Die kalte Jahreszeit steht für viele für gemütliche Stunden im warmen Heim. Doch gerade diese stimmungsvolle Atmosphäre kann zur Gefahr werden — durch das unsichtbare, geruchlose Gas Kohlenmonoxid (CO). CO entsteht bei unvollständiger Verbrennung, etwa in defekten Kaminen, schlecht gewarteten Heizungen oder Gasthermen. Das Gas verteilt sich gleichmäßig in der Raumluft und besitzt die Eigenschaft, auch durch Wände hindurch diffundieren zu können. Bei Verbrennungsvorgängen entsteht zudem Kohlendioxid (CO2), welches schwerer als Luft ist und sich gerne in tiefergelegenen Räumen (z.B. Keller) ansammelt und ähnliche Symptome verursachen kann. Besonders in der Heizperiode steigt das Risiko, dass sich CO in Wohnräumen ansammelt – insbesondere, wenn Fenster dauerhaft geschlossen bleiben, um die Wärme zu halten.
„Kohlenmonoxid ist besonders gefährlich, weil man es nicht sehen, riechen oder hören kann. Es blockiert mit steigender Konzentration die lebenswichtige Sauerstoffaufnahme ins Blut, was zur Unterversorgung des Körpers führt. Viele bemerken die ersten Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Konzentrationsstörungen oder Schwindel zunächst nicht und nehmen sie nicht ernst“, erklärt Robert Fischer, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme der Helios Kliniken Mittelweser. „Gerade in der Weihnachtszeit steigen die Fallzahlen, weil Kamine, Heizgeräte und Kerzen gleichzeitig betrieben werden – oft in geschlossenen Räumen.“
Laut Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist Kohlenmonoxid eine der bekanntesten Vergiftungsgefahren in Deutschland – doch trotz der weiten Bekanntheit sind CO-Warnmelder selten in Haushalten installiert. Jahr für Jahr werden in Deutschland mehrere tausend Menschen wegen CO-Vergiftungen stationär behandelt; viele davon in der Heizsaison.
Prävention rettet Leben
Hilfreich sind klare Vorsichtsmaßnahmen, um die Gefahr zu minimieren. Besonders wichtig: Räume regelmäßig lüften und nicht dauerhaft luftdicht verschließen, damit sich Kohlenmonoxid erst gar nicht ansammeln kann.
Zusätzlich sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Heizungsanlagen, Kaminöfen und Gasthermen regelmäßig durch Schornsteinfeger oder Fachbetriebe warten lassen;
- CO-Warnmelder in allen Wohn- und Schlafräumen installieren – sie sind oft schon für wenige Euro erhältlich und können frühzeitig warnen
- Bei den ersten Anzeichen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Atemnot sofort Fenster öffnen, Räume verlassen und medizinische Hilfe holen.
„Schon kleine CO-Konzentrationen können zu Bewusstlosigkeit und – im schlimmsten Fall – zum Tod führen, wobei insbesondere Kinder und Schwangere besonders empfindlich reagieren“, warnt Fischer. „Ein einfacher CO-Melder kostet wenig – und kann entscheidend Leben retten.“