Ob Behandlungsbedarf für eine stationäre Aufnahme oder für andere Hilfeformen beim betreffenden Kind oder Jugendlichen besteht, kann von einem niedergelassenen Arzt bzw. einer Ärztin, dem ärztlichen Notdienst, von einem anderen Krankenhaus oder von unserer Abteilung selbst ermittelt werden. Die Entscheidung über eine Aufnahme sowie deren Zeitpunkt treffen unsere Ärzt:innen und Psycholog:innen vor Ort.
Wenn Sie der Meinung sind, dass sich Ihr Kind in einer akuten Krise befindet oder das Kind selbst diesen Eindruck hat, melden Sie sich jederzeit unter unserer Notfallhotline: (030) 94 01-154 60 oder (030) 94 01-554 70
Patient:innen, die einer stationären Akutbehandlung und Krisenintervention bedürfen, werden auf unserer Station KJP 3/KIS betreut. Sie befindet sich in Haus 211 im Erdgeschoss und ist eine "geschützte Station" für Kinder und Jugendliche.
Die Kriseninterventionsstation KJP 3/KIS
Die Station ist für Kinder und Jugendliche eingerichtet, die sich in akuten psychiatrischen Krisen befinden oder eine schwerwiegende psychiatrische Störung aufweisen. Darunter zählen sowohl Patient:innen, die eigengefährdend sind als auch Patient:innen mit stark ausgeprägten psychischen Symptomen (z.B. im Rahmen einer schweren anorektischen Essstörung, einer ausgeprägten Zwangsstörung oder bei akuten psychotischen Beschwerden).
Unsere Station mit zwölf Plätzen ist eine so genannte „geschützte Station“, abseits der drei offenen Stationen. Dadurch bekommen die Kinder und Jugendlichen einen Raum, in dem sie zur Ruhe kommen können.
Unsere Station hat freundlich ausgestattete Ein- bis Dreibettzimmer und ist altersgerecht gestaltet. Der Stationsalltag ist klar strukturiert, um den Kindern und Jugendlichen Halt und Sicherheit zu geben. Alle Patient:innen haben während der Behandlung kontinuierlich Ansprechpartner:innen vom Pflege- und Erziehungsdienst an ihrer Seite.
Besuche sind an Nachmittagen und Wochenenden jederzeit möglich.
Ablauf
Wenn ein entsprechender Behandlungsbedarf besteht, kann nach Einweisung durch die genannten Stellen die Aufnahme der Patient:innen auf unserer Kriseninterventionsstation erfolgen.
Unser Angebot umfasst psychotherapeutische und pädagogische Angebote, Einzel- oder Gruppentherapie und soziale Gruppentrainings. Darüber hinaus findet gemeinsames Kochen und Backen statt, außerdem bieten wir Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten und Entspannung sowie soziales Kompetenztraining. Bei Bedarf setzen wir nach Rücksprache mit den Sorgeberechtigten auch eine medikamentöse Therapie ein. Wir arbeiten bei allen therapeutischen Maßnahmen eng mit den Eltern und der Familie des Kindes zusammen.
Wie geht es nach dem Aufenthalt auf der Kriseninterventionsstation weiter?
Ist die akute Krise überwunden, besprechen wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind die verschiedenen Möglichkeiten für eine weitere Behandlung – auf einer unserer offenen Stationen, in unserer Tagesklinik oder ambulant in der Institutsambulanz.
Wir beraten Sie bei Bedarf gerne ausführlich zu nachstationären Hilfeoptionen und Unterstützungsangeboten, wie z.B. ambulante ärztliche und psychotherapeutische Nachsorge, schrittweise Wiedereingliederung in die Schule sowie Möglichkeiten der Kinder- und Jugendhilfe, wie z.B. Hilfen zur Erziehung.