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Chimäre HDAC-Inhibitoren als neuartiger Therapieansatz beim Prostatakarzinom

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Klinik für Urologie  der Medical School Berlin und dem Institut für Physiologie der Charité Universitätsmedizin Berlin  forscht Frau Isabel Grothzur Wirkung neuartiger Histondeacetylase-Inhibitoren bei Prostatakarzinomen.

12.06.2025 Lesedauer: - Min.
Chimäre HDAC-Inhibitoren als neuartiger Therapieansatz beim Prostatakarzinom

Histone sind kleine basische Proteine im Zellkern von Eukaryoten. Sie sind von wesentlicher Bedeutung für die Organisation der zellulären DNA. Hauptaufgabe der Histone ist es, die DNA so zu verpacken, dass sie in den Zellkern passt. Gleichzeitig muss aber gewährleistet sein, dass die DNA-Funktionen wie Transkription und Replikation trotzdem geordnet ablaufen können. Die transkriptionelle Regulation wird u.a. durch Acetylierung und Deacetylierung des Chromatins mittels Histonacetyltransferasen bzw. Histondeacetylasen (HDAC) gewährleistet.

 

Die Hemmung von HDACs mit spezifischen Inhibitoren stellt eine vielversprechende Strategie zur medikamentösen Behandlung von Prostatakarzinomen dar, da im Prostatakarzinom eine tumorspezifische Veränderung in der HDAC-Expression vorliegt, die als Angriffspunkt für eine gezielte Tumortherapie genutzt werden kann.

 

Im Forschungsprojekt von Frau Groth werden HDAC-Inhibitoren mit dualen oder multimodalen
 Wirkmechanismen auf ihre antitumorale und antiangiogene Wirkung beim Prostatakarzinom untersucht. Die dabei zum Einsatz kommenden sog. chimären HDAC-Inhibitoren vereinen in einem Molekül Histondeacetylase-inhibierende Eigenschaften mit weiteren, tumorzellschädigenden Eigenschaften wie Zytoskelett-Schädigung oder Tyrosinkinase-Inhibition. Der daraus resultierende simultane Angriff an unterschiedlichen, überlebenswichtigen Signalwegketten und der Tumorblutversorgung (Tumorangiogenese) wird auf zellulärer, molekularer und systemischer Ebene charakterisiert und die antineoplastische Potenz der neuen, chimären HDAC-Inhibitoren wird mit klinisch relevanten Therapeutika und Kombinationsansätzen verglichen.