Operieren in 3D – Eingriffe in neuen Dimensionen
Pressemitteilung

Operieren in 3D – Eingriffe in neuen Dimensionen

Oschersleben

Die neue Dimension ist nur einen Klick entfernt: Ein spezieller Brillenaufsatz und ein OP-Instrument mit zwei Kameras statt nur einer ermöglicht den Urologen der Neindorfer Klinik seit Kurzem einen noch realistischeren Blick in den menschlichen Körper. Auf einem 3D-Videoturm sehen sie das Körperinnere nun in drei statt bislang zwei Dimensionen.

"Wir wollen jetzt aber keinen Kinofilm schauen", lacht Chefarzt Dr. med. Rossen Vassilev. Der 53-Jährige hat Operieren noch klassisch in zwei Dimensionen gelernt und war am Anfang skeptisch gegenüber der dreidimensionalen Technik. Die Empfehlung eines urologischen Kollegen hatte ihn schließlich von den Vorteilen des 3D-Operierens überzeugt. „Wer einmal in 3D einen Eingriff vorgenommen hat, möchte nicht mehr zurück in zwei Dimensionen“, ist sich der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie in der Helios Bördeklinik sicher.

Seit kurzer Zeit stehen ihm und seinem Team 3D-Brillen, 3D-fähige Videoinstrumente und ein spezieller Monitorturm zur Verfügung.

Das Videoinstrument, das wir durch kleinste Schnitte in den Körper führen, besitzt zwei Kameras. Diese erzeugen, wie auch bei einem 3D-Film im Kino, zwei Bilder. Der spezielle Monitorturm legt die Bilder übereinander und ein dreidimensionales Bild entsteht. Mit unseren zusätzlichen Brillen können wir diese dann in 3D sehen.

Dr. med. Rossen Vassilev, Chefarzt

Doch warum benötigen gerade Urologen die 3D-Eingriffstechnik? „Wir nähen noch sehr viel per Hand. Im Gegensatz zu unseren bauchchirurgischen Kollegen, die große Organe wie den Darm mit einem automatischen Klammerer, dem Stapler, zusammenfügen, haben wir es in der Urologie mit sehr kleinen Strukturen zu tun. Für diese gibt es eine vergleichbare Technik wie den Stapler nicht und daher nähen wir fast ausschließlich mit Nadel und Faden“, erklärt Dr. Vassilev. Um die filigranen Strukturen besser räumlich einschätzen zu können und vor allem um noch mehr Sicherheit beim Nähen zu haben, nutzen die Urologen das dreidimensionale Verfahren - so zum Beispiel bei der Nierenteilentfernung, Prostataentfernung oder der Nierenbeckenplastik. Letztere ist notwendig, wenn eine Engstelle im Harnleiter dazu führt, dass der Harn nicht mehr aus der Niere abfließen kann. „Dann verlegen wir den noch intakten Teil des Harnleiters an eine geeignete Position an der Niere und schaffen so einen neuen ‚Ausgang‘“, erklärt Dr. Vassilev. Die Verbindung zwischen Harnleiter und Niere wird dann per Hand genäht – das erfordert neben großer Erfahrung auch Zeit. „Eine chirurgische Nadel ist wie ein Halbkreis. In 2D weiß man je nach Winkel nicht immer genau, wo die Spitze gerade hinzeigt. In 3D ist das sehr gut erkennbar.“ Einfacher ausgedrückt: Eine laparoskopische, also nur durch feinste Hautschnitte durchgeführte OP, mit 3D-Technik ist nahezu identisch mit einem offenen Eingriff, da ein realistisches Bild der Strukturen sichtbar ist.

Dr. Vassilev nennt auch das leichtere Erlernen als Vorteil: „Gerade junge Ärzte finden schneller einen Einstieg in das Operieren, weil sie nicht in 2D umdenken müssen. Ein erfahrener Operateur arbeitet in zwei Dimensionen, denkt aber in drei. Diese Lernkurve wird durch das System verkürzt.“ Durch die bessere Orientierung beim Eingriff, verkürzt sich auch die Dauer einer Operation. „Das ist für Patienten angenehmer, weil wir so das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen minimieren."

Klinikkontakt:

Urologie und Kinderurologie
Chefarzt: Dr. med. Rossen Vassilev
T (03949) 935 245
F (03949) 935 246

Link zur Abteilung

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und in Spanien (Quirónsalud). Rund 17 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2017 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 8,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 111 Akut- und Rehabilitationskliniken, 89 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Jährlich werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Patienten behandelt, davon vier Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 74.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund  6,1 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt in Spanien 45 Kliniken, 55 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 11,6 Millionen Patienten behandelt, davon  11,2 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 32.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Spanien gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt

Caterin Schmidt

Leitung Unternehmenskommunikation und Marketing Helios Ambulante Medizin
Caterin Schmidt

Telefon

(0152) 01 86 17 53