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Mit Alltagsplanung emotional stabil durch die Corona-Krise

Der Corona-Virus ist ein besonderer Stresstest für Familien. Das soziale Leben in Deutschland ist überwiegend lahmgelegt und täglich steigen die Infektionszahlen. Schul- und Kitaschließungen stellen Familien organisatorisch und emotional auf die Probe. Viele Erwachsene und Kinder leben jetzt auf unbestimmte Zeit auf engem Raum, in Sorge, was kommt. Kinder- und Jugendpsychiater Dr. med. Rüdiger Stier vom Helios Klinikum Berlin-Buch erklärt, wie Familien jetzt besonnen durch den Alltag kommen können.
20. März 2020
Unmittelbar nach der Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen machte der Begriff „Corona-Ferien“ die Runde und für viele Kinder fühlt es sich noch wie vorgeschobene Sommerferien an. Diese Situation stellt Familien ganz praktisch vor große Herausforderungen. „Größer als die Angst vor der eigenen Infektion ist oftmals die Angst der Eltern den Alltag bewältigen zu können“, sagt Dr. med. Rüdiger Stier, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, am Helios Klinikum Berlin-Buch. 
Mit Alltagsplanung emotional stabil durch die Corona-Krise
Alltagsrhythmus mit Wochenplan herstellen
Damit der Stress um die vermeintliche Freizeit möglichst minimiert wird, sollte ein Alltagsrhythmus mithilfe eines Wochenplans hergestellt werden,“ rät Dr. Stier. Auf ihm können Zeiten für Hausaufgaben, Freizeit, Entspannungsmomente und Bewegungsübungen vermerkt sein oder auch Pflichten im Haushalt festgehalten werden. Geregelt und besprochen werden sollte auch der tägliche Handy- und Fernsehkonsum. „Eltern sollten besonders auf die Mediennutzung ihrer Kinder achten,“ sagt er. „Dennoch birgt diese Krisen-Situation die große Chance für Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen,“ so Dr. Stier. Miteinander reden, um Ängsten vorzubeugen
Gemeinsame Gespräche helfen, den Kindern die Ausnahmesituation zu erklären und Ängste zu nehmen. „Sprechen Sie mit Ihren Kindern und erklären Sie kindgerecht mit viel Einfühlungsvermögen, was gerade passiert. Dies beugt möglichen Ängsten vor,“ sagt Dr. Stier. Auch Kleinkinder sind bereits in der Lage, die Veränderungen in ihrem Umfeld zu verstehen.
Auch der Kontakt zu den Großeltern sollte aufrechterhalten werden. Für ältere Menschen, die ohnehin schon ein hohes Ansteckungsrisiko haben, ist es jetzt eine schwere Zeit. Kinder, Enkel oder Freunde, kann man mit einem Telefon- oder Videoanruf eine Freude bereiten. Tagebuch schreiben
„Wir leben gegenwärtig in einer sehr ungewöhnlichen Zeit. Vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt, ein Tagebuch zu beginnen und seine Erlebnisse festzuhalten. Diese Methode hilft auch, um sich möglichen Ärger von der Seele zu schreiben”, empfiehlt Dr. Stier. Das Helios Klinikum Berlin-Buch bietet einen exemplarischen Wochenplan zum Download an, der nach Belieben angepasst werden kann. Weitere Informationen zum Thema Corona-Virus finden Sie auf unserer Website unter www.helios-gesundheit.de/corona Für weitere Informationen rund um das Thema Corona, haben wir eine kostenfreie 24-Stunden-Beratungshotline unter 0800 8123456 eingerichtet. Bei Bedarf werden dann die Anrufer an geschultes medizinisches Personal weitergeleitet und können dort ihre Fragen rund um Corona stellen.