Kinder verbringen oft viel mehr Zeit im Freien als Erwachsene und erhalten dadurch bis zu ihrem 18. Geburtstag eine große Menge an Sonnenstrahlung.
Grundsätzlich sollten Babys und Kinder im ersten Lebensjahr generell nicht der Sonne ausgesetzt werden. Sollte es dennoch zu einem Sonnenbrand kommen gilt es folgendes zu beachten:
- Bei sonnengereizter Haut hilft am besten Kühlen. Gut geeignet sind je nach Größe des Sonnenbrandes kalte Umschläge. Auch kalter Quark oder Joghurt, auf die betroffenen Stellen aufgetragen, wirkt kühlend. Dieser sollte nur verwendet werden, wenn das Baby es verträgt. Die kühle Feuchtigkeit auf der Haut lindert auch Schmerzen.
- In der Apotheke gibt es spezielle Sonnenbrandgels oder -salben, die teilweise auch bei Babys angewendet werden dürfen. Hat das Baby einen leichten Sonnenbrand, wirkt Aloe-Vera-Gel oder für Babys geeignete After-Sun-Lotion ebenfalls kühlend und beruhigend auf die gereizte Haut. Nicht geeignet sind fetthaltige Cremes oder Salben.
- Das Baby viel trinken lassen hilft, den Flüssigkeitsverlust durch den Sonnenbrand auszugleichen und die Heilung der Haut zu unterstützen. Bis der Sonnenbrand abgeheilt ist und sich die Haut regeneriert hat, sollte die Sonne für etwa zwei Wochen gemieden werden.
- Wichtig: Äußerst vorsichtig vorgehen, wenn sich Blasen gebildet haben! Blasen können platzen und sich entzünden. Daher lieber ausschließlich kühlen und dann mit dem Baby zum Arzt gehen.
Sonnenbrand vorbeugen / Vorsorge
Die wichtigste Maßnahme, dem Sonnenbrand beim Baby vorzubeugen ist der Sonnenschutz. Insbesondere während der Mittagszeit sollten Babys und Kinder grundsätzlich nicht der Sonne ausgesetzt werden und sich möglichst im Schatten aufhalten. Auch an bewölkten Tagen dringt noch Sonnenstrahlung durch, daher auch bei Bewölkung für ausreichenden Sonnenschutz sorgen.
Lange Kleidung schützt Babys empfindliche Haut ebenfalls vor Sonnenbrand. Ideal ist spezielle Sonnenschutzkleidung, die sich teilweise auch zum Baden eignet. Im Sommer sollten Babys und Kleinkinder Hütchen mit breiter Krempe oder Mützen mit Nackenschutz tragen. Freiliegende Hautflächen können mit Sonnencreme speziell für Babys eingecremt werden, besonders Gesicht, Hals, Nacken und Handflächen.
Wichtig: Das Kind mindestens 30 Minuten vor Sonneneinwirkung eincremen und nach jedem Wasserkontakt. Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 50 betragen.
Hitzepickelchen und Wärmeausschlag
Oftmals entstehen bei Kindern unter den Achseln, am Windelrand oder im Genick kleine Hitzepickelchen. Die sogenannten Schweißbläschen entstehen in Hautspalten oder an Stellen, an denen Kleidung reibt. Gefährlich und schmerzhaft sind sie nicht, aber sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass es einem Kind viel zu warm ist und die Gefahr eines Hitzschlags besteht.
- sich in einen luftigen Raum bzw. an die frische Luft (in den Schatten) begeben
- zu warme Kleidungsstücke entfernen
- die betroffenen Stellen leicht kühlen (kein Eis verwenden!)
- auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, da zu viel Wärme schnell zu Flüssigkeitsverlust und somit zu Kreislaufproblemen führen kann.
- Sollte das Kind Fieber bekommen oder hält der Ausschlag länger als zwei Tage an, sollte sicherheitshalber ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Hitzekollaps bei Kindern
Ein Hitzekollaps (Hitzeerschöpfung) entsteht durch starkes Schwitzen bei hohen Temperaturen. Wird gleichzeitig zu wenig getrunken, verliert der Körper Flüssigkeit und Salze (Elektrolyte). Dies bedeutet für den Kreislauf eine enorme Belastung, die zum Kreislaufzusammenbruch führen kann. Besonders gefährlich ist es, wenn Kinder in der Hitze Sport treiben.
- Das Kind zeigt Anzeichen von Erschöpfung und fühlt sich abgeschlagen.
- Das Kind ist reizbar oder gleichgültig.
- Die Haut ist blass und kalt-schweißig.
- Normale Körpertemperatur
- Rascher Puls
- Bewusstseinseintrübung bis zur Bewusstlosigkeit
„Auch, wenn ein Kind nach einem vermutlichen Ertrinkungsunfall keines dieser Anzeichen aufweist, sollte es auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Denn was viele Eltern nicht wissen: Ertrinken kann das Kind auch außerhalb des Wassers“, sagt Oberärztin Cornelia Hesse. Verzögertes Ertrinken - auch sekundäres oder zweites Ertrinken genannt – ist eine oft unterschätze Gefahr für Kinder und fordert jedes Jahr zahlreiche Todesopfer. Das in die Lunge eingedrungene Wasser kann nämlich auch noch Stunden später Komplikationen auslösen und zu schwerer Atemnot führen. Kinder, die nach einem Vorfall im Wasser auch nach einer beschwerdefreien Phase wieder anfangen zu husten, ungewöhnlich schnell atmen, teilnahmslos wirken oder deren Lippen sich verfärben, sollten umgehend in eine kinderärztliche Notfallaufnahme gebracht werden. Kinder reagieren in diesem Fall auch mit Fieber.
- Das Kind schnell an einen kühlen, schattigen Ort bringen.
- Das Kind flach lagern.
- Ist das Kind ansprechbar und zeigt normale Reaktionen, sollten ihm, falls es diese annimmt, eine gering salzhaltige Flüssigkeit angeboten werden. Auch isotonische Getränke sind geeignet.
- Bei Bewusstlosigkeit: Das Kind in die stabile Seitenlage bringen und sofort den Rettungsdienst verständigen.
„Zusammenfassend sollten Babys und Kleinkinder im ersten Lebensjahr überhaupt nicht der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Es reichen bereits 10 Minuten starke Sonne aus, damit sich das Kind verbrennt“, fügt Oberärztin Cornelia Hesse hinzu.