Wie wir Krankenhäuser führen

Krankenhäuser werden seit 2004 über das Fallpauschalensystem finanziert: Alle Krankenhäuser werden für die Behandlung ihrer Patienten gleich vergütet. Bei uns bleibt – bei gleicher oder sogar besserer Behandlungsqualität - nach Abzug aller Kosten meist ein Gewinn übrig.

Das weltweit leistungsfähigste Herz-Labor im Herzzentrum Leipzig - Universitätsklinikum konnte nur Dank eigener Gewinne angeschafft werden.

Das Selbstkostenprinzip aus den 1990er Jahren belohnte Kliniken dafür, möglichst viele Patienten möglichst lange zu behandeln. Das heutige Fallpauschalensystem setzt dagegen Anreize dafür, Patienten gut zu behandeln, damit sie schneller gesund entlassen werden können.

In diesem Zuge entwickelte Helios ein medizinisches Qualitätsmanagementsystems, das Fehler gezielt erkennt und minimiert – und dadurch die Behandlungsqualität verbessert. Davon profitieren zuerst unsere Patienten und, darauf aufbauend auch die wirtschaftliche Bilanz. 

Diese „Besser-werden-wollen“-Philosophie prägt auch das Management unserer Kliniken: Verwaltung und Management sollen exzellente Arbeit leisten und Krankenhäuser professionell und effizient führen, um Gewinne zu erzielen und unnötige Kosten oder teure Extras zu vermeiden. Dafür setzen wir neben unserer dezentralen regionalen Struktur auf einen Mix aus verschiedenen bewährten Management-Methoden:

Alle therapierelevanten Entscheidungen darüber treffen unsere medizinischen Fachgruppen, die rein nach dem medizinischen Nutzen für unsere Patienten entscheiden. Mit den Herstellern verhandelt anschließend unsere Einkaufsabteilung, ein professionelles Einkaufsteam mit spezifischem Wissen über die jeweiligen Produkte und Branchen. Da wir im Unterschied zu einzelnen kommunalen oder freigemeinnützigen Kliniken für über 80 Kliniken einkaufen können, erzielen wir auf diese Weise nicht nur Kostenvorteile. Wir entlasten auch unsere Ärzte, die Preisverhandlungen nicht mehr selbst führen müssen – und deshalb mehr Zeit für ihre Patienten haben.

Wir scheuen uns auch nicht, althergebrachte Praktiken kritisch zu hinterfragen. Brauchen wir etwa in der Chirurgie tatsächlich 170.000 verschiedene Instrumente, die alle eingekauft, steril gehalten und gelagert werden müssen? Unsere Chirurgen in der Region Nordrhein-Westfalen haben festgestellt, dass rund 50.000 Instrumente für die verschiedensten Eingriffe völlig ausreichend sind. Das entlastet alle Prozessbeteiligte wie z.B. unsere zentrale Sterilgutaufbereitung und zusätzlich hat der Einkauf für anstehende Verhandlungen Bündelungspotenzial.

Unsere Kliniken arbeiten mit einer vorausschauenden Haushaltsplanung: Die Kliniken planen ihre Ausgaben, Einnahmen und Investitionen in einem jährlichen, detaillierten Wirtschaftsplan. Ziel ist es, am Jahresende einen Überschuss zu erzielen, damit langfristig geplante Investitionen finanziert werden können.

Als Klinikverbund sind wir in der günstigen Situation, dass sich unsere Kliniken medizinisch und wirtschaftlich miteinander vergleichen können. So kann jede Klinik nachvollziehen, in welchen Bereichen sie besser oder schlechter ist als vergleichbare Krankenhäuser – und sich von diesen etwas abschauen. Wir unterstützen diese Vernetzung und den Wissensaustausch bewusst, indem wir Mediziner und Mitarbeiter aus der Verwaltung regelmäßig zusammenbringen.

Im Rahmen unserer Regionalstruktur unterstützen auch im Management professionelle Einheiten unsere Kliniken in ihrer täglichen Arbeit. Die regionalen Experten aus Einkauf, Marketing, Controlling etc. betreuen jeweils etwa zehn Kliniken. Von ihrem Fachwissen profitieren insbesondere kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum, die schwieriger hochqualifizierte Fachkräfte finden.

Wir haben in den vergangenen Jahren viel in unsere IT investiert, um unseren Mitarbeitern schnelles und professionelles Arbeiten zu ermöglichen. Dank der Automatisierung in Bereichen wie Rechnungswesen, Controlling, Materialwirtschaft oder Logistik können etwa Rechnungen umgehend bearbeitet und Bestellungen fast automatisch an unsere Stationen geliefert werden.

Davon profitieren auch unsere Pflegekräfte, die für Nachbestellungen auf ihrer Station sprichwörtlich nur noch einen Handgriff brauchen.