Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Ist dies durch Arthrose zu stark geschädigt, kann meist nur der Einsatz einer Kniegelenksprothese Abhilfe schaffen. Doch die Implantation einer Kniegelenksprothese ist eine anspruchsvolle Operation. „Entscheidend ist hier eine sehr präzise Vorarbeit, da jeder Mensch und jedes Kniegelenk unterschiedlich gebaut ist“, betont Dr. Michael Stalp, Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie ärztlicher Direktor der Helios Kliniken Mittelweser. Hierzu nutzt er bereits seit 2011 das besonders exakte Verfahren der Pin-Schablonen. Doch wie muss man sich das vorstellen?
Das Planungssystem beruht auf Pinschablonen, die auf der Basis von MRT- oder CT- Aufnahmen des gesamten Patientenbeines individuell angefertigt werden. „Nachdem der Patient untersucht wurde, werden die Daten detailliert in ein Programm eingegeben, woraufhin ein 3D-Modell des Kniegelenkes mit all seinen Besonderheiten berechnet wird“, so Stalp.
Basierend auf den Berechnungen am 3D-Modell wird eine Kunststoffschablone produziert, die bei der Operation als Negativschablone auf den Knochen aufgelegt wird. Hierbei werden die Messpunkte auf das Knie übertragen. „Daher auch der Name des Pinschablonen-Verfahrens“, erläutert der ärztliche Direktor.
Diese Methode der Knieprothesenimplantation ist natürlich im Vorfeld für den Operateur deutlich zeitintensiver als herkömmliche Verfahren. Doch die Mühe lohnt sich, denn er kann so schon virtuell im Vorfeld der Operation die Größe und Ausrichtung der zu implantierenden Standard-Komponenten exakt bestimmen. Durch diese umfangreiche Vorarbeit reduziert sich in der Folge auch die Operationszeit, der intraoperativen Schritte und die Menge der benötigten Instrumente.
„Letzten Endes profitiert der Patient von diesem Verfahren in mehrfacher Hinsicht: Er hat nicht nur die für ihn individuell berechnete, optimale Prothese, sondern unterliegt durch die verkürzte Operationszeit auch einer reduzierten Belastung durch die Narkose und die Operation selbst“, so Stalp. Die Folge: Der Patient erholt sich schneller von dem Eingriff.
Was hier klingt wie ein brandneues Verfahren, wird von Stalp jedoch bereits seit zehn Jahren eingesetzt. „Über 500 Operationen habe ich hiermit erfolgreich durchgeführt“, freut sich der ärztliche Direktor.
Mit diesem Pinschablonen-Verfahren hat er in einem sehr weit gefassten regionalen Umkreis ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, denn keine der benachbarten Kliniken setzt dies bislang ein. „Die Zufriedenheit der Patienten ist für mich die Bestätigung, dass sich die zeitintensive Planung und Vorarbeit lohnt“, so Stalp. Sein Expertenwissen gibt er innerhalb der Klinik natürlich auch an seine Kolleginnen und Kollegen weiter, so dass sich in Zukunft noch viele weitere Patientinnen und Patienten an ihrem neuen Kniegelenk erfreuen werden können.
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