Ann-Sophie Weber, bei Facebook unter dem Namen Anna Einzigartig unterwegs, hat sich schon vor Monaten das Helios Klinikum Berlin-Buch als Wunschkrankenhaus für die Geburt ihres Sohnes ausgesucht. Und das obwohl es nicht das nächstgelegene Krankenhaus für die gebürtige Märkisch Oderländerin ist.
Eine halbe Stunde Fahrt mit dem Auto muss sie dafür auf sich nehmen. Verwandte und Freunde haben bereits von dem Klinikum und den Mitarbeiter*innen geschwärmt. Das habe sie gewundert, denn „wer schwärmt denn schon von einem Krankenhaus?“.
Aber nach einer kurzen Recherche, einem Blick auf die Website und die Facebook Seite haben sie schnell überzeugt – hier möchte sie ihr Kind zur Welt bringen.
Ungefähr zwei Monate ist es her, dass Ann-Sophie Weber ihren Sohn Emil Tamino am 14.08 entbunden hat. Stolz und glücklich hält die junge Mutter den kleinen Neuankömmling in den Armen, als wir sie zum Interview treffen.
„Meine Schwangerschaft war eigentlich ein Traum, es gab keine Beschwerden. Und die Geburt ging dann doch schneller als gedacht. Ich kam an und direkt hieß es: „Du musst bleiben“. Dann wurde auch schon eingeleitet.“
Doch die Einleitung läuft zuerst nicht wie erwartet, denn die Medikamente schlagen nicht richtig an. Auch, wenn die Situation erstmal anders verläuft als geplant, lassen die Hebammen kein Raum für Anspannung. „Sie sind auf meine Wünsche und Vorschläge eingegangen, das fand ich so toll“, schwärmt Ann-Sophie.
In Vorbereitung auf den großen Tag schaltet Ann-Sophie regelmäßig auf ihrem Handy den Kreißsaal Live-Chat ein, kommentiert fleißig und beantwortet Fragen anderer Nutzer. In erster Linie will sie sich damit über die aktuellen Corona-Bestimmungen innerhalb des Krankenhauses und des Kreißsaals informieren. Allerdings entwickelt sie dabei gleichzeitig steigendes Interesse an dem Thema Geburt. Der direkte Einblick in die Räumlichkeiten weckt ihr Interesse mal hinter die Kulissen des Kreißsaals zu blicken. „Das hat mich einfach mitgerissen“, gibt sie zu.
Jeden Dienstag sitzt die 23-jährige nun am Handy und verfolgt, wie die Hebammen über ihre Arbeit sprechen, die Entbindungsarten und -positionen vorstellen sowie auf die Besonderheiten der einzelnen Kreißsäle eingehen (z.B. der leuchtende Sternenhimmel).
Unter Freunden und Familie ist bekannt: Dienstag ab 17:30 Uhr ist Ann-Sophie aka Anna Einzigartig beim Live-Chat. Auch ihre Schwiegermutter lässt sich später von der Begeisterung mitreißen und wird zum regelmäßigen Zuschauer.
Ziel der Live-Chats ist es sowohl die Räume als auch die Hebammen vorzustellen, aber natürlich auch die verschiedenen Entbindungsformen. Die Schwangeren sollen sich vorher schon überlegen können, wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchten. Ann-Sophie ist begeistert von dem Erstversorgungsplatz, welcher sich direkt im Kreißsaal neben dem Bett der Mutter befindet. Sie liebäugelt mit der Wassergeburt in der Gebärwanne. Besonders angetan haben es ihr die Aroma-Therapien. Damit ist die Auswahl verschiedener Aromaöle gemeint, welche begleitend zu der Wassergeburt angeboten werden. Als der Tag kommt, ist dafür dann allerdings doch keine Zeit mehr.
Was der Erzieherin besonders angenehm auffällt, ist die Harmonie zwischen den Hebammen untereinander, trotz der unterschiedlichen Altersstufen. „Bei den Hebammen dachte ich direkt: Das ist ein Team. Die arbeiten wirklich zusammen.“ Die Live-Chats geben ihr ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle bis sie sogar zu dem Schluss kommt: "Eigentlich braucht doch niemand Angst vor den Schmerzen zu haben.“
Mit jedem Live-Chat steigt die Vorfreude auf den aufregenden Tag. „Als ich das Handy ausgemacht habe, war bei mir immer die Freude da: bald geht es los, du bist dann hier im Krankenhaus“, berichtet Ann-Sophie. Die lockere Atmosphäre und das Gefühl des Teamzusammenhalts unter den Hebammen vermitteln ihr vom Sofa aus bereits das Gefühl, sich im Kreißsaal wie zu Hause zu fühlen.
Ein regelmäßig auftretender Experte vor der Kamera ist Yvonne Schildai, die leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch. Sie ist froh, dass die digitalen Führungen so gut bei den Leuten ankommen, denn eigentlich sind diese als Alternative für die Führungen vor Ort ins Leben gerufen worden, die aufgrund von Corona nicht mehr stattfinden konnten.
Trotz der vielen positiven Worte von Ann-Sophie gibt sie zu, dass auch sie sich die Geburt vor der Corona-Krise anders vorgestellt hat. Ihren Mann sieht sie zu Beginn nur in den Pausen, die zwischen Tabletten nehmen für die Einleitung und dem Schreiben des CTGs, stattfinden. Als es dann schließlich in den Kreißsaal geht, bekommt sie allerdings nicht mehr viel von den Auswirkungen der Pandemie mit.
Das kennt sie aber bereits aus den Kreißsaal Live-Chats, denn auch hier hat sie stets das Gefühl, dass die Hebammen in erster Linie auf der Seite der Mütter stehen. „Das Team gehört zu denen, die wirklich versuchen und sogar darum kämpfen, dass die Mutter sich jederzeit wohlfühlt.“ Das ganze Team habe sich bemüht, alles so normal wie möglich wirken zu lassen. Diese lockere und offene Atmosphäre gibt Ann-Sophie die nötige Unterstützung.
Wer sich über die aktuellen Entwicklungen im Kreißsaal informieren möchte und generell mehr zum Thema Geburt wissen möchte, kann sich neben den Live-Chats auch auf unserer FAQ Seite zu sämtlichen Fragen rund um die Geburt auf dem Laufenden halten.
Jetzt ist Ann-Sophie noch ein wenig erschöpft aber glücklich wieder zu Hause zu sein, im Kreis ihrer kleinen gewachsenen Familie. Sie wünscht sich für ihr Kind lebenslange Gesundheit, Zielstrebigkeit und einen herzensguten Charakter. Den Kreißsaal Live-Chat aufgeben kann sie aber noch nicht.
Jetzt guckt sie gerne nochmal rein, um aus Perspektive der Entbundenen den Geburtsort ihres Sohnes zu sehen sowie die Hebammen, die ihr so geholfen haben. Und auch als Unterstützerin in den Kommentaren ist sie gerne wieder aktiv, um anderen Schwangeren zu helfen. Jetzt sogar mit dem wertvollen Wissen aus ihrer ganz eigenen Erfahrung.
Der Kreißsaal Live-Chat findet jeden ersten und dritten Dienstag im Monat um 17:30 Uhr live auf Facebook und Instagram statt.