Im Vorfeld des 16. Oktobers 2025, dem internationalen „World Restart a Heart Day“, haben die Helios Kliniken Mittelweser gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe auf dem Nienburger Wochenmarkt über das richtige Verhalten im Notfall informiert. Ziel der Aktion war es, das Thema Wiederbelebung in den Alltag zu bringen und Hemmschwellen abzubauen.
Von 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr konnten interessierte Besucherinnen und Besucher an mehreren Reanimationspuppen die Herzdruckmassage üben. An den Puppen wurde zusätzlich der Einsatz eines Defibrillators (AED) gezeigt und erklärt. Unter Anleitung des medizinischen Fachpersonals konnten die Teilnehmenden Schritt für Schritt ausprobieren, wie einfach es sein kann, im Ernstfall zu helfen.
„Viele Menschen wissen theoretisch, dass Wiederbelebung wichtig ist, trauen sich aber im Notfall nicht, selbst aktiv zu werden“, sagt Verena Quartier, Oberärztin der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin an den Helios Kliniken Mittelweser. „Genau hier setzen wir an: Wir möchten Mut machen und zeigen, dass jeder mit wenigen Handgriffen Leben retten kann. Es braucht keine medizinische Ausbildung – nur die Bereitschaft, zu handeln.“
Das Interesse am Stand war über den Vormittag hinweg konstant. Viele Marktbesucher blieben stehen, informierten sich und probierten die Reanimation selbst aus. Besonders erfreulich: Auch Kinder und Jugendliche machten mit und ließen sich von den Fachkräften zeigen, wie die Herzdruckmassage funktioniert.
Hubertus Ernst, Reanimationstrainer an den Helios Kliniken Mittelweser, erklärt: „Das Motto ‚Prüfen. Rufen. Drücken.‘ bringt es auf den Punkt. Wenn man prüft, ob jemand reagiert, den Notruf wählt und dann sofort mit dem Drücken beginnt, kann man die Überlebenschance deutlich erhöhen. Die ersten Minuten sind entscheidend, bis professionelle Hilfe eintrifft.“
Auch Thorsten Weitze von der Johanniter-Unfall-Hilfe zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf: „Wir haben viele Gespräche geführt und gemerkt, dass die Menschen grundsätzlich helfen wollen – sie brauchen nur etwas Übung und Sicherheit. Gerade diese praxisnahen Aktionen sind ideal, um Ängste abzubauen.“
Beide Organisationen betonen, wie wichtig es ist, das Thema Reanimation regelmäßig in die Öffentlichkeit zu bringen. Denn jeder plötzliche Herzstillstand kann überall passieren – im Alltag, im Familienkreis, beim Sport oder auf der Straße. Entscheidend ist, dass jemand den Mut hat, einzugreifen.
„Wenn wir durch solche Aktionen erreichen, dass mehr Menschen wissen, was zu tun ist, dann haben wir schon einen wichtigen Schritt getan“, so Jonas Kalbitz von der Johanniter-Unfall-Hilfe abschließend. „Jede helfende Hand zählt – und kann Leben retten.“