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Vom Lungenkollaps zum neuen Lebensgefühl: Innovative Trichterbrust-OP für 21-Jährigen in den Helios Kliniken Kassel

Den Sommer 2024 wird Niklas Hilgers so schnell nicht vergessen: Mit akuten Schmerzen in der Brust und plötzlicher Atemnot wird der 21-Jährige während der Arbeit per Rettungswagen in die Helios Kliniken Kassel gefahren. Diagnose: Pneumothorax – ein plötzlicher Lungenkollaps, der zum Glück rechtzeitig erkannt und sofort im Krankenhaus behandelt wird. Doch nicht nur der Kollaps. Denn die akute Situation bringt für Niklas die Wende in einer ganz anderen Leidensgeschichte: Dr. Christian Meyer erkennt die ausgeprägte Trichterbrust.

13.03.2025 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 13.03.25
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Die Fehlstellung fiel seiner Mutter erstmals auf, als Niklas einen Wachstumsschub erlebt – mit 17 Jahren. "Plötzlich war da dieses Loch in seiner Brust", erinnert sich Niklas‘ Mama, Antonia Hilgers-Agnello - selbst gelernte Medizinische Fachangestellte. "Ich war mit allen vier Jungs zu jeder U-Untersuchung beim Kinderarzt. Nie war irgendetwas auffällig. Aber als ich das Loch sah, wusste ich sofort: Das ist nicht in Ordnung." Der Besuch beim Kinderarzt brachte wenig Klarheit. "Abwarten, der Junge wächst noch", lautete die erste Einschätzung. Doch die Mutter blieb hartnäckig, sprach immer wieder beim Hausarzt vor und suchte schließlich eine orthopädische Klinik auf. Dort wurde Krankengymnastik empfohlen. „Natürlich haben wir auch diese Therapiemaßnahme ergriffen. Aber mir war klar, dass man eine knöcherne Fehlstellung nicht mit ein paar Übungen korrigieren kann. Ich hatte nicht das Gefühl, wirklich ernstgenommen zu werden.“ Drei verschiedene Arztpraxen haben den heute 21-Jährigen immer wieder zu einem anderen Arzt verwiesen. Damit verbunden: Monatelange Wartezeiten auf den nächsten Termin.

Richtige Diagnose am richtigen Ort

Der Pneumothorax von Niklas im Sommer 2024 bringt schließlich die Wende. In den Helios Kliniken Kassel landet die Röntgenaufnahme auf dem Schreibtisch von Dr. Christian Meyer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. "Die Bilder haben eindeutig gezeigt, dass das Lungenvolumen durch den eingedrückten Brustkorb stark reduziert war. Die Rippen drückten Herz und Lunge zusammen – hier mussten wir handeln", erklärt der erfahrene Mediziner. Dr. Meyer empfiehlt Niklas eine Operation, um die Brustwand in die natürliche Form zurückzuführen. Der Eingriff nach der sogenannten Nuss-Methode ist minimalinvasiv: Ein Metallbügel wird hinter dem Brustbein platziert, um die eingefallene Brust sanft nach außen zu drücken. Das Besondere bei Niklas' OP: Die innovative Schmerztherapie, die Dr. Meyer hierbei erstmals anwendete.

Schmerzreduktion durch Vereisung – eine Premiere in Kassel

Die Durchführung der Cryo-Ablation an der Thoraxwand ist eine Premiere in den Helios Kliniken Kassel. „Wir haben gezielt die Nerven an den betroffenen Rippen vereist, sodass diese für einige Monate keine Schmerzsignale weiterleiten können“, erläutert Dr. Meyer. „Nach etwa drei bis sechs Monaten kehrt die Funktion der Nerven an diesen Stellen vollständig zurück. Das ist genau der Zeitraum, in dem der Körper sich an die neue Brustform gewöhnt.“ Der Erfolg zeigt sich schon kurz nach der OP. Bereits zwei Tage nach dem Eingriff sitzt Niklas im Schneidersitz auf seinem Bett, lacht mit seiner Mutter und scherzt mit dem Ärzteteam. Die Schmerzen sind überraschend gering, die Freude über das Ergebnis dafür umso größer: „Ich bin einfach nur glücklich, dass das alles so funktioniert hat. Dr. Meyer hat mir die Freude am Leben zurückgegeben.“

Endlich frei atmen – mit neuer Perspektive

Wenn man durch zig Instanzen gehe und immer wieder abgewiesen werde, fühle man sich irgendwann hilflos, betont Niklas‘ Mama und fügt an: „Als Dr. Meyer dann auf uns zukam und sagte, dass wir etwas tun können, war ich einfach nur dankbar. Endlich wurde meinem Jungen geholfen.“ Für Niklas beginnt nun ein neues Kapitel. Die kommenden sechs Monate wird er auf Sport – vor allem solchem mit intensivem Körperkontakt – verzichten müssen. Danach aber darf er voll durchstarten. Besonders freut er sich auf Aktivitäten, die ihm bisher buchstäblich die Luft zum Atmen genommen haben.

Expertise in der Thoraxchirurgie

Mit innovativen Verfahren und einem interdisziplinären Team sorgt die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Helios Kliniken Kassel dafür, dass Patienten wie Niklas Hilgers wieder frei durchatmen und sich in ihrem Körper wohlfühlen können. "Dabei geht es um Gesundheit und Lebensqualität", sagt Dr. Meyer. "Beides konnten wir bei Niklas erfolgreich wiederherstellen." Die Operation war daher nicht nur ein medizinischer, sondern auch ein emotionaler Erfolg. Niklas steht jetzt mit gerader Brust und einem selbstbewussten Lächeln im Leben – bereit für alles, was kommt.