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Was macht eigentlich ein Medizinphysiker?

Helios Berlin-Buch – das sind mehr als 60 Fachabteilungen, über 1.000 Betten und mehr als 20.000 Patientinnen und Patienten, die von unserem Team jährlich versorgt werden. Möglich machen den reibungslosen Klinikalltag neben unseren Ärzten, Ärztinnen und Pflegefachkräften auch viele weitere spannende Persönlichkeiten. Einer von ihnen ist Serge - Medizinphysiker in der Nuklearmedizin. Aber was macht eigentlich ein Medizinphysiker im Krankenhaus?
11. Januar 2023

Serge Narcisse Kamgaing Kamdem, Familienvater aus Berlin, arbeitet in unserem Klinikum seit einigen Jahren als Medizinphysiker. Dabei hat er täglich mit vielen unterschiedlichen Aufgaben zutun. Wissen Sie, was ein Medizinphysiker im Krankenhaus für Aufgaben hat? Wir klären heute auf!

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Wie kamst du zu deinem Beruf?

"Ich wollte schon immer Medizin studieren. Um mir diesen Wunsch zu erfüllen, kam ich damals aus meiner Heimat, dem Kamerun, nach Berlin . Obwohl ich viele Eignungsprüfungen und Praktika absolviert habe, wurde ich dennoch nicht angenommen. Durch Bekannte kam ich zum Studium "Physikalische Technik". Dort hatte ich auch einige Vorlesungen zu Biologie, Medizin und Chemie. Im 5. Semester musste man sich auf einen Bereich spezialisieren. Ich habe mich für "Medizinische Strahlungsphysik" entschieden. Nach meinem Studium machte ich noch eine Fortbildung im Strahlenschutz und arbeitete einige Jahre danach in verschiedenen Kernkraftwerken. Dort überprüfte ich alle Abläufe und Sicherheitsmaßnahmen. Dadurch war ich sehr selten zu Hause. Um mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, schaute ich mir verschiedene Stellenanzeigen in Berlin an. Dort entdeckte ich die Ausschreibung vom Medizinphysiker in Helios Klinikum Berlin-Buch. Da zögerte ich nicht lang, bewarb mich und konnte kurze Zeit später schon starten."

Was sind deine Kernaufgaben?

"Als Medizinphysiker bin ich im Helios Klinikum Berlin-Buch für die Station der Nuklearmedizin eingesetzt worden. Die Aufgabe der Nuklearmedizin ist die spezielle Diagnostik und Therapie mit radioaktiven Stoffen. Genauer gesagt: Bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung mit kleinen Mengen radioaktiv-markierter-Substanzen werden physiologische und biochemische Vorgänge im Organismus dargestellt. Diese radioaktive Substanz wird in eine Armvene gespritzt und reichert sich über die Blutbahn im darzustellenden Organ an. Ich bin dafür zuständig, diese Substanz zu berechnen. Dafür muss ich sehr sorgfältig und genau arbeiten, denn, wenn ich die Substanz zu hoch berechne, kann es schädlich für die Organe sein. 

Sobald die Patient:innen die Substanz verabreicht bekommen und die Untersuchungen erfolgt sind, bekommen sie ein Zimmer auf der Nuklearmedizin-Station. Da diese Patient:innen Strahlen abgeben, welche für Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen gefährlich werden können, müssen sie für mindestens 48 Stunden bei uns bleiben. In dieser Zeit scheiden die Patient:innen über die Toilette und das benutzte Wasser die radioaktiven Stoffe aus, welche in verschiedenen Tanks neben unserem Klinikum aufbewahrt werden. Diese Tanks müssen überwacht werden. Durch verschiedene Test finden wir heraus, wie hoch die Radioaktivität in den Tanks ist. Sobald die Radioaktivität so niedrig ist, dass wir die Tanks leeren können, sind wir für die richtige Entsorgung in die Kanalisation verantwortlich.

Weitere Aufgaben sind: Schulungen zum Thema Strahlenschutz bei Ärzt:innen und Pfleger:innen, Auswertung der Patientenwerte, Überwachung der Abluft, die aus den Patientenzimmern geht und Wartung von Geräten, die wir im Strahlenschutz einsetzen."

Das hört sich sehr umfangreich an! Wie ist es für dich in einem Krankenhaus zu arbeiten? Hast du manchmal Angst, dass du zu viele Strahlen abbekommst?

"Ich liebe es hier zu arbeiten! Seit ich klein bin, möchte ich im Krankenhaus arbeiten und Menschen helfen. Ich habe keine Angst, dass ich zu viele Strahlen abkriege. Alle Mitarbeiter:innen der Nuklearmedizin tragen ein Dosimeter. Dieser ist dafür da, um die Strahlenbelastung von mir und anderen Personen zu überwachen. Außerdem halten wir uns immer einige Meter von den Patienten entfernt - dadurch kriegen wir nur wenig ab. Bis zum Feierabend hat der Körper die wenigen Strahlen, die über den Tag aufgenommen hat, längst wieder abgebaut. Ich und alle anderen Mitarbeiter:innen brauchen also keine Angst haben."

Ist es dein Traumberuf?

"Ja, definitv! Es ist ein anspruchsvoller Beruf und man muss sehr genau arbeiten. Ich bin ein wichtiger Part in der Nuklearmedizin und bin froh mein Wissen auch an andere Mitarbeiter:innen weitergeben zu können. Auch viele Patient:innen sind zufriedener, wenn sie bei mir waren, da ich vielen von ihnen die Angst vor radioaktiven Stoffen nehmen kann. Ich möchte noch viele weitere Jahre in diesem Beruf tätig sein und hoffe, dass dabei nichts dazwischenkommt!"

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