Der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und –pfleger wurde im Jahr 2020 entsprechend des neuen Pflegeberufegesetzes durch den der Pflegefachfrau und des Pflegefachmannes abgelöst. Startschuss für den ersten Ausbildungskurs an den Helios Kliniken Mittelweser war der 01.04.2020 – mitten im Beginn der Corona-Pandemie, am achten Tag des bundesweiten Lockdowns.
„Normalerweise beginnen die Ausbildungen immer mit einem vierwöchigen Theorieblock. Da aufgrund der Corona-Beschränkungen kein Präsenzunterricht stattfinden durfte, wurden die Auszubildenden nach einem kurzen Crashkurs gleich am vierten Tag der Ausbildung in die Praxis eingeführt“, berichtet Kursleiterin Marie-Christin Heinrich. Die Räumlichkeiten des Helios Bildungszentrums, damals noch in der Ziegelkampstraße, wurden zu dieser Zeit behelfsmäßig als Hort für die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt – da auch die Kitas und Schulen geschlossen waren.
Im Krankenhaus wurden die Auszubildenden durch die Praxisanleiterinnen sowie die Lehrkräfte des Bildungszentrums angeleitet. „Auch die Schülerinnen und Schüler des dritten Lehrjahres haben hier tatkräftig unterstützt und haben dem neuen Kurs viele Dinge auf den Stationen erklärt“, so Praxisanleiterin Merle Brumm.
Die Praxisanleitungen sind dem Kurs nicht nur in dieser Anfangszeit, sondern auch im Laufe der gesamten Ausbildung in positiver Erinnerung geblieben. „Alle Praxisanleiterinnen waren immer sehr gut vorbereitet und sehr bemüht. Besonders die Praxisanleitertage haben immer großen Spaß gemacht“, erläutert die frischgebackene Pflegefachfrau Nor Saad Abd Alslam.
Im Rahmen der generalistischen Ausbildung wurden jedoch nicht nur Praxiseinsätze in den Klinikstandorten, sondern auch in der ambulanten Akut- und Langzeitpflege, der stationären Langzeitpflege, im Bereich der Kinderkrankenpflege sowie der Psychiatrie abgeleistet. „Für uns waren dies interessante Einblicke, einfach zu sehen, wie andere arbeiten und welche Anforderungen bei diesen Patientengruppen bestehen“, beschreibt Pflegefachmann Alexander Reichert.
Für Kursleitung Marie-Christin Heinrich war der Zusammenhalt des Kurses toll. „Neben Arbeit und Schule hatten wir auch viel Spaß. Neben gemeinsamem Essen gehen haben wir auch Ausflüge unternommen, z. B. zum Bosseln oder einen Tagestrip nach Hamburg. Doch auch ernste Themen haben wir besprochen und angeregte Diskussionen geführt.“
Schulleiter Bernd Pache zieht ein positives Resümee des ersten Kurses. „Auch für uns als Schule war der neue Ausbildungsgang mit seinen komplett neuen Lehrplänen eine Herausforderung. Die Kolleginnen und Kollegen haben alle an einem Strang gezogen und die Schülerinnen und Schüler haben einfach toll mitgemacht.“
Dieses Engagement gilt nicht nur für die Schule, sondern auch für die Unterstützung im praktischen Bereich. „Ich freue mich sehr über unsere acht Pflegefachleute und gratuliere ihnen von Herzen. Mein Dank gilt neben den Praxisanleiterinnen und Lehrkräften auch allen Kolleginnen und Kollegen aus den Stationen sowie allen anderen Bereichen, die unsere Auszubildenden so tatkräftig unterstützt haben. Eine besondere Freude ist es mir, dass uns fünf der frischgebackenen Pflegefachleute auch im Hause erhalten bleiben“, so Pflegedirektor Bernd Hartig. Drei von ihnen werden am Standort Nienburg tätig sein, und zwar Nor Saad Abd Alslam auf der Station 3, Adeviye Benli auf der Stroke Unit und Alexander Reichert im Herzkatheterlabor. Feste Teammitglieder am Standort Stolzenau werden Chiara Maleen Menze und Mona Witte sein.
Auch Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann freut sich über die Neuzugänge. „Zunächst erst einmal gratuliere ich allen zur bestandenen Ausbildung. Das ist eine tolle Leistung und darauf können sie wirklich stolz sein. Ich wünsche unseren ersten examinierten Pflegefachleuten alles Gute für die Zukunft und denjenigen, die bei uns bleiben, viele schöne Erfahrungen und viel Freude bei der Arbeit in unseren Häusern.“