Suchen
Menü
Schließen

Fußball-Europameisterschaft: Gesundheitstipps für Sportlerherzen

Tipps von Experten aus der Helios Klinik Jerichower Land, damit aus dem EM-Fieber keine gesundheitlichen Beschwerden entstehen.
13. Juni 2021

Der Puls rast, der Stress steigt und der Griff zu Chips, Bratwurst und Bier wird zur Routine: Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange und am Dienstag startet auch die deutsche Mannschaft in das Turnier. Gerade bei Spielen des eigenen Teams wird das Herz beansprucht, die Anspannung ist dann so groß, dass das Herz fast stehen bleibt. „Grund dafür sind die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die bei erhöhtem emotionalem Stress verstärkt ausgeschüttet werden“, erklärt Dr. Tom Giesler, Chefarzt für Kardiologie in der Helios Klinik Jerichower Land. „Die Stresshormone belasten das Herz-Kreislauf-System, mögliche Folgen sind Herz-Rhythmus-Störungen oder im Extremfall sogar ein Infarkt.“ Zur Risikogruppe zählen männliche Fans mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Raucher und Menschen mit hohem Blutdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel. „Natürlich darf man weiter Fußballgucken. Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten aber Aufregung während eines Spiels vermeiden, Schimpfen erhöht die Anspannung nur. Wichtig ist, dass die vorgeschriebenen Medikamente wie gewohnt eingenommen werden“, empfiehlt der Kardiologe. Gerade an heißen Tagen sollte zudem viel getrunken, Alkohol und Zigaretten jedoch vermieden werden.

Sodbrennen Beitrag

Maßhalten: Damit die EM nicht zu Bauche schlägt

Während die deutsche Mannschaft zu Zeiten der Europameisterschaft einen strengen Ernährungs- und Trainingsplan einhalten muss, sieht die Ernährung der meisten Fußballfans weniger ausgewogen aus. Daher empfiehlt Dr. Kolfenbach, Chefarzt für Innere Medizin, typische Nervennahrung wie Chips, Softdrinks und Bier nicht täglich zu den Spielen zu verzehren. So hat ein Liter Bier zum Beispiel mehr als 400 Kalorien und regt zusätzlich den Appetit an. „Während der Vorrunden finden an manchen Tagen drei Spiele statt. Da lassen sich mit Schorlen statt Limonaden oder Bier Kalorien sparen“, rät der Mediziner. Wer auch während der Europameisterschaft auf die schlanke Linie achten will, sollte außerdem daran denken, während der Hauptmahlzeiten etwas weniger kalorienreich zu essen und zu trinken. „Probieren Sie zur Abwechslung mal Gemüse, mageres Fleisch und Fisch statt Bratwurst und Pommes. Wer nicht auf die ablenkende Nervennahrung verzichten mag, sollte fettärmere Varianten wie Popcorn oder noch besser Gemüsesticks wählen.“

Bewegung nicht nur auf dem Spielfeld

In Bewegung sollten nicht nur die Spieler auf dem Platz kommen: Langes Stehen beim Public Viewing strengt den Rücken an und kann Schmerzen verursachen, da die monotone Haltung Gelenken und Wirbelsäule zu schaffen macht. Dr. Jens Tylkoski, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, empfiehlt daher nicht dauerhaft an einer Stelle zu sitzen oder stehen. „Lieber mal etwas zu trinken holen, mit Freunden die Plätze tauschen, auf der Stelle treten oder abwechselnd auf den Beinen stehen. Auch die La-Ola-Welle ist eine gute Bewegung, bei der sich die Wirbelsäule streckt, die Schultern gelockert und Verspannungen so vermieden werden.“ Um Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zu reduzieren, sind vor allem kreisende Bewegungen des Kopfes in den Pausen zu empfehlen. Die Halbzeitpausen kann man nutzen um sich etwas zu bewegen oder ein paar Lockerungsübungen machen und Arme und Beine ausschütteln.