Weg gibt.
Wie verlief Ihr bisheriger beruflicher Werdegang?
Also mein Abitur ist ja nun schon ein paar Jahre her. Damals gab es tatsächlich noch den Wehrdienst. Ich habe nach meinem Abitur dann aber den Zivildienst im Rettungsdienst bei den Maltesern in Würzburg gemacht. Danach habe ich studiert. Anschließend bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Zürich gegangen und habe danach, auch das gab es damals noch, meinen AIP, also meinen Arzt in Praktikum, in Regensburg absolviert. 2005 bin ich nach Berlin gekommen – und geblieben.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen und vor allem zu Ihrem Fachbereich?
Das kann ich gar nicht so ganz genau sagen. Man rutscht ja oft in solche Sachen rein. Also ich habe meinen Zivildienst im Rettungsdienst gemacht und hatte schon immer ein gewisses Interesse für Notfallversorgung. Ich finde, die Kardiologie bildet beides ab, sowohl die Notfallversorgung als auch die elektive Versorgung. Tagtäglich sind hier viele manuelle Aufgaben dabei, obwohl die Kardiologie natürlich kein chirurgisches Fach ist, sondern ein internistisches. Dennoch hat ein großer Teil der Herzkatheter-Therapie mit manuellen Tätigkeiten zu tun. Und da ich gerne Internist werden wollte, war es mir immer wichtig, ein breites, internistisches Verständnis aufzubauen. Ich habe dann damals schon während des Studiums im Fachbereich Kardiologie promoviert und so kam schließlich eins zum anderen.
Welche beruflichen Ziele haben Sie und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Ihrem Bereich?
Wir wollen hier im Helios Klinikum Berlin-Buch qualitativ hochwertige Medizin auf dem neusten Stand der kardiologischen Wissenschaft anbieten. Gleichzeitig versuchen wir, dem individuellen Patienten gerecht zu werden und Entscheidungen darauf auszurichten. Dabei ist mir eigenverantwortliches Arbeiten wichtig.
Das sind die Ziele, die ich hier gerne umsetzen möchte. Außerdem sind wir ja eine große kardiologische Abteilung, die das, was die invasive und nicht-invasive Kardiologie zu bieten hat, anbietet und so kann man sich bei uns auch auf dem kompletten Gebiet der kardiologischen Medizin weiterbilden.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Ich bin für die invasive Koronar-Kardiologie verantwortlich, also vor allem für die Herzkatheter-Verfahren, das Setzen von Stents in Herzkranzgefäße und die interventionellen Klappentherapien. Eines meiner größten Aufgabengebiete ist es somit, jeden Tag Herzkatheter-Untersuchungen und Herzkatheter-Therapien, also die Stent PTCA Therapien, durchzuführen. Mein zweiter großer Aufgabenbereich ist die Betreuung stationärer Patienten. Vor Ort gibt es ja immer einen Auszubildenden, also einen Assistenzarzt, der primär auf den Stationen arbeitet. Meine Aufgabe ist es, den Assistenzarzt zu supervidieren und entsprechend auch auszubilden, aber natürlich auch die Patienten zu visitieren und Therapieentscheidungen zu treffen. Daneben fällt all das an, was eben nicht ausbleibt: Bürokratie, Schreibtischarbeit, Organisatorisches und viele, viele Telefonate, interdisziplinäre Therapieabsprachen, Entscheidungen und Beratungen.
Was macht Ihnen am meisten Spaß? Oder gibt es auch Aufgaben, die Sie nicht gerne ausführen?
Sehr gerne mache ich, und das gehört ja auch ganz essenziell zu unserem Gebiet, die Notfallversorgung, also das schnelle und konsequente Handeln und Entscheiden. Das ist etwas, was mir liegt. Was ich an meinem Job aber auch gerne mag, ist die Kombination aus der manuellen Tätigkeit, also die Herzkatheter-Prozedur, und gleichzeitig das Therapieren und Führen eines komplex internistisch erkrankten Patienten. Das würde ich hervorheben, wenn es darum geht, was ich besonders gerne mache. Was mache ich nicht gerne? Die vielen Bereitschaftsdienste nachts und am Wochenende. Das ist zwar einerseits eine Tätigkeit, die mir entgegenkommt, weil es dabei um die Notfallversorgung geht. Ich habe aber eine Familie und Kinder, sodass das dann doch immer wieder eine organisatorische Herausforderung ist, weil ich in dieser Zeit einfach nichts planen kann. Aber auch die Bereitschaftsdienste gehören zu meinem Beruf und sind ein wichtiger Bestandteil unseres Versorgungsversprechens an unsere Patienten.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrem Job?
Da kann ich mich nur wiederholen, das ist ein Punkt, den ich schon habe anklingen lassen. Die Notfallversorgung ist einfach etwas, was ich sehr gerne mache. Die Kombination aus der manuellen Tätigkeit, dem Herzkatheter, und zugleich der komplexen internistischen Therapie eines vielleicht multimorbiden Patienten, der jedes Mal ein anderes Individuum ist und eine andere internistische Erkrankung hat, finde ich sehr reizvoll. Zuletzt ist es auch schön, immer wieder mit jungen Leuten zusammenzuarbeiten, an die man Wissen weitergeben kann.
Was raten Sie Nachwuchsmedizinerinnen und -medizinern - haben Sie konkrete Tipps?
Man sollte ein klares Ziel vor Augen haben, welches man verfolgt, und auch immer wieder von Anfang an verbalisiert. Ansonsten bleibt es nicht aus, dass man am Anfang auch mal nicht so schnell vorankommt, wie man das gerne hätte. Aber wenn man Engagement und Interesse zeigt, vor allem Interesse, sind das die besten Voraussetzungen, weit zu kommen und persönliche Ziele zu erreichen.
Für Ihren Beruf braucht man vor allem…
Auf der einen Seite Stresstoleranz, gerade, wenn es hoch her und um Notfälle geht. Man braucht speziell für die invasive Kardiologie auch ein gewisses Maß an manueller Fähigkeit, ebenso wie theoretisches internistisches Denken. Auf der anderen Seite ist es hilfreich, Empathie für den Patienten zu empfinden. Und ich bin der Meinung, man benötigt, wenn Patienten immer älter werden und komplexer erkranken, ein gesundes Augenmaß, um eine gute Balance zwischen einer leitlinienbasierten Therapie, die die komplette moderne Medizin abbilden soll, und eben am Ende auch einer individualisierten Medizin, zugeschnitten auf das Individuum, was gerade vor einem sitzt, zu finden. Es ist gut, wenn man das vernünftig unter einen Hut bekommt.
Dich erwartet ein modernes Arbeitsumfeld und ein qualifizierter, fachübergreifender Austausch. Damit du immer wieder etwas Neues lernst, kannst du umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote nutzen. Wir freuen uns auf deinen Start bei uns. #EchtesLeben
Klick dich jetzt in unsere Stellenangebote.