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Helios Mittelweser setzt sich gegen häusliche und sexuelle Gewalt ein

Die Helios Mittelweser Kliniken sind seit dem 01.01.2020 Partner des Netzwerkes „ProBeweis“, welches sich aktiv für die Verletzungsdokumentation und Spurensicherung nach Angriffen durch häusliche und sexuelle Gewalt einsetzt. Vertreten wird das Netzwerk durch das Institut für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
03. Februar 2020
In Deutschland wurden in 2018 über 140.000 Fälle partnerschaftlicher Gewalt offiziell verzeichnet. Die Opfer – zum Großteil Frauen - haben oft nicht den Mut oder die Kraft, zeitnah eine Strafanzeige zu erstatten – und so verheilen sichtbare Verletzungen mitunter rasch und Spuren gehen verloren, ohne dass eine entsprechende Sicherung erfolgt ist. Das Netzwerk „ProBeweis“ setzt sich daher aktiv für die Verletzungsdokumentation und Spurensicherung nach Gewaltvorfällen im häuslichen oder sexuellen Kontext ein. Somit ist Betroffenen die Möglichkeit gegeben, auch zu einem späteren Zeitpunkt eine Anzeige zu erstatten und auf die gesicherten Befunde und Spuren zurückzugreifen.

Helios Mittelweser unterstützt das Netzwerk als Partnerklinik und 40. Untersuchungsstelle in Niedersachsen. Im Verbund mit einer Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft der Fachabteilungen Frauenheilkunde und Geburtshilfe unter der Leitung von Dr. med. Mathias Uhlig sowie der Unfallchirurgie und Orthopädie unter der Leitung von Dr. med. Michael Stalp, der auch ärztlicher Direktor des Hauses ist. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, Opfern häuslicher oder sexueller Gewalt schnelle Hilfe zu bieten. Das Netzwerk „ProBeweis“ leistet großartige Arbeit, die wir mit unserer Expertise und unserer Infrastruktur gerne unterstützen“, so Stalp.

Betroffene können sich an die Helios Kliniken Mittelweser in Nienburg wenden und dort eine kostenfreie und vertrauliche Untersuchung durch speziell geschulte Ärztinnen und Ärzte erfahren. Hierzu sagt Niedersachsens Gleichstellungs- und Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Gerade Opfer von sexueller oder häuslicher Gewalt scheuen sich oft davor, eine Anzeige zu erstatten. Denn die Täter kommen oftmals aus dem direkten Umfeld. Umso wichtiger ist es, dass betroffene Frauen die größtmögliche Unterstützung erfahren und die Beweise für eine spätere Verwendung gesichert werden. Das Netzwerk ProBeweis leistet hier hervorragende Arbeit und ich freue mich sehr, dass wir mit den Helios Mittelweser Kliniken das Angebot in unserem Flächenland weiter ausdehnen können.“ Niedersachsen ist bislang das einzige Bundesland in Deutschland, das ein flächendeckendes einheitliches Konzept zur anonymen Spurensicherung bietet.

Die durch das Institut für Rechtsmedizin geschulten Ärztinnen und Ärzte sorgen dafür, alle relevanten Befunde sachkundig und gerichtsverwertbar zu dokumentieren. Die notwendigen Untersuchungsmaterialien werden ebenfalls durch das Institut der Rechtsmedizin der MHH bereitgestellt und dort im Anschluss für mindestens 3 Jahre verwahrt. „Was mit den Spuren anschließend passiert, entscheiden nur die Betroffenen selbst – denn auch hier gilt natürlich die ärztliche Schweigepflicht“, erläutert Dr. Mathias Uhlig.

“Mit dem Netzwerk ProBeweis schließen wir eine Lücke in der Versorgung derjenigen Betroffenen, die zeitnah (noch) keine Strafanzeige erstatten möchten. Wir helfen Gewaltopfern, Beweise gerichtsfest zu sichern und ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben durchzusetzen“, erklärt Prof. Dr. med. Anette Debertin von ProBeweis die Arbeit des Netzwerks.

Neben den Helios-Kliniken Mittelweser nehmen auch die Helios-Kliniken in Cuxhaven, Gifhorn, Northeim, Salzgitter sowie Uelzen am Netzwerk ProBeweis teil.

Helios Mittelweser setzt sich gegen häusliche und sexuelle Gewalt ein