Das Team der Gastroenterologie der Helios Kliniken Mittelweser in Nienburg hat erstmals eine hochmoderne, minimalinvasive Behandlungsmethode eingesetzt – und dies mehr als erfolgreich bei einer knapp 80-jährigen Patientin.
Die Patientin wurde in lebensbedrohlichem Zustand aufgenommen: niedriger Blutdruck, Herzrasen, Bewusstseinstrübung sowie massiv erhöhte Entzündungswerte. Nach sofortiger Aufnahme auf die Intensivstation erhielt sie Sauerstoff, Antibiotika und eine Flüssigkeitstherapie. Die weitere Diagnostik ergab eine chronisch entzündete Gallenblase als Ursache der schweren Infektion.
Da die Patientin für eine Operation zu instabil war, entschied sich das gastroenterologische Team für ein innovatives Verfahren: Leitender Oberarzt Dr. Shivan Alali führte gemeinsam mit seinem Team eine Magenspiegelung durch und setzte einen sogenannten Axios-Stent. Dieser schafft eine direkte Verbindung zwischen Magenwand und Gallenblase, sodass die entzündete Gallenblase entlastet werden konnte – ohne chirurgischen Eingriff.
„Für diese schwerkranke Patientin war eine klassische Operation ausgeschlossen. Mit der endoskopischen Stenteinlage konnten wir die Infektion trotzdem erfolgreich kontrollieren“, erklärt Shivan Alali, Leitender Oberarzt der Gastroenterologie. „Die Methode wurde hier in Nienburg zum ersten Mal angewandt – und sie hat unmittelbar das Leben der Patientin gerettet.“
Auch Markus Bauer, Chefarzt der Gastroenterologie, unterstreicht die Bedeutung des Eingriffs: „Wir haben gezeigt, dass wir in Nienburg modernste endoskopische Verfahren anbieten können. Das eröffnet gerade für hochbetagte und schwerkranke Menschen völlig neue Behandlungsmöglichkeiten.“
Nach dem Eingriff stabilisierte sich der Zustand der Patientin rasch, sodass sie die Klinik bald wieder verlassen konnte.