Paul absolviert im Helios Klinikum Berlin-Buch seine Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz (OTA). Er befindet sich bereits in seinem 3. Ausbildungsjahr. Seine Praxisphasen auf verschiedene Stationen finden im Bucher Klinikum statt. Den theoretischen Teil seines Berufs erlernt Paul im Helios Bildungszentrum Berlin in der Friedrichstraße. Wir haben ihn gefragt, wie sein Ausbildungsalltag genau aussieht und welche Aufgaben er tagtäglich übernimmt.
Wie bist Du darauf gekommen, die Ausbildung zur OTA zu machen?
Nach dem Abi kam Corona und ich hatte eigentlich andere Pläne. Ich wollte an eine Flugschule gehen und hatte dafür auch einen Test vorbereitet. Dann kam aber eben die Pandemie und es wurde alles abgesagt. Ich musste mir dann erstmal überlegen, was ich stattdessen machen möchte. Und dann habe ich nach zwei, drei Monaten einen Tag hospitiert. Das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich habe mich dann für die Rettungssanitäterausbildung angemeldet. Das ist ein Lehrgang über 3,5 Monate mit praktischem und theoretischem Teil. Man ist auch auf der Rettungswache und außerdem zwei Wochen im OP. Das fand ich ganz cool – vor allem das Operieren an sich, also steril da zu stehen und direkt mitzuwirken. So bin ich dann auf die Ausbildung aufmerksam geworden und habe mich relativ kurzfristig im November hier beworben. Glücklicherweise konnte ich dann im April starten.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Ich komme morgens an, mache mir ein Bild vom Tag, was ansteht, was geplant ist, was vorbereitet werden muss. Dann gucken wir, dass der Saal einsatzbereit ist und fangen an, die erste Position vorzubereiten. Dann kommt meistens die Anästhesie und wir fangen zusammen an, zu lagern, unsere Geräte zu richten und final alles vorzubereiten. Anschließend geben wir dem ärztlichem Team Bescheid und dann beginnt die OP. Und so zieht sich das dann durch den Tag. Am Ende unserer Schicht überprüfen wir, ob wir für den nächsten Tag alles parat haben. Es ist wichtig, die Überleitungszeiten gut zu nutzen, alles schnell aufzuräumen und wieder neu aufzubauen. Es gibt kleine Positionen, für die wenig vorbereitet werden muss, und große Positionen, für die unsere Vorbereitung dann auch schon mal eine Stunde dauern kann, bis wir wirklich fertig sind.
Wir bereiten aber nicht nur vor, sondern reichen während der OP auch das Instrumentarium an. Unser Beruf ist eigentlich zweigeteilt. Es gibt Tage, an denen man die unsterile Assistenz übernimmt, also alles, was nicht direkt am OP-Tisch passiert. Man stellt sicher, dass drumherum alles funktioniert und überprüft, ob alles da ist, dass Materialien angereicht werden, dass der Patient oder die Patientin gut versorgt ist. Und dann gibt es den sterilen Teil, wo man wirklich bei der OP instrumentiert und dafür verantwortlich ist, dass die Instrumente zu den Operateuren kommen. Eventuell baut man vorher schon Implantate zusammen. Es geht dabei also um alles, was wichtig ist für die OP, ohne direkt zu operieren. Es kann aber auch dazukommen, dass man schon mal ein bisschen assistiert.
Was machst Du lieber – die unsterile oder die sterile Assistenz?
Das kommt ein bisschen drauf an. Generell mache ich die sterile Assistenz lieber. Aber wenn ich mir unsicher bin, mache ich das eher ungerne. Und in solchen Situationen muss man dann auch sagen: Nee, das kann ich jetzt noch nicht so gut. Wirklich reinzukommen in eine eigene Routine, ist manchmal ein bisschen schwierig. Man muss das natürlich üben, aber sich dann auch proaktiv um Situationen zum Üben bemühen, weil natürlich in erster Linie darauf geachtet wird, dass die OP gut läuft.
Wie war es für Dich, als Du das erste Mal im OP dabei warst?
Klar, das war erstmal total aufregend. Das erste Mal steht man da und weiß eigentlich gar nicht, was man mit seinen Händen machen soll. Man muss eben erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie man sich richtig verhält. Das erste Mal konnte ich zwar nur danebenstehen, aber das war auch schon toll. Es war sehr hilfreich, erstmal zu sehen, was an so einem OP-Tisch überhaupt passiert.
Wie viele Positionen / Ops begleitest Du am Tag?
Von 1 bis 10 ist eigentlich alles dabei.
In welchem Bereich hast Du Deine erste Operation begleitet?
Ich war in der Orthopädie und ich weiß auch gar nicht mehr, ob Hüft- oder Knieprothese. Es geht dann einfach los und man hört dann eben die Säge, das Gehämmer und die Bohrmaschine. Davon war ich eigentlich direkt fasziniert. Es ging wirklich zu wie in einer Werkstatt und ich habe das einfach nicht erwartet, dass das so abläuft. Aber ich habe es eigentlich relativ gut verkraftet, ich fand eher alles interessant.
Was begeistert Dich besonders an der Ausbildung – was machst Du gerne und was nicht?
Also was mich immer noch fasziniert und was ich gerne mag: Mein Beruf hat so etwas Unmittelbares. Die Patienten oder Patientinnen kommen zu uns in den OP und wir operieren sie und helfen ihnen. Das ist eine enorme Teamleistung. Wir verändern etwas, wodurch es den Patienten im Idealfall danach direkt besser geht. Das finde ich ganz cool. Was ich eher schade finde, ist, dass wir generell wenig Patientenkontakt haben und dadurch nur eine Momentaufnahme mitbekommen. Wir sehen den Patienten oder die Patientin hier für ein bis zwei Stunden, können aber nicht mal richtig mit ihnen sprechen, bevor sie dann wieder gehen und wir eigentlich nicht wirklich mitbekommen, wie es mit ihnen weitergeht. Das Arbeiten an sich macht aber Spaß. Man hat immer etwas zu tun und gerade, wenn man das ganze Drumherum interessant findet, dann wird es wirklich nie langweilig.
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