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100 Jahre Chirurgie der Nebenschilddrüse: Ein kleiner Eingriff für mehr Lebensqualität

Vor 100 Jahren wurde die weltweit erste Operation an der Nebenschilddrüse durchgeführt. Was damals noch konventionell über große Hautschnitte und unter eingeschränkter Bildgebung erfolgte, bietet das Team der Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfram Lamadé heute am Helios Klinikum Pforzheim präzise und minimalinvasiv an. 

08.10.2025 Lesedauer: - Min.

Die vier Nebenschilddrüsen sind im gesunden Zustand linsengroß, können aber bei einer Überfunktion auf Kirsch- oder sogar Daumengröße anwachsen. Sie befinden sich im Halsbereich, hinter der Schilddrüse. Obwohl sie verhältnismäßig klein sind, übernehmen sie eine wichtige Aufgabe im Körper: Sie produzieren das Hormon Parathormon, das den Kalzium- und Phosphathaushalt reguliert. Ein gesunder Kalziumspiegel im Blut ist wichtig für die Knochen- und Zahngesundheit, die Muskel- und Nervenfunktion, die Blutgerinnung und die Zellkommunikation.

Kommt es zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüse, dem sogenannten Hyperparathyreoidismus, produziert eine oder mehrere der Drüsen zu viel Parathormon. Das führt zu einem erhöhten, teilweise akut lebensbedrohlichen Kalziumspiegel im Blut. Betroffene leiden beispielsweise an Nierensteinen, Knochenschmerzen, Magenbeschwerden und Muskelschwäche. Hinzu kommen belastende psychische Symptome wie Antriebslosigkeit, Vergesslichkeit oder Depressionen. Unbehandelt kann die Überfunktion der Nebenschilddrüse zu schwerwiegenden Organschäden führen. Diese umfassen Osteoporose und Knochenbrüchen, Nierenfunktionsstörungen und sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das überschüssige Kalzium kann sich in allen Organgeweben als Verkalkung einlagern.

„Die Überfunktion der Nebenschilddrüse ist unterdiagnostiziert und deshalb auch untertherapiert. 80% der Patient:innen leiden jahrelang unter unspezifischen Beschwerden, ohne dies auf die Nebenschilddrüse zurückzuführen, obwohl bereits in den 1960er Jahren folgende Merkhilfe kursierte: ‚Stein-, Bein-, Magenpein‘ – im Englischen erweitert zu ‚stones, bones, abdominal groans, psychic moans with fatigue overtones‘“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Pforzheim. „Wer unter chronischer Müdigkeit, Stimmungstiefs oder den genannten Symptomen leidet, sollte beim Hausarzt eine Kalziumbestimmung durchführen lassen. Bereits ein erhöhter Kalziumwert über 2,5 mmol/l im Blut ist ein Warnsignal. Dann kann ein einfacher Parathormon-Test schnell Klarheit schaffen, um die erforderlichen Behandlungsschritte zu definieren.“

Die erste dokumentierte Operation an der Nebenschilddrüse wurde 1925 durchgeführt. Ab den 1960er Jahren wurde der Eingriff zur Routine, jedoch noch immer mit begrenzter Technik und eingeschränkter Bildgebung. Seit den 1990er Jahren wird die Operation im Halsbereich auch minimalinvasiv, das bedeutet durch nur kleine Hautschnitte, angeboten.

„Wir bieten im Helios Klinikum seit über 15 Jahren Nebenschilddrüsenchirurgie an. Dank moderner Bildgebung, millimetergenauer Operationstechnik sowie intraoperativer Lokalisations- und Schnelltests ist der Eingriff sicher und verspricht eine schnelle Genesung. Viele unserer Patient:innen berichten nach der Operation, von einem höheren Energielevel, besserer Konzentrationsfähigkeit und einer deutlich verbesserten Stimmung. Die Nebenschilddrüsenoperation lindert effektiv Beschwerden, schützt die Organe und steigert die Lebensqualität Betroffener“, betont Chefarzt Prof. Dr. Wolfram Lamadé.

 

Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden über 23.000 Patient:innen stationär und über 60.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr rund 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius und ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit rund 128.000 Mitarbeitenden. Zu Fresenius Helios gehören die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2024 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 220 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 570 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt im Jahr rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei über 90 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 7,7 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, rund 130 ambulante Gesundheitszentren sowie über 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 50.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.

 

Pressekontakt:
Christina Ihle
Leitung MKT, Cluster Nordbaden
Telefon: (07231) 969-45679
E-Mail: christina.ihle@helios-gesundheit.de