Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist das sogenannte Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wie bei jeder Erkrankung, gibt es auch bei Brustkrebs Risikofaktoren, die ein Auftreten der Krankheit erhöhen können, wie zum Beispiel eine erbliche Vorbelastung, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen und Alkoholkonsum. Nichtsdestotrotz sind diese Faktoren nicht alleine ausschlaggebend. Auf die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen sollte man daher auf keinen Fall verzichten. In der Zwischenzeit könne man sich aber auch selbst abtasten, so Dr. Hans-Jürgen Richter, Chefarzt für Gynäkologie der Helios Klinik Jerichower Land. Dabei käme es vor allem darauf an, Veränderungen im Gewebe festzustellen, wie Knoten, schmerzhafte Stellen, Rötungen oder eine Vergrößerung der Brust. Auch die Lymphknoten unter den Achselhöhlen gilt es in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr werden auch regelmäßige Mammographie-Screenings empfohlen. Auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein, aber dies ist durchaus seltener der Fall. Sollten sie jedoch oben beschriebene Symptome oder Veränderungen bei sich feststellen, ist die Konsultation eines Arztes in jedem Fall zu empfehlen.
Früh erkannt, gibt es bei Brustkrebs gute Heilungschancen. Um den Kampf gegen den Krebs aufnehmen zu können, steht vielen Frauen eine Operation bevor, die mit Wundschmerzen im Heilungsprozess verbunden ist. Damit diese Schmerzen gelindert werden können, wurde ein spezielles Kissen entwickelt, das zum einen Schwellungen unter dem Arm lindern kann und zum anderen Spannungen und Schmerzen nach dem chirurgischen Eingriff minimieren soll.
Diese Kissen lassen viele Herzen höherschlagen, und das nicht nur wegen ihrer Form. Sie sind farbenfroh und weich, sie lindern Schmerzen, spenden Trost und sind für viele Patienten ein Wegbegleiter. Die Rede ist von den 40 Herzkissen, die Christiane Braune, stellvertretend für den LandFrauenverein Gohre jetzt der Helios Klinik Jerichower Land spendeten.
Dr. med. Judith Peters, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, freut sich über das Geschenk für ihre Patientinnen: „Durch die Kissen soll unter anderem eine Schmerzlinderung nach einem chirurgischen Eingriff bei Brustkrebspatientinnen erreicht werden. Die Kissen sollen unseren Patientinnen auf dem Weg zur Genesung unterstützen. Wir zeigen unseren Patientinnen damit, dass wir bei der Behandlung auch mit dem Herzen dabei sind.“ Dank der Herzform können sie entsprechend gut unter dem Arm platziert werden. Schmerzen von chirurgischen Wunden können so gelindert und eine mögliche Schwellung unter dem Arm reduziert werden.
Sich für Frauen stark machen, auch in einer schweren Zeit, ist für uns selbstverständlich. Unsere Motivation ist zu zeigen, dass auch mit scheinbar kleinen Gesten Gutes erreicht werden kann“, so Michaela Oneßeit, Vorsitzende des LandFrauenvereins Gohre und fügt hinzu: „Die Herzkissen sind eine kleine Aufmerksamkeit. Wir möchten die betroffenen Frauen in der schweren Zeit unterstützen und ihnen durch die bunten Kissen Hoffnung und Stärke mit auf den Weg geben“. Die Materialien für die Herzkissen stammen aus Spenden, der Vereinskasse oder wird von den Näherinnen selbst gekauft. Gefüllt mit spezieller Füllwatte sind die in fleißiger Handarbeit genähten Kissen bei 30 Grad waschbar.
Die Idee für das „Heart Pillow Project“ brachte die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen 2006 aus den USA nach Europa. Sie entwickelte den Schnitt für diese speziellen Kissen und begann ihre Idee „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“ zu verbreiten. Die spezielle Form der Kissen soll die Schmerzen nach einer Operation lindern. Durch die längeren „Ohren“ der Herzen können sich Patientinnen das Kissen unter die Achsel klemmen und so die Narben von Druck entlasten. Heute gibt es eine Vielzahl an Gruppen, die gemeinsam für den guten Zweck nähen und vielen Krebspatienten eine Freude machen.